Politik

Pharmakonzerne werden in der EU von Haftung bei Corona-Impfstoff freigestellt

Lesezeit: 1 min
22.09.2020 15:07
Pharmakonzerne werden bei unerwarteten Nebenwirkungen ihrer Corona-Impfstoffe von der EU in Schutz genommen. Die Mitgliedsstaaten sollen die Hersteller für bestimmte Haftungen entschädigen.
Pharmakonzerne werden in der EU von Haftung bei Corona-Impfstoff freigestellt
Die Impfstoffhersteller setzen auf EU-Schutz bei möglichen Klagen. (Foto: dpa)
Foto: Christoph Schmidt

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Pharmakonzerne sollen Verbandsangaben zufolge in der EU bei unerwarteten Nebenwirkungen ihrer Corona-Impfstoffe von der Haftung freigestellt werden. In solchen Fällen gehe sie davon aus, dass es eine Haftungsfreistellung gebe, sagte die Vorsitzende des Verbands der europäischen Impfstoffhersteller Vaccines Europe, Sue Middleton, am Dienstag bei einer Anhörung vor dem EU-Parlament.

"Die Kommission oder die Mitgliedstaaten würden die Unternehmen im Wesentlichen von den Kosten für rechtliche Schritte freistellen." Diese Ereignisse seien aber selten und noch seien nicht alle Verträge unterzeichnet.

Ein Sprecher der Europäischen Kommission sagte, die Vorkaufsvereinbarungen mit den Unternehmen sähen vor, dass die Mitgliedsstaaten den Hersteller für bestimmte Haftungen entschädigten, die unter bestimmten und strengen Bedingungen stünden. "Die Haftung verbleibt jedoch weiter bei den Unternehmen."

EU-Vertreter hatten erklärt, dass der teilweise von der EU angebotene Rechtsschutz die Vorverkaufsabkommen in den vergangenen Monaten behindert und die Impfstoffhersteller dazu veranlasst habe, mehr zu verlangen.

Bislang ist in der Europäischen Union noch kein Covid-19-Impfstoff zugelassen, 38 Projekte befinden sich weltweit nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO gegenwärtig in der klinischen Entwicklung. Die Europäische Union hat sich bereits bei einigen Unternehmen Hunderte Millionen Dosen derer Impfstoffkandidaten vorab gesichert. Verbraucherorganisationen und Gesetzgeber fordern, dass Unternehmen für alle möglichen Nebenwirkungen haftbar gemacht werden.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...