Politik

Syrien: Türkei dreht einer Million Menschen das Wasser ab

Der syrischen Regierung zufolge setzen die von der Türkei kontrollierten Söldner in Syrien das Wasser als Waffe ein.
24.08.2020 12:01
Aktualisiert: 24.08.2020 12:01
Lesezeit: 1 min
Syrien: Türkei dreht einer Million Menschen das Wasser ab
Al-Hasaka, November 2019: Ein Junge steht neben einem Zelt in einem Flüchtlingslager. Kurdische Milizen errichteten ein neues Flüchtlingslager für die wachsende Zahl von Zivilisten, die vor der türkischen Offensive fliehen. (Foto: dpa) Foto: -

Der syrischen Regierung zufolge setzen die von der Türkei kontrollierten Söldner in Syrien die Wasserversorgung als militärische Waffe ein. Syriens Botschafter bei den Vereinten Nationen, Bashar al-Jaafari, forderte die UN auf, gegen die Wasserblockade der nordsyrischen Stadt Hasaka durch die Türkei vorzugehen, berichtet Al Masdar News.

Al-Jaafari zufolge leiden etwa eine Million Menschen infolge der Blockade der Wasserpumpstation Alouk durch türkische Söldner an Durst. Ab dem 13. August hätten die Milizen die Wasserversorgung der ohnehin sehr trockenen Region eingestellt. Die syrische Armee hatte am Freitag mehrere Tanklaster mit Trinkwasser in die Stadt geschickt, um der Bevölkerung zu helfen.

US-Regierung weitet Sanktionen aus

Die USA haben derweil ihre Sanktionen gegen Syriens Führung um Präsident Baschar al-Assad ausgeweitet. Gegen sechs weitere Vertreter der Regierung in Damaskus seien Strafmaßnahmen verhängt worden, teilte das Außenministerium am Donnerstag in Washington mit. Die Vereinigten Staaten würden weiter Druck auf das Regime ausüben, damit es "seine Angriffe gegen das syrische Volk" einstelle, so die Trump-Regierung. Diese Assad-Unterstützer würden den "brutalen Konflikt" verlängern, hieß es.

Keine Erwähnung fanden all jene anderen ausländischen Kräfte, welche den Konflikt ebenfalls vorantreiben - etwa die Türkei, Israel, der Iran, allerlei islamistische Milizen, der IS oder die US-Armee selbst, welche die Ölquellen des Landes besetzt hält und Berichten zufolge das Öl in die Türkei verkauft.

Zu den Betroffenen der neuen US-Sanktionen gehört auch Luna al-Schibl, eine Medienberaterin Assads. Die frühere Moderatorin des arabischen TV-Senders Al-Dschasira soll starken Einfluss auf den Präsidenten haben. Die neuen Sanktionen richten sich auch gegen drei hochrangige Militärs. Im Juni war ein neues Sanktionsprogramm der USA in Kraft getreten, welches zum Ziel hat, die Wirtschaftskrise in Syrien zu verstärken. Auf diese Weise soll Assad durch "Hunger-Revolten" der eigenen Bürger gestürzt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Wohnquartiere überfordert
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...