Politik

China meldet: Millionen Menschen in Wuhan getestet, kaum noch Corona-Infizierte

Lesezeit: 1 min
02.06.2020 13:34  Aktualisiert: 02.06.2020 13:34
Wuhan gilt als Ursprungsort der Pandemie mit dem Coronavirus. In der chinesischen Metropole gab es die meisten Infektionen und Toten in China. Massentests brachten jetzt überraschende Erkenntnisse.
China meldet: Millionen Menschen in Wuhan getestet, kaum noch Corona-Infizierte
22.05.2020, China, Wuhan: Ein Mann spaziert mit einer Maske an einem Plakat von Chinas Präsident Xinping vorbei. (Foto: dpa)
Foto: -

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein halbes Jahr nach den ersten Ansteckungen mit dem Coronavirus in Wuhan gibt es in der zentralchinesischen Stadt offenbar kaum noch Infizierte. Bei zweiwöchigen Massentests von fast zehn Millionen Bürgern wurden nur noch 300 asymptomatische Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Erreger entdeckt, berichtete Lu Zuxun, Medizinprofessor der Huazhong Universität für Wissenschaft und Technologie laut Nachrichtenagentur Xinhua.

Die infzierten Personen und 1.174 enge Kontaktpersonen seien isoliert worden und stünden unter medizinischer Beobachtung. Den Anteil dieser asymptomatischen Infizierten an der Bevölkerung beschrieb der Professor als „äußerst gering“. Auch sei nicht festgestellt worden, dass diese Personen andere angesteckt hätten.

Seit Mitte Mai waren 9,89 Millionen Menschen getestet worden. Mit der Ansteckungsrate kommen jetzt rechnerisch nur noch drei asymptomatische Fälle auf 100.000 Einwohner, während sich das Leben in der Metropole seit Anfang April zumindest langsam wieder normalisiert hat. Es wurden aber weiter Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Viele Menschen trauten sich anfangs noch nicht wieder vor die Tür.

Die Stadt gilt als Ursprungsort der Pandemie. In der Millionenmetropole waren Anfang Dezember die ersten Fälle mit der bis dahin rätselhaften neuen Lungenkrankheit entdeckt worden. Auch war Wuhan in China am stärksten von dem Ausbruch betroffen. Tausende hatten damals die völlig überlasteten Krankenhäuser überrannt. Viele haben sich möglicherweise dabei erst angesteckt.

Obwohl Ärzte in Wuhan bereits im Dezember Erkenntnisse hatten, dass das Virus von Mensch zu Mensch übertragen wurde, bestätigten die chinesischen Gesundheitsbehörden erst am 21. Januar diese direkte Infektionsgefahr. Vom 23. Januar an wurde die Provinzhauptstadt schließlich für 76 Tage von der Außenwelt abgeriegelt - eine bis dahin weltweit beispiellose Maßnahme.

Es folgten 15 andere umliegende Millionenmetropolen in der Provinz Hubei, so dass rund 60 Millionen Menschen wochenlang abgeschottet waren. Seither hat China die Lungenkrankheit weitgehend in den Griff bekommen. Von den landesweit 4.634 amtlich gemeldeten Todesfällen durch die Lungenkrankheit Covid-19 gab es allein 3.869 in Wuhan.

Die Kampagne mit den Massentests war auch angeordnet worden, um der Bevölkerung von Wuhan zu versichern, dass die Stadt tatsächlich wieder sicher sei, während Fabriken, Geschäfte und Schulen wieder öffneten, schrieb die Staatsagentur Xinhua.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...