Politik

Moskauer Klinik will westliche Impfstoffe in Russland einsetzen

Russland hat einen eigenen Impfstoff entwickelt, dem von der Bevölkerung jedoch wenig Vertrauen entgegengebracht wird.
31.12.2020 14:25
Lesezeit: 1 min
Moskauer Klinik will westliche Impfstoffe in Russland einsetzen
Moskau: Eine medizinische Mitarbeiterin verabreicht einem Mann den Corona-Impfstoff "Sputnik V". (Foto: dpa) Foto: Pavel Golovkin

Ein renommiertes Krankenhaus in Moskau will die beiden wichtigsten westlichen Impfstoffe, den von Pfizer und BioNTech entwickelten „Comirnaty“ (BNT162b2) sowie den von Moderna entwickelten mRNA-1273, in Russland einsetzen. Das gab der Leiter der „Hadassah Klinik“, Evgeny Tugolukov, bekannt. Tugolukov sagte weiter, es sei noch unklar, wann die Importe beginnen könnten, weil die weltweite Nachfrage das Angebot deutlich übersteigen würde.

Russland hat selbst einen Impfstoff entwickelt, den „Sputnik V“. Er soll eine Wirksamkeit von 92 Prozent haben (die Wirksamkeit von Comirnaty und mRNA-1273 soll rund 95 Prozent betragen). In der ersten Dezemberhälfte begannen die landesweiten Impfungen, die jedoch zahlenmäßig hinter den Erwartungen der Regierung zurückblieben – das Misstrauen der Bevölkerung war zu groß. Zwischen russischen und westlichen (vor allem amerikanischen, aber auch deutschen und italienischen) Wissenschaftlern war im Vorfeld ein Streit darüber entbrannt, wie verlässlich Sputnik V sei (die Apothekerzeitung „Pharmazeutische Zeitung“ hat den Streit detailliert nachgezeichnet).

Die Hadassah Klinik in Moskau ist ein Ableger der renommierten Hadassah Klinik in Jerusalem. Sie wurde 2018 eröffnet und ist Teil des 2015 eingerichteten „Internationalen Moskauer Medizin-Netzwerkes Skolkovo“, das die medizinische Versorgung in der russischen Hauptstadt und ihrer Umgebung verbessern soll. Für Skolkovo gelten besondere Regeln; unter anderem darf es Medikamente anwenden, die nicht in Russland, dafür aber in einem oder mehreren OECD-Staaten zugelassen sind.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Zinssignale aus Japan belasten Stimmung am Kryptomarkt – wie es weitergeht
07.12.2025

Der Bitcoin-Kurs steht erneut im Mittelpunkt der Marktdebatten, da globale Zinssignale und eine wachsende Verunsicherung unter Anlegern die...

DWN
Technologie
Technologie Social Media im Umbruch: KI verdrängt persönliche Beiträge immer mehr
07.12.2025

Die sozialen Netzwerke verändern sich rasant, während persönliche Beiträge seltener werden und KI-Inhalte die Feeds bestimmen. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Weshalb selbst starke Zahlen ein strukturelles Problem nicht lösen
07.12.2025

Die Nvidia-Aktie glänzt mit beeindruckenden Ergebnissen, doch Anleger übersehen oft ein zentrales Risiko. Die enorme Größe des Konzerns...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mautkosten in Europa steigen: Wie sich Speditionen jetzt Wettbewerbsvorteile sichern
07.12.2025

Trotz wachsender Belastungen im europäischen Transportsektor zeigt sich immer deutlicher, dass Mautgebühren weit mehr sind als ein...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachten mit kleinerem Budget: Viele Menschen müssen bei Weihnachtsgeschenken sparen
07.12.2025

Weihnachten rückt näher, doch viele Haushalte kalkulieren strenger als je zuvor. Eine neue Umfrage zeigt, wie stark Preissteigerungen die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OpenAI-Bilanz: Deloitte prüft Milliardenpläne und Michael Burry entfacht Debatte
07.12.2025

OpenAIs rasanter Aufstieg und die enormen Investitionspläne des Unternehmens rücken die Transparenz der OpenAI-Bilanz in den Mittelpunkt....

DWN
Politik
Politik Elektromobilitätssteuer Großbritannien: Wie London die E-Auto-Revolution abbremst
07.12.2025

Großbritannien setzt mit einer kilometerbasierten Abgabe ein hartes Signal an alle E-Autofahrer und stellt die finanzielle Logik der...

DWN
Politik
Politik Russlands Desinformationskampagnen: Wie Europa gegen Putins Trolle kämpft
06.12.2025

Europe wird zunehmend Ziel digitaler Einflussoperationen, die gesellschaftliche Stabilität, politische Prozesse und wirtschaftliche...