Den NGOs "Global Health Advocates" und "Corporate Europe Observatory" zufolge haben die großen Pharmakonzerne vor drei Jahren den Vorschlag der EU abgelehnt, an Impfstoffen gegen Krankheitserreger wie dem Coronavirus zu forschen.
Das geht aus einem Bericht der beiden NGOs hervor. Dort heißt es: „Unter dem Titel ´Innovation in der Gesundheitsforschung´ hat die Pharmaindustrie, vertreten durch den pharmazeutischen Handelsverband und die Lobbygruppe EFPIA (European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations), ein öffentliches EU-Forschungsbudget von 2,6 Milliarden Euro für den Zeitraum 2008-2020 genutzt, hat es aber bisher versäumt, sinnvoll in Forschungsbereiche zu investieren, in denen öffentliche Mittel dringend benötigt werden. Zu diesen Bereichen gehören die langfristige Vorbereitung auf Epidemien (auch durch Coronaviren verursachte), HIV/AIDS und armutsbedingte sowie seltene tropische Krankheiten. Stattdessen nutzte die Pharmaindustrie das Budget meist zur Finanzierung von Projekten in Bereichen, die kommerziell rentabler waren.“
Aus dem Bericht geht hervor, dass die Pharmaindustrie öffentliche Gelder für kommerzielle Interessen umleitet. „Insgesamt ergibt sich ein besorgniserregendes Bild eines institutionellen Aufbaus, der ,Pflichten und Verpflichtungen‘ für den öffentlichen Sektor und nur ,Privilegien und Vorteile‘ für den privaten Sektor schafft. Es handelt sich um eine nur dem Namen nach bestehende Partnerschaft, die von privaten Interessen geleitet wird, mit wenigen wirklichen Kontrollen bei der Wahl ihrer Prioritäten und wenigen Mechanismen, die sicherstellen, dass die Öffentlichkeit einen wirklichen Ertrag aus ihren Investitionen erhält.“, heißt es in dem Bericht.