Deutschland

Corona führt zu mehr Arbeitslosigkeit im Osten und im tiefen Westen

Die Corona-Pandemie hinterlässt tiefe Spuren auf dem Arbeitsmarkt. 
18.12.2020 12:00
Lesezeit: 1 min
 Corona führt zu mehr Arbeitslosigkeit im Osten und im tiefen Westen
Der Schriftzug der Agentur für Arbeit Berlin-Süd steht an der Fassade des Gebäudes. (Foto: dpa) Foto: Sebastian Gollnow

Die Corona-Pandemie hinterlässt tiefe Spuren auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosigkeit steigt insbesondere dort, wo vorher schon viele Menschen keine Beschäftigung hatten – wie große Teile Ostdeutschlands oder auch die altindustrialisierten Regionen des Westens. Eher glimpflich sind bisher hingegen südwestdeutsche Regionen davongekommen. „Die regionale Verteilung spiegelt unter anderem die unterschiedliche Branchenstruktur in den einzelnen Landkreisen wider“, sagt Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden.

„Vor allem die stärker industrialisierten Regionen haben die Krise bislang gut abfedern können. Industriefirmen haben Kurzarbeit überproportional in Anspruch genommen. Das hat für Entlastung gesorgt. In den strukturschwächeren Regionen hingegen wirkte sich nicht nur ein ungünstiger Branchenmix, sondern offenbar auch die Nicht-Verlängerung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen negativ aus“, sagt Ragnitz. In der Coronakrise konnten beispielsweise Weiterbildungen wegen der Kontaktbeschränkungen nicht umgesetzt werden, die Teilnehmer fielen dann in reguläre Arbeitslosigkeit zurück.

In fast allen Landkreisen ist seit der Corona-Pandemie ein Anstieg der Arbeitslosigkeit festzustellen. Im Durchschnitt steigt die Arbeitslosenquote dabei um 1,3 Prozentpunkte; in einzelnen Regionen liegt der Anstieg aber auch bei 2 Prozentpunkten und mehr.

Der vollständige Aufsatz von Joachim Ragnitz mit dem Titel „Auswirkungen der Coronapandemie auf die regionalen Arbeitsmärkte“ ist in Heft 06/2020 der Zeitschrift „ifo Dresden berichtet“ veröffentlicht, das soeben erschienen ist. Die Beiträge des Heftes können kostenfrei heruntergeladen werden unter Download.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Bundeshaushalt 2026: Etat steht – trotz erneut steigender Neuverschuldung
14.11.2025

Nach stundenlangen Beratungen bis in den frühen Morgen hat der Haushaltsausschuss den Bundesetat für 2026 final zusammengestellt. In...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schwarzarbeit: Klingbeil verschärft Kontrollen in Friseursalons und Nagelstudios
14.11.2025

Schwarzarbeit bleibt ein zentrales Problem für Staat und ehrliche Betriebe. Künftig rücken Barbershops, Kosmetik- und Nagelstudios sowie...

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett zieht sich zurück: Und setzt nun auf Bargeld angesichts schwankender Märkte
14.11.2025

Warren Buffett zieht sich nach Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway schrittweise zurück und hortet weiterhin immense...

DWN
Politik
Politik EU plant Ukraine-Hilfe: Kann Russlands eingefrorenes Vermögen helfen?
13.11.2025

Die Europäische Union steht vor einer heiklen Entscheidung: Sie will die Ukraine weiterhin finanziell unterstützen, sucht jedoch nach...

DWN
Politik
Politik Zollfreigrenze in der EU: Billigwaren künftig ab dem ersten Euro zollpflichtig
13.11.2025

Billige Online-Waren aus Asien könnten bald teurer werden. Die EU plant, die 150-Euro-Freigrenze für Sendungen aus Drittländern...

DWN
Politik
Politik EU-Politik: Fall der Brandmauer öffnet Tür für Konzernentlastungen
13.11.2025

Das EU-Parlament hat das Lieferkettengesetz deutlich abgeschwächt. Künftig sollen nur noch sehr große Unternehmen verpflichtet sein,...

DWN
Politik
Politik Wehrdienst-Reform: Union und SPD einigen sich auf Kompromiss
13.11.2025

Union und SPD haben ihren Streit über den Wehrdienst beigelegt – und ein Modell beschlossen, das auf Freiwilligkeit setzt, aber eine...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Google: Milliardenstreits um Marktmissbrauch
13.11.2025

Google steht erneut unter Druck: Die Preissuchmaschine Idealo verlangt Milliarden, weil der US-Konzern angeblich seit Jahren seine...