Deutschland

Schleswig-Holstein: Fast 89 Prozent der Corona-Toten aus Heimen

Lesezeit: 1 min
19.12.2020 13:31  Aktualisiert: 19.12.2020 13:31
Fast 89 Prozent der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind in Schleswig-Holstein in den vergangenen drei Monaten Bewohner von Alten- und Pflegeheimen gewesen. Das geht aus Zahlen hervor, die das Gesundheitsministerium am Freitag in Kiel mitteilte.
Schleswig-Holstein: Fast 89 Prozent der Corona-Toten aus Heimen
Todesfälle und Hospitalisierungen in Schleswig-Holstein. (Grafik: www.schleswig-holstein.de/)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Fast 89 Prozent der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind in Schleswig-Holstein in den vergangenen drei Monaten Bewohner von Alten- und Pflegeheimen gewesen. Das geht aus Zahlen hervor, die das Gesundheitsministerium am Freitag in Kiel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Demnach sind 119 Heimbewohner in Schleswig-Holstein im Zeitraum 21. September bis 14. Dezember nach einer Corona-Infektion gestorben. In diesem Zeitraum stieg die Zahl der Menschen im Land, die an oder mit Covid-19 starben, nach Angaben der Landesregierung um insgesamt 134 von 161 (Stichtag 21. September) auf 295 (Stichtag 14. Dezember). Rechnerisch machen die 119 Toten aus Heimen rund 89 Prozent der insgesamt 134 erfassten Corona-Opfer in ganz Schleswig-Holstein in den drei vergangenen Monaten aus.

Alten- und Pflegeheime sind auch in Schleswig-Holstein immer wieder Brennpunkte für Corona-Ausbrüche. Der Kreis Nordfriesland meldete am Donnerstag, dass 52 Bewohner und 13 Mitarbeiter der Seniorenresidenz «Alloheim» in Bredstedt positiv auf Corona getestet worden seien. Sämtliche 96 Bewohner sowie Beschäftigte seien seit Tagen in Quarantäne. Nach einem Corona-Ausbruch in einem Norderstedter Heim im Oktober waren bis Mitte November 15 Bewohner gestorben.

Bundesweit sind laut Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) seit Pandemiebeginn 7087 Corona-Todesfälle von Bewohnern von Gemeinschaftsunterkünften bekannt geworden. Das umfasst etwa auch Heime für Geflüchtete und Obdachlose. Daten nur für Pflegeheime weist das RKI nicht aus. «Aber da in den übrigen Einrichtungsarten dieser Gruppe wenig hochaltrige Personen sein dürften, gehen wir davon aus, dass die Todesfälle in der Gruppe weitgehend den Pflegeheimen zugeschrieben werden können», teilte eine RKI-Sprecherin am Freitag mit. Insgesamt verzeichnet Deutschland fast 25 000 Pandemietote.

Auch in Berlin geht der deutliche Anstieg der Corona-Todesfälle seit Anfang Dezember größtenteils auf gestorbene Bewohner von Pflegeeinrichtungen zurück. Nach Daten der Senatsverwaltung für Gesundheit starben von Pandemiebeginn bis 15. Dezember 492 Bewohner, das entspricht mehr als jedem zweiten Corona-Tod in dem Zeitraum in der Hauptstadt. Fast 270 dieser Todesfälle wurden allein seit Monatsbeginn verzeichnet. Beim bislang größten bekannt gewordenen Pflegeheim-Ausbruch der Stadt wurden bisher 115 Bewohner und 50 Mitarbeiter positiv getestet.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...