Politik

China reagiert mit großem Militär-Manöver auf Drohungen der USA

China hat angekündigt, ein großes Militär-Manöver im Südchinesischen Meer durchzuführen. Dies lässt sich als offene Drohung gegen die USA und ihren Verbündeten Taiwan interpretieren.
14.05.2020 17:59
Aktualisiert: 14.05.2020 17:59
Lesezeit: 2 min
China reagiert mit großem Militär-Manöver auf Drohungen der USA
China, Südchinesisches Meer: Xi Jinping, Präsident von China und Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas, hält auf einem Schiff der chinesischen Marine der Volksbefreiungsarmee eine Rede. (Foto: dpa) Foto: Li Gang

Das chinesische Militär plant, im August eine groß angelegte Landungsübung vor der Insel Hainan im Südchinesischen Meer durchzuführen, um die mögliche Eroberung der von Taiwan gehaltenen Pratas-Insel zu üben.

Die chinesische Volksbefreiungsarmee ist zunehmend besorgt über die wachsende Präsenz des US-Militärs im Südchinesischen Meer, und eine derartige militärische Übung könnte die Spannungen eskalieren lassen. Zuvor hatte die US-Marine mitgeteilt, einer ihrer Lenkwaffen-Zerstörer habe die Seestraße von Taiwan durchquert, was in Peking als Drohung empfunden wurde. Darüber hinaus hatten die USA der Volksrepublik mehrmals damit gedroht, wegen der Corona-Krise harte politische Maßnahmen einzuleiten.

Die Insel Pratas, die sich etwa in der Mitte der Route von Chinas Militärbasis auf der Insel Hainan zum Pazifik befindet, ist für Chinas Vormarsch in den Pazifik von strategischer Bedeutung. Chinas erster im Inland gebauter Flugzeugträger, die Shandong, wurde im vergangenen Dezember ebenfalls zur Basis auf Hainan entsandt, berichtet die Japan Times. Der Shandong verfügt über bessere Kampffähigkeiten als der Flugzeugträger Liaoning.

Generalmajor Lin Wen-huang, der ein Operations- und Planungsbüro im taiwanesischen Verteidigungsministerium leitet, wurde von taiwanesischen Medien mit den Worten zitiert, dass das Ministerium Bewegungen von “feindlichen Truppen” überwacht, und fügte hinzu, dass es Notfallpläne für das Südchinesische Meer gebe. China hat seine militärische Präsenz auf den Spratly-Inseln und den Paracel-Inseln im umstrittenen Südchinesischen Meer ausgebaut, war jedoch in der Frage der Pratas-Insel weniger lautstark. Sowohl China als auch die USA haben in den letzten Monaten ihre militärischen Aktivitäten in der Nähe von Taiwan verstärkt.

China hat zahlreiche militärische Einrichtungen im Südchinesischen Meer errichtet, vor allem auf den Spratly- und Paracel-Inseln. Auf den Spratlys hat China Flugplätze in Subi, Mischief und Fiery Cross sowie eine potenzielle Infrastruktur für Raketen, Radargeräte und Hubschrauber errichtet, führt der US-Informationsdienst GPF aus. Auf den Paracels hat China auf Woody Island eine bedeutende militärische Einrichtung errichtet sowie Radar- und Hubschraubereinrichtungen in mehreren anderen Gebieten.

Diese militärischen Einrichtungen erweitern die Reichweite des chinesischen Militärs über die gesamte Breite des Südchinesischen Meeres.

Mehrere der Inseln dienen als Basis für Luftabwehrraketen-Systeme (SAMs) - einschließlich der HQ-9 mit einer Reichweite von 125 Kilometern - und bodengestützte Marschflugkörper (GLCMs). Diese Raketen dienen dazu, das Südchinesische Meer für US-amerikanische Schiffe und Flugzeuge, die keine Stealth-Fähigkeiten oder die kein geschichtetes Luftverteidigungssystem besitzen, unsicher zu machen. Die GLCMs können dem chinesischen A2/AD-Netzwerk (Anti-Access Area Denial) weitere Trägerraketen hinzufügen. Doch nicht unbedingt mit größerer Effizienz als Raketen, die von U-Booten, Schiffen oder Flugzeugen abgefeuert werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Engpässe treiben Aufwärtsrallye – warum Anleger jetzt wachsam sein müssen
09.12.2025

Der Silberpreis jagt von Rekord zu Rekord und übertrifft selbst den Hype um Gold, folgerichtig gibt es am Dienstag ein neues...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Sieben Wege wie Unternehmen Fachkräfte finden und halten
09.12.2025

Qualifizierte Fachkräfte werden knapp – das spüren Unternehmen bei der Personalsuche immer deutlicher. Die Folgen: Engpässe,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Milan Nedeljkovic folgt auf Oliver Zipse bei BMW
09.12.2025

BMW bekommt einen neuen Chef: Milan Nedeljkovic übernimmt das Ruder von Oliver Zipse. Der Produktionsvorstand bringt Erfahrung aus fast...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie im Fokus: Allianz-Kooperation mit Oaktree – was der Syndikat-Pakt für Anleger bedeutet
09.12.2025

Ein neuer Deal in London, ein bestätigtes Top-Rating und höhere Gewinnziele treiben die Allianz-Aktie bis an das Jahreshoch. Doch hinter...

DWN
Politik
Politik Merz fordert Abschaffung: EU-Lieferkettengesetz wird deutlich gelockert
09.12.2025

Das EU-Lieferkettengesetz sollte Unternehmen weltweit verpflichten, Menschenrechte zu achten. Doch bevor es überhaupt greift, haben sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kosten für Wohnen und Essen fressen geringere Einkommen auf
09.12.2025

Wohnen und Lebensmittel werden teurer – doch die Härte trifft nicht alle gleich. Neue Daten der Statistiker zeigen, wie stark vor allem...

DWN
Politik
Politik Analyse: Putins Besuch in Indien zeigt die gefesselten Hände des Kreml
09.12.2025

Wladimir Putins Besuch in Indien sollte Stärke demonstrieren, doch die Realität wirkt gegenteilig. Der Kreml ist stark von Ölexporten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Thyssenkrupp-Aktie: Rückkehr in die Gewinnzone trotz Sanierungsdruck
09.12.2025

Thyssenkrupp meldet wieder Gewinn, doch der Preis dafür ist hoch. Der Konzern kämpft mit sinkender Nachfrage, Sanierungsrückstellungen...