Unternehmen

Haribo schließt Werk in Sachsen

Zum Jahresende wird der Süßwarenhersteller Haribo sein Werk in Sachsen schließen.
06.11.2020 16:38
Aktualisiert: 06.11.2020 16:38
Lesezeit: 1 min
Haribo schließt Werk in Sachsen
30.01.2007, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Die Nahaufnahme zeigt eine Tüte «Maoam» mit dem Schriftzug "D-53129 Bonn" und viele Gummibärchen der Firma Haribo. (Foto: dpa) Foto: Fredrik von Erichsen

Der Süßwarenhersteller Haribo schließt eine seiner bislang fünf Standorte in Deutschland. Zum Jahresende soll die Produktion im kleinsten deutschen Haribo-Werk im sächsischen Wilkau-Haßlau bei Zwickau eingestellt werden, wie das Familienunternehmen am Freitag mitteilte. Betroffen sind rund 150 Beschäftige. Für sie sollen im Rahmen eines Sozialplans sozialverträgliche Lösungen gefunden werden. Nach Möglichkeit werde ihnen ein Wechsel in eines der anderen deutschen Werke angeboten.

Ausschlaggebend für die Schließung sei eine kürzlich abgeschlossene Wirtschaftlichkeitsprüfung der Produktionsstandorte, berichtete Haribo. Sie habe zu dem Ergebnis geführt hat, dass der Standort Wilkau-Haßlau nicht mehr die Anforderungen an eine wirtschaftliche und effiziente Produktionsstruktur erfülle. Für das Werk wären „unverhältnismäßig hohe Investitionen“ nötig, um die Produktionsabläufe auf die künftigen Anforderungen auszurichten.

„Wir streben an, unsere marktführende Position im Fruchtgummi- und Lakritzmarkt weltweit auszubauen. Dafür benötigen wir mit Blick auf die sich rasch ändernden Marktanforderungen ein hochmodernes Produktionsnetzwerk und effiziente Lieferketten“, begründete Michael Molsberger, Geschäftsführer Produktion und Technik von Haribo Deutschland den Schritt. Der Süßwarenhersteller wird künftig die Produktion an vier Standorten in Deutschland bündeln: Bonn, Grafschaft, Neuss und Solingen.

In Sachsen stieß die Entscheidung auf scharfe Kritik. „Die Schließung innerhalb weniger Wochen ist ein Schock für die gesamte Region“, erklärte die Zwickauer DGB-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann (Linke). „Der Verlust der Arbeitsplätze wiegt in der Corona-Krise besonders schwer.“ Sie forderte die Haribo-Geschäftsführung auf, Alternativen zu einer Schließung zu prüfen und den Betrieb fortzuführen.

An dem Standort in Wilkau-Haßlau wurden schon zu DDR-Zeiten Gummibärchen hergestellt und in den Westen geliefert. 1990 ging der Betrieb dann an Haribo.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Politik
Politik Neuer Wehrdienst: So soll das Modell ab 2026 greifen
05.12.2025

Ab 1. Januar soll der neue Wehrdienst starten: mit Pflicht-Musterung, frischer Wehrerfassung und ehrgeizigen Truppenzielen. Die Regierung...

DWN
Finanzen
Finanzen Tesla-Aktie im Fokus: Teslas Model 3 Standard startet in Deutschland – Experten hinterfragen Musks Einfluss
05.12.2025

Tesla bringt das Model 3 als neue Standard-Version nach Deutschland und senkt den Einstiegspreis deutlich. Weniger Komfort soll mehr...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Wirtschaft in der Währungsunion überrascht mit stärkerem Quartal
05.12.2025

Die Eurozone-Wirtschaft hat im Sommer mehr Dynamik gezeigt als gedacht. Neue Daten von Eurostat korrigieren das Wachstum nach oben, doch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen CSRD-Berichtspflicht: EU bremst, der Druck auf Unternehmen wächst – was nun zu tun ist
05.12.2025

Die EU zieht die Reißleine: Statt 2025 gilt die CSRD-Berichtspflicht nun zwei Jahre später. Doch während Brüssel bremst, wächst in den...

DWN
Politik
Politik Radikaler Bruch in der EU-Energiepolitik: Europa kappt endgültig die russischen Gasadern
05.12.2025

Die EU hat eine historische Entscheidung getroffen. Spätestens 2027 soll russisches Gas vollständig aus Europa verschwinden. Der...

DWN
Politik
Politik NATO-Kommandostruktur wird an Bedrohungslage angepasst
05.12.2025

Die NATO ordnet ihre Führung im Norden neu: Zuständigkeiten wandern über den Atlantik. Hinter der Anpassung der NATO-Kommandostruktur...

DWN
Technologie
Technologie Cloudflare-Störung: Netzwerk für Cyberabwehr verursacht Probleme bei Unternehmen
05.12.2025

Eine weltweite Cloudflare-Störung hat am Freitag zahlreiche Webseiten und Apps aus dem Tritt gebracht. Fehlermeldungen, leere Seiten und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Niedriglohn in Deutschland: 6,3 Millionen Menschen von Niedriglohnarbeit betroffen
05.12.2025

Millionen Menschen arbeiten im Niedriglohnsektor. Neue Zahlen zeigen, wo Niedriglohnarbeit besonders konzentriert ist – und warum der...