Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young wird das Bundesgesundheitsministerium unter Jens Spahn auch weiterhin dabei unterstützen, den Einkauf von Milliarden von Schutzmasken abzuwickeln. Das erfuhr die „Welt“ nach einer Anfrage beim Bundesgesundheitsministerium. Es handelt sich dabei um einen Folgeauftrag im Wert von 27 Millionen Euro. Dieser Auftrag soll bis November 2021 laufen.
Das Blatt wörtlich: „Die erste Beauftragung von EY im Frühjahr war ohne Ausschreibung erfolgt. Dies war in der Corona-Krise erlaubt worden, weil die Vergabe schnell gehen musste. Für diesen eilig erteilten ersten Auftrag, der am Dienstag auslief, waren insgesamt mehr als 100 Berater des Unternehmens im Einsatz. Das Bundesgesundheitsministerium zahlte dem Unternehmen dafür ein Pauschalhonorar von 9,5 Millionen Euro plus Umsatzsteuer. Trotz der externen Beratung waren dem Ministerium durch seinen Maskeneinkauf und dessen schleppender Abwicklung enorme rechtliche Probleme entstanden. Mehr als 50 Lieferanten klagten gegen das Ministerium, weil dieses die Masken nicht wie vertraglich vereinbart unmittelbar bezahlte. Die Zivilverfahren laufen derzeit vor dem Landgericht Bonn.“
Aus einer Anfrage der Links-Fraktion im Bundestag geht hervor, dass Ernst & Young seit dem 1. Januar 2015 „von der Bundesregierung drei Aufträge in Vergabeverfahren ohne Ausschreibung“ erhalten hat.