Deutschland

Deutschlands Imker verzeichnen nur mittelmäßige Ernte

Lesezeit: 1 min
25.09.2020 15:38
Deutschlands Imker haben dieses Jahr mit 34 Kilo Honig pro Volk nur eine mittelmäßige Honigernte einholen können.
Deutschlands Imker verzeichnen nur mittelmäßige Ernte
Bienen. (Foto: dpa)
Foto: Uwe Anspach

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Es sei zu trocken gewesen - viele Blumen hätten zwar üppig geblüht, hätten aber zu wenig Nektar gehabt, hieß es vom Deutschen Imkerbund am Freitag in Wachtberg bei Bonn. Pro abgeerntetem Bienenvolk seien im Schnitt knapp 34 Kilo Honig eingeholt worden. Im Vergleich zu 2019 war dies zwar fast ein Kilo mehr, der Wert liegt aber grob gesagt im Zehn-Jahres-Schnitt.

"Die Ernte war nur durchschnittlich", sagte Imkerbund-Sprecherin Petra Friedrich. Klimawandel und Trockenheit führten dazu, dass Sortenhonige aus Raps oder Lindenblüte in manchen Regionen sehr schwach ausfielen.

Die Erntewerte wurden in zwei Umfragen unter jeweils rund 9000 Imkern ermittelt zur Früh- und zur Sommertracht. Etwa jeder zehnte Imker hat den Honig nicht aus den Bienenstöcken geholt - zum Beispiel weil er nur mit geringem Ertrag gerechnet hat.

Insgesamt ernteten die Imker nach Schätzung des Bundes 30 700 Tonnen Honig. Damit dürften sie wie in den Vorjahren nur etwa ein Viertel des heimischen Honigbedarfs decken - drei Viertel des hierzulande verkauften "Blütengoldes" stammt aus dem Ausland, vor allem aus Rumänien, Brasilien, Mexiko und China. Der Preis für deutschen Honig wird nach der diesjährigen Ernte nach Einschätzung des Imkerbundes wenig verändert sein.

Der Imkerbund hat rund 127 000 Mitglieder, die im Schnitt rund 7 Völker halten. Die allermeisten machen dies als Hobby. Die Zahl der Berufsimkereien liegt nur bei einigen Hundert.

Der Imkerbund setzt sich für mehr Vielfalt auf Feldern und in Gärten ein. "Wir könnten mehr Honig produzieren, aber dafür müssen mehr Trachten da sein", sagte Imkerbund-Sprecherin Petra Friedrich. Trachten sind der Überbegriff für Nektar, Pollen und Honigtau, welche die Bienen in ihren Stock bringen.

Mehr Blühflächen würden helfen, so Friedrich. Angesichts des Klimawandels sollten beispielsweise mehr trockenresistente Blumen wie die Durchwachsene Silphie gepflanzt werden, damit Bienen durchgängig fündig würden auf ihren Flügen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...