Die Maschinenbauer in Deutschland haben ihrem Verband zufolge im ersten Halbjahr rund 32.000 Arbeitsplätze abgebaut. Die Corona-Krise, die schwächelnde Konjunktur der Weltwirtschaft und der Strukturwandel bei wichtigen Kunden blieben nicht ohne Folgen, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Montag mit. Die Zahl der Beschäftigten in der überwiegend mittelständisch geprägten Branche habe aber Ende Juni bei rund 1,03 Millionen gelegen. "Angesichts der immensen Belastungen, denen unsere Industrie ausgesetzt ist, bleibt dies ein moderater Abbau", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Den Unternehmen, zu denen auch börsennotierte Konzerne wie Thyssenkrupp und Gea gehören, sind in den vergangenen Monaten die Aufträge weggebrochen. Schon vor der Corona-Krise machten der exportorientierten Branche die Handelstreitigkeiten zwischen den USA und China zu schaffen - ihre wichtigsten Auslandsmärkte. Die Branche kämpft aber ebenso seit Jahren mit einem Mangel an Ingenieuren und Facharbeitern.
Deshalb versuchen viele Firmen, ihr Stammpersonal zu halten. Nach einer Erhebung des Verbandes von Anfang Juli gaben 17 Prozent der befragten Unternehmen an, mit Stellenstreichungen auf die mangelnde Auslastung zu reagieren. 68 Prozent setzten auf Kurzarbeit. "Wie schon 2009 sichert Kurzarbeit zahlreiche Arbeitsplätze und bewährt sich auch in dieser Krise als verlässliches, beschäftigungssicherndes Instrument, betonte Wiechers. Er begrüßte den Vorschlag von Bundesfinanzminister Olaf Scholz, die Bezugsdauer des Kurzarbeitergelds auf 24 Monate zu verlängern. Im Juli seien rund 378.000 Beschäftigte der Branche in Kurzarbeit gewesen.