Wirtschaft

Wegen Abstürzen: Versicherungen für die Luftfahrt steigen um 250 Prozent

Die Versicherung von Flugzeugen dürfte im neuen Jahr massiv teurer werden. Dies ist unter anderem auf ein erhöhtes Absturzrisiko zurückzuführen.
04.01.2021 12:02
Lesezeit: 1 min
Wegen Abstürzen: Versicherungen für die Luftfahrt steigen um 250 Prozent
Rettungskräfte im März 2019 an der Absturzstelle einer Boeing 737 Max 8 der Ethiopian Airlines. (Foto: dpa) Foto: Mulugeta Ayene

Die Rückversicherungspreise in der Luftfahrt seien in der jährlichen Erneuerungsrunde um bis zu 250 Prozent nach oben geschnellt, berichtete der Versicherungsbroker Willis Re am Montag. Die Gründe dafür seien zum einen die Folgen des Absturzes zweier Boeing-737-MAX-Maschinen vor zwei Jahren, zum anderen die massiven Reisebeschränkungen und Flugverbote während der Corona-Pandemie.

Denn die Versicherer litten unter massiven Prämienverlusten, weil die Verträge mit den Fluggesellschaften in der Regel nach geflogenen Kilometern abgerechnet werden, sagte der Chef von Willis Re International, James Vickers, der Nachrichtenagentur Reuters.

Wegen der beiden 737-Max-Abstürze, die 346 Menschenleben gekostet haben, dürften auf Versicherer und Rückversicherer Schadenersatzansprüche aus Kasko- und Produkthaftungs-Policen von mehr als zwei Milliarden Dollar zukommen. Das sei viel Geld für eine relativ kleine Sparte, sagte Vickers.

Der Großteil der Rückversicherungsverträge wird jährlich zum 1. Januar neu verhandelt, vor allem jene für Europa und die USA. Dabei stellt Willis Re auch in anderen Rückversicherungs-Sparten starke Prämiensteigerungen fest: In den riskantesten Bereichen der Schaden-Rückversicherung stiegen die Preise nach Angaben des Brokers um 25 bis 30 Prozent.

Alles in allem hätten sie aber nicht so stark angezogen wie von den Rückversicherern erhofft, weil die Erstversicherer dank geringerer Schäden etwa bei Kfz-Policen in der Corona-Pandemie eine gute Verhandlungsposition gehabt hätten, sagte Vickers. Die Rückversicherer hätten aber "zumindest Preisstabilität und einige Erhöhungen erreicht". Die größten Differenzen habe es in den Verhandlungen bei Cyber- und Pandemie-Policen gegeben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Milliardeninvestitionen in Fernost: BASF startet Betrieb am neuen Standort in China
06.11.2025

Es ist die größte Einzelinvestition in der Geschichte von BASF: In China hat der Konzern einen neuen Verbundstandort gebaut - gegen...

DWN
Panorama
Panorama Uhrmacherhandwerk: Schwarzwälder wollen Kuckucksuhr als Kulturerbe schützen
06.11.2025

Die Kuckucksuhr feiert ihren 175. Geburtstag – doch die Branche steht vor Herausforderungen. Warum Hersteller jetzt auf mehr Schutz und...

DWN
Technologie
Technologie EU warnt: Reale Emissionen von Plug-in-Hybriden 5-mal so hoch wie angegeben
06.11.2025

Plug-in-Hybride gelten als umweltfreundliche Alternative, doch ihre realen CO₂-Emissionen liegen deutlich über den offiziellen Angaben....

DWN
Finanzen
Finanzen BMW-Aktie im Aufwind: Autobauer erzielt Gewinn wie prognostiziert – was Anleger jetzt wissen müssen
05.11.2025

Die BMW-Aktie legt deutlich zu, doch hinter den glänzenden Zahlen verbirgt sich mehr als nur ein starkes Quartal. Stabilisierung in China,...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien Frankfurt: DAX-Kurs schließt wieder über 24.000 Punkten – Anleger in Frankfurt atmen auf
05.11.2025

Nach einem turbulenten Wochenbeginn zeigt sich der DAX-Kurs überraschend robust. Trotz globaler Unsicherheiten und schwankender US-Daten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Industrie im Umbruch: Produktion wächst, Aufträge und Beschäftigung sinken
05.11.2025

Die Industrie in Europa zeigt ein uneinheitliches Bild. Einige Länder steigern ihre Produktion, während andernorts Aufträge und...

DWN
Technologie
Technologie „DeepL Agent“: Start-up DeepL startet autonomen KI-Agenten
05.11.2025

Der Kölner KI-Übersetzungsspezialist DeepL hat bislang selbst großen Tech-Konzernen erfolgreich die Stirn geboten. Nun fordert das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau Mittelstand: Jedes vierte Familienunternehmen baut Jobs ab
05.11.2025

Auch bei den Familienunternehmen in Deutschland sind zunehmend Jobs in Gefahr: 23 Prozent der Unternehmer wollen in diesem Quartal...