Finanzen

Börse New York will chinesische Telekomfirmen nun doch vom Handel ausschließen

Wegen einer Anweisung von Donald Trump wird der Börsenbetreiber NYSE nun doch drei große chinesische Telekom-Konzerne vom Handel ausschließen. Zuvor hatte der Börsenbetreiber sich mehrmals umentschieden und sich vorübergehend dem US-Präsidenten widersetzt.
06.01.2021 16:20
Aktualisiert: 06.01.2021 16:20
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Börse New York will chinesische Telekomfirmen nun doch vom Handel ausschließen
Der Börsenmakler Edward Curran arbeitet auf dem Parkett der New York Stock Exchange. (Foto: dpa) Foto: Colin Ziemer

In einer erneuten Kehrtwende will der Börsenbetreiber Nyse drei chinesische Telekomfirmen nun doch vom Aktienhandel in den USA ausschließen. Dies teilte die Nyse am Mittwoch in New York mit. Einem Insider zufolge hatte US-Finanzminister Steven Mnuchin in einem Telefonat mit Nyse-Chefin Stacey Cunningham sein Missfallen über die vorangegangene Entscheidung geäußert, den Börsenausschluss von China Telecom, China Mobile und China Unicom ad acta zu legen.

Wenige Tage davor hatte der Börsenbetreiber angekündigt, diese Firmen vor dem 11. Januar vom Handel auszuschließen und dies mit Verbindungen zum chinesischen Militär begründet. Dabei verwies die Nyse auf einen Erlass der US-Regierung vom November. Die in den USA notierten Aktien der drei Firmen fielen wegen des drohenden Börsen-Ausschlusses am Mittwoch um jeweils etwa vier Prozent.

--- URSPRÜNGLICH MELDUNG VOM 5. JANUAR ---

Der US-Börsenbetreiber New York Stock Exchange (NYSE) hat sich innerhalb kürzester Zeit umentschieden und will nun drei große chinesische Telekom-Konzerne doch nicht mehr vom Handel ausschließen. Nach weiteren Beratungen mit den zuständigen Aufsichtsbehörden sehe man vom Vorhaben ab, China Mobile, China Telecom und China Unicom zu dekotieren, gab NYSE in einer knappen Mitteilung in der Nacht zu Dienstag bekannt. Noch in der vergangenen Woche hatte der Börsenbetreiber angekündigt, die drei Firmen vor dem 11. Januar vom Handel auszuschließen und dies mit Verbindungen zum chinesischen Militär begründet. Dabei verwies NYSE auf einen Erlass der US-Regierung vom November.

Die in Hongkong gehandelten Papiere der drei vom chinesischen Staat gestützten Firmen China Mobile, China Telecom und China Unicom legten zu. Der Zickzack-Kurs der NYSE wirft ein Schlaglicht auf die zahlreichen Unklarheiten im Zusammenhang mit Sanktionen der USA gegen chinesische Firmen, denen Verbindungen zur chinesischen Armee nachgesagt werden. Dies werde noch mal durch den Wechsel verschärft, sagte Asset-Manager Tariq Dennison von GFM mit Blick auf den designierten US-Präsidenten Joe Biden, der am 20. Januar die Amtsgeschäfte von Donald Trump übernehmen wird. Auch unter Biden wird nach Einschätzung von Experten mit einem raschen Ende der geopolitischen Spannungen zwischen der weltgrößten Volkswirtschaft und der Nummer Zwei nicht zu rechnen sein. Er werde nicht wollen, dass man seine ersten 100 Tage im Amt als US-Präsident mit Zugeständnissen verbinde, sagte Dennison.

Trump hatte im November Investitionen in rund 30 Unternehmen untersagt, die nach seiner Darstellung vom chinesischen Militär kontrolliert werden. Daraufhin hatten Index-Anbieter wie FTSE Russell sowie MSCI ein Dutzend chinesische Firmen aus ihren Benchmarks geworfen, aber nicht die genannten drei Mobilfunker, die jeweils große US-Fonds zu ihren Anteilseignern zählen. Am Dienstag erklärte das chinesische Außenministerium, die USA seien als internationales Finanzzentrum vom Vertrauen der Unternehmen und Investoren abhängig, dass man sich an die Regeln halte. Die NYSE, die zur Intercontinental Exchange gehört, wollte sich nicht äußern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen US-Investoren strömen zu EARN Mining Cloud Mining und erzielen über 1.000 XRP pro Tag

Onchain-Daten zeigen, dass große Investoren bei einem XRP-Anstieg auf 3,10 US-Dollar Gewinne mitgenommen haben. Adressen mit Beständen...

 

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Finanzloch im Verkehrsetat: Länder warnen vor Baustopp
18.09.2025

Milliarden für Straßen und Schienen sind zwar eingeplant, doch sie reichen nicht aus. Länder und Bauindustrie schlagen Alarm, weil...

DWN
Politik
Politik Suwalki-Korridor: Europas Achillesferse zwischen NATO und Russland
18.09.2025

Der Suwalki-Korridor gilt als Achillesferse der NATO. Moskau und Minsk üben die Einnahme des Gebiets – Polen warnt, Deutschland blickt...

DWN
Finanzen
Finanzen SAP-Aktie: Milliarden gegen US-Dominanz
18.09.2025

SAP-Vorstand Thomas Saueressig gibt den Ton an: Mit einer Milliardenoffensive will er Europas digitale Selbstständigkeit sichern – von...

DWN
Politik
Politik Frankreich-Proteste: Hunderttausende gegen Sparpläne und Regierung
18.09.2025

Hunderttausende Menschen ziehen durch Frankreichs Straßen, Schulen und Bahnen stehen still. Die Wut über Macrons Personalentscheidungen...

DWN
Politik
Politik Draghi warnt: EU verliert geopolitische Bedeutung – welcher Reformplan für Europa dringend nötig ist
18.09.2025

Mario Draghi rechnet ab: Die EU habe ihre geopolitische Bedeutung überschätzt und sei heute schlecht gerüstet für die globalen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Amazon fährt Investitionen in Deutschland hoch
18.09.2025

Amazon baut seine Dominanz in Deutschland massiv aus. Milliarden fließen in neue Standorte, Cloud-Infrastruktur und Künstliche...

DWN
Politik
Politik USA liefern wieder Waffen mit europäischem Geld
18.09.2025

Die USA nehmen Waffenlieferungen an die Ukraine wieder auf – doch diesmal zahlt Europa. Für Deutschland könnte das teuer und politisch...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt Deutschland: Käufer kehren zurück, Zinsen steigen
18.09.2025

Der deutsche Immobilienmarkt lebt wieder auf. Mehr Käufer greifen zu, doch steigende Bauzinsen bremsen die Euphorie. Während die...