Finanzen

Goldpreis steigt erstmals seit 2011 über die Marke von 1.900 Dollar

Lesezeit: 2 min
24.07.2020 14:15  Aktualisiert: 24.07.2020 14:15
Der Run auf die Anti-Krisen-Währung Gold hält auch am Freitag an. Das Edelmetall hat die Marke von 1.900 Dollar überstiegen und steuert auf seine beste Börsenwoche seit über drei Monaten zu.
Goldpreis steigt erstmals seit 2011 über die Marke von 1.900 Dollar
Goldbarren (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

UPDATE: Am Freitagnachmittag hat der Goldpreis an der Börse die Marke von 1.900 Dollar durchbrochen und geht mit einem Kurs von 1901,9 Dollar ins Wochenende. So hoch lag der Preis für eine Unze Gold zuletzt im Jahr 2011.

--

Der verschärfte Konflikt zwischen den USA und China und steigende Corona-Neuinfektionen verstärken bei Anlegern die Nachfrage nach Absicherungen und rücken die Marke von 1900 Dollar in Sichtweite. Der Goldpreis kletterte am Freitagvormittag um bis zu 0,6 Prozent auf 1.897,51 Dollar je Feinunze und lag damit in Reichweite seines kürzlich erreichten Neun-Jahres-Hochs.

Auf Wochensicht legte das Edelmetall bis zum Mittag mehr als 4,5 Prozent zu. Damit steuerte Gold auf seine beste Börsenwoche seit mehr als drei Monaten zu und liegt noch rund 20 Dollar von seinem Rekordhoch vom September 2011 entfernt. Strategen zufolge könnte der Höhenflug noch weitergehen.

"Es sind die indirekten Auswirkungen des Virus auf die Wirtschaft und die tiefen Zweifel, ob wir eine V-förmige Erholung erleben werden, die den Goldpreis stützen", sagte der unabhängige Analyst Ross Norman. "Wenn die Wirtschaft keine qualitativen Anzeichen einer Verbesserung zeigt, könnte man weitere Zuflüsse in den Goldpreis sehen, und er würde einfach majestätisch über 1.922 Dollar schreiten und weiter in Richtung 2.000 Dollar steigen."

Börsianern zufolge spielen neben dem schwachen Dollar auch steigende Inflationserwartungen eine Rolle. Weil die Wirtschaft nur schleppend in Gang komme, dürfte es weitere Hilfspakete geben, sagte Ilya Spivak, Währungsstratege beim Finanzdienstleister DailyFX. "Die Zinsen werden wahrscheinlich nicht steigen, und deswegen wird mit höheren Teuerungsraten gerechnet."

Anleger kauften "im beispiellosen Ausmaß" Gold, um sich gegen eine befürchtete Geldentwertung abzusichern, schrieben die Analysten der Commerzbank. Der Anstieg sei sehr schnell gewesen, "möglicherweise zu schnell". Seit Jahresbeginn verzeichnet der Kurs ein Plus von rund 25 Prozent. "Dies birgt das Risiko eines Rückschlags, zumal Gold und Silber fast ausschließlich von einer extrem starken Investmentnachfrage angetrieben werden".


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Menge sichergestellten Kokains im Hamburger Hafen verdreifacht
06.05.2024

Im Hamburger Hafen werden alle nur erdenklichen Waren umgeschlagen - auch Drogen. Immer mehr Kokain findet durch das Tor zur Welt seinen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Der internationale Handel und Kriege im Fokus bei Xi-Besuch in Frankreich
06.05.2024

Auf gute Stimmung machen in Europa: Chinas Staatspräsident Xi besucht seit fünf Jahren mal wieder Frankreich und lächelt, als ihn...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohl-Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...

DWN
Politik
Politik Friedrich Merz bleibt Parteichef: CDU zur sofortigen Regierungsübernahme bereit
06.05.2024

Die CDU trifft sich zum dreitägigen Bundesparteitag in Berlin. Es geht um die Verabschiedung des neuen Parteiprogramms der Union und auch...

DWN
Politik
Politik Scholz zu Besuch in Litauen: „Jeden Zentimeter ihres Territoriums verteidigen"
06.05.2024

Mit der anlaufenden Stationierung einer gefechtsbereiten Brigade an der Nato-Ostflanke geht Deutschland im Bündnis voran. Der...

DWN
Politik
Politik Über Fidschi nach Down under: Annalena Baerbock an der Frontlinie der Klimakrise
06.05.2024

Sie zählen zu den kleinsten Klimasündern, haben aber am stärksten unter den Folgen der Erderwärmung zu leiden. Baerbock ist um die...

DWN
Technologie
Technologie Sprunginnovation: In der Lausitz wird das größte Höhenwindrad der Welt errichtet
06.05.2024

Die Sache klingt zunächst irgendwie tragisch. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen versucht, in der Lausitz in 365 Metern Höhenwinde...

DWN
Politik
Politik Verstöße gegen EU-Werte: Kommission will Verfahren gegen Polen beenden
06.05.2024

Die EU-Kommission will das Artikel-7-Verfahren gegen Polen beenden. Es war wegen etwaiger Verstöße gegen die Werte der Europäischen...