Deutschland

Ministerpräsident Kretschmer verteidigt Besuch bei Anti-Corona-Demonstration

Gegen den sächsischen Ministerpräsident Michael Kretschmer liegt eine Anzeige vor, weil er bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen auf Maske und Mindestabstand verzichtete.
18.05.2020 14:12
Aktualisiert: 18.05.2020 14:12
Lesezeit: 1 min
Ministerpräsident Kretschmer verteidigt Besuch bei Anti-Corona-Demonstration
Michael Kretschmer, Ministerpräsident von Sachsen, am Samstag im Großen Garten mit Teilnehmern einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen. (Foto: dpa) Foto: Sebastian Kahnert

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat seine Gespräche mit Demonstranten bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen am Samstag in Dresden verteidigt. "Ich wollte mir ein Bild über die Stimmung verschaffen und respektiere, wenn Menschen eine andere Meinung haben", sagte er am Montag auf Anfrage. Kretschmer war später vorgeworfen worden, keinen Mundschutz getragen und den Mindestabstand von 1,50 Meter nicht eingehalten zu haben.

Schon vor Ort hatte er erklärt, dass er normalerweise eine Mund-Nase-Bedeckung nutze, bei dieser Gelegenheit aber darauf verzichte, weil die Demonstranten einen solchen Mundschutz ablehnten. "Wenn ich mich dabei anstecke, dann ist das mein eigener Fehler. Aber dann trage ich das", hatte er seinen Gesprächspartnern gesagt. Auf den Mindestabstand wies er selbst immer wieder hin. Allerdings umringten Anwesende ihn in einem Pulk.

Von einer online gegen ihn gestellten Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz erfuhr Kretschmer nach eigenen Aussagen aus den Medien. Die Polizeidirektion Dresden hatte auf Anfrage bestätigt, dass eine entsprechende Anzeige vorliege. Die Anzeige war von einer Privatperson gestellt worden.

Kretschmer hatte sich mehr als eine Stunde Fragen der Demonstranten gestellt. Viele zollten ihm dafür Respekt. Einige beschimpften den Regierungschef aber auch. Teilnehmer der Proteste warfen der Politik Angstmache und leugneten die Existenz des Coronavirus. Kretschmer argumentierte, dass man keine Situation wie in Bergamo mit Lastkraftwagen voller Särge verantworten wollte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shein, Temu & Co. betroffen: EU erhöht Kosten für Billigpakete aus Drittstaaten
12.12.2025

Um die Flut günstiger Online-Pakete aus Ländern wie China einzudämmen, beschließt die EU eine neue Importabgabe. Ab Juli 2026 sollen...

DWN
Politik
Politik Regierung reagiert auf Cyberangriffe: Russlands Botschafter einbestellt
12.12.2025

Nach einer Reihe hybrider Angriffe, darunter Falschnachrichten, manipulierte Videos und eine Hacker-Attacke, hat die Bundesregierung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flix bestellt 65 neue Fernzüge: Ausbau ab 2028 geplant
12.12.2025

Flix will das Fernverkehrsangebot deutlich ausbauen: Das Unternehmen hat beim spanischen Hersteller Talgo bis zu 65 neue Züge geordert....

DWN
Politik
Politik Regierung startet Onlineportal für Bürgerfeedback
12.12.2025

Die Bundesregierung will Bürger und Unternehmen stärker in die Verwaltungsarbeit einbeziehen. Über das neue Portal „Einfach machen“...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU setzt auf Kreislaufwirtschaft: Mehr Rohstoffe aus Schrottautos
12.12.2025

Die EU will die Wiederverwertung von Fahrzeugen deutlich verbessern. Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten...

DWN
Immobilien
Immobilien Hausbrände verhüten: Wie Sie sich vor Feuer schützen
12.12.2025

Jährlich gibt es in Deutschland um die 200.000 Haus- und Wohnungsbrände. Eine verheerende Zahl, insbesondere wenn man bedenkt, dass die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen in Deutschland steigen weiter um 5,7 Prozent
12.12.2025

Die Pleitewelle in Deutschland reißt nicht ab: Im November stieg die Zahl der Firmeninsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent,...