Finanzen

Fusionspläne in Spanien beflügeln Europas Bankaktien

Die spanischen Banken Bankia und Caixabank wollen sich zusammenschließen. Als Reaktion auf die Ankündigung schnellten europäische Bankwerte in die Höhe.
04.09.2020 10:42
Aktualisiert: 04.09.2020 10:42
Lesezeit: 1 min
Fusionspläne in Spanien beflügeln Europas Bankaktien
Die Ankündigung der Caixabank treibt europäische Bankaktien nach oben. (Foto: dpa) Foto: Andreu Dalmau

Die geplante Bankenfusion in Spanien lässt bei Anlegern die Sektkorken knallen. Die Aktien von Bankia schnellten am Freitag um ein Drittel nach oben, die des Fusionspartners Caixabank gewannen 13,6 Prozent. Auch andere europäische Bankwerte wie die Commerzbank, die Deutsche Bank, die italienische Banco BPM und die französische Societe Generale legten zwischen 4,1 und 8,4 Prozent zu.

Die spanischen Geldhäuser Bankia und Caixabank wollen sich zum größten Institut des Landes zusammenschließen. Die Fusion solle über ein reines Aktiengeschäft zustande kommen, teilte Caixabank am späten Donnerstagabend in einer Mitteilung an die Börse mit. Eine Einigung gebe es noch nicht. Bislang seien lediglich Informationen ausgetauscht worden, um die Möglichkeiten auszuloten. Bankia bestätigte ebenfalls, dass es Gespräche gebe.

Seit der Finanzkrise ist die Zahl der Banken in Spanien stark geschrumpft. Rückstellungen für die Corona-Krise und die anhaltend tiefen Leitzinsen in der Euro-Zone setzen die Geldhäuser jedoch weiter unter Druck, sich zu konsolidieren, um Kosten zu senken. Die Konkurrenten Santander und BBVA sind für sich genommen wegen ihres umfangreichen Auslandsgeschäfts zwar größer. Durch einen Zusammenschluss von Bankia und Caixabank würde jedoch die größte Bank in Spanien selbst entstehen.

Bankia musste in der spanischen Immobilienkrise mit Milliardenhilfen des Staats vor dem Zusammenbruch bewahrt werden. Der spanische Staat ist immer noch mit 60 Prozent beteiligt. Bis Ende 2021 muss Spanien seine Anteile wieder veräußern. Aus dem spanischen Wirtschaftsministerium verlautete, der Rettungsfonds FROB werde Vorschläge der beiden Geldhäuser auf ihre Erfolgsaussichten prüfen. Die Stabilität des Finanzsektors müsse gestärkt und maximaler Gewinn aus dem Anteil herausgeholt werden, hieß es.

"Wir weisen darauf hin, dass die Bank auf eine Bilanzsumme von 650 Milliarden Euro kommt und damit das größte Institut Spaniens würde", schrieben die Experten bei Capital Markets. Weiterlesen: Wegen Corona: Banken müssen ihren Tradern deutlich höhere Boni zahlen

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