Wirtschaft

Putin will russischer Auto-Industrie helfen - auch Daimler würde profitieren

Der russische Präsident Wladimir Putin hat der krisengeschüttelten russischen Autoindustrie Finanzhilfen in Aussicht gestellt. Davon wird auch der Stuttgarter Lkw-Bauer Daimler Truck AG profitieren.
24.04.2020 16:49
Aktualisiert: 24.04.2020 16:49
Lesezeit: 1 min
Putin will russischer Auto-Industrie helfen - auch Daimler würde profitieren
Arbeiter in der Produktion im neuen Werk von Mercedes-Benz Trucks Vostok (MBTV) in Nabereschnye Tschelny. (Foto: dpa) Foto: Nasyrov Alexei

Der russische Präsident Wladimir Putin hat der krisengeschüttelten Autoindustrie Finanzhilfen in Aussicht gestellt. «Wenn es die Sicherheitslage zulässt, werden die Autoverkäufer zu den ersten Unternehmen gehören, die wieder öffnen werden», sagte der Kremlchef am Freitag bei einer Videokonferenz mit den Chefs der wichtigsten Autoherstellern des Landes. Der Verkauf liege zwar am Boden wegen der Corona-Pandemie, der Staat könne aber zum Beispiel fünf Milliarden Rubel (62,3 Mio Euro) für den Ankauf von Erste-Hilfe-Fahrzeugen bereitstellen.

Die Corona-Krise sei für den russischen Automarkt noch schwieriger als die weltweite Finanzkrise 2008, sagte Putin weiter. Damals sei die Krise «aus dem Ausland zu uns reingeflogen, und jetzt begrenzt diese Pandemie das Geschäft innerhalb unseres Landes». Rund 300.000 Menschen seien in der russischen Autoindustrie beschäftigt und von Arbeitslosigkeit bedroht.

In einigen Bereichen sei der Verkauf in den ersten drei Aprilwochen um 95 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen, sagte Sergej Kogogin, Geschäftsführer des größten russischen Lastwagenherstellers Kamaz. An dem halbstaatlichen Unternehmen ist auch der Stuttgarter Lkw-Bauer Daimler Truck AG, eine direkte Tochter von Daimler, mit 15 Prozent beteiligt. Fast alle Exportverkäufe seien gestoppt, sagte Kogogin weiter.

Der russische Automarkt solle durch Anreize wie zehn Prozent Rabatt auf Neukäufe angekurbelt werden, sagte Putin. Staatliche Unternehmen sollten noch in diesem Jahr anstehende Käufe tätigen. Zudem müsse kontrolliert werden, ob Regierung und Behörden neue Fahrzeuge anschaffen müssten. «Das dürfen dann aber auf keinem Fall ausländische Autos sein.»

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Silicon Valley wankt: Zölle, Zoff und zerplatzte Tech-Träume
08.05.2025

Während Europa auf seine Rezession zusteuert und China seine Wirtschaft auf staatlicher Kommandobasis stabilisiert, gibt es auch im sonst...

DWN
Panorama
Panorama Verkehrswende: Ariadne-Verkehrswendemonitor zeigt Entwicklung auf
08.05.2025

Wie sich die Verkehrswende in Deutschland aktuell entwickelt, ist nun auf einer neuen Onlineplattform des Potsdam-Instituts für...

DWN
Finanzen
Finanzen Inflation bewältigen: 7 Strategien für finanzielle Stabilität, weniger Belastung und einen nachhaltigeren Lebensstil
08.05.2025

Wer die eigenen Ausgaben kennt, kann gezielt handeln. So behalten Sie die Kontrolle über Ihr Geld. Mit Budgetplanung und klugem Konsum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau: Bedeuten die Trump-Zölle das Ende einer deutschen Schlüsselindustrie?
08.05.2025

Der Maschinenbau befindet sich seit Jahren im Dauerkrisenmodus. Nun droht die fatale Zollpolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump zum...