Politik

Schock-Umfrage: 45 Prozent der US-Republikaner unterstützen Sturm auf das Kapitol

Einer Umfrage zufolge unterstützen 45 Prozent der republikanischen US-Wähler die Erstürmung des Kapitols in Washington D.C., während die Demokraten mit 96 Prozent sich gegen die Erstürmung aussprechen. Die US-Gesellschaft ist offenbar tief gespalten. Sogar der US-Geopolitiker Friedman gibt sich pessimistisch.
07.01.2021 20:00
Aktualisiert: 07.01.2021 20:00
Lesezeit: 1 min
Schock-Umfrage: 45 Prozent der US-Republikaner unterstützen Sturm auf das Kapitol
Unterstützer des US-Präsidenten Trump versuchen eine Absperrung vor dem Kapitol zu durchbrechen. (Foto: dpa) Foto: John Minchillo

Die Szenen in Washington D.C. am gestrigen Tag waren, gelinde gesagt, absolut unglaublich. Doch eine aktuelle Umfrage von „YouGov“ ist weitaus interessanter. Der Umfrage zufolge unterstützen 21 Prozent der Befragten und 45 Prozent der Republikaner die Erstürmung des US-Kongresses. 96 Prozent der Demokraten sind gegen die Erstürmung. Der parteipolitische Unterschied in der Unterstützung könnte auf unterschiedliche Wahrnehmungen der Art der Proteste zurückzuführen sein.

Nur 52 Prozent glauben, dass die Demonstranten „Extremisten“ sind, und nur 49 Prozent glauben, dass sie eine Bedrohung für die Demokratie darstellen.

69 Prozent der Republikaner glauben, dass es nicht viel gibt oder nichts gibt, wofür Trump verantwortlich gemacht werden kann, während 96 Prozent der Demokraten das Gegenteil meinen. In ähnlicher Weise sehen 93 Prozent der Demokraten den Sturm auf das Kapitol als Bedrohung für die Demokratie an, während 68 Prozent der Republikaner dies nicht so sehen. Allerdings tendieren die gesamten Befragten mit 62 Prozent in Richtung der Demokraten, da sie den Sturm auf das Kapitol ebenfalls als Bedrohung für die Demokratie ansehen.

Daraus geht hervor, dass das jüngste Ereignis in Washington D.C. kein Zufallsprodukt ist, sondern auf eine tiefe gesellschaftliche Spaltung hinweist.

Die demokratischen Gesetzgeber Ayanna Pressley und Ilhan Omar haben Vizepräsident Mike Pence aufgefordert, sich auf den 25. Verfassungszusatz zu berufen, um Präsident Trump angesichts der heutigen Ereignisse aus dem Amt zu entfernen. Die Hälfte (50 Prozent) der Wähler stimmt zu und hält es für angemessen, dass Trump aufgrund der gestrigen Ereignisse sofort aus dem Amt entfernt wird. Weitere 42 Prozent der gesamten Befragten und 85 der Republikaner halten eine solche Maßnahme für unangemessen.

Der US-Geopolitiker George Friedman teilt über Twitter mit, dass er sich eine Aussöhnung zwischen beiden verfeindeten Lagern in den USA wünschen würde. Doch er schließt mit den Worten: „Ich weiß nicht, ob wir den Willen oder die Kraft dazu haben.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Föderale Modernisierungsagenda: 200-Punkte-Programm für Bürokratieabbau – ist das der große Wurf?
28.12.2025

Bund und Länder haben ein Paket beschlossen, das den Staat schlanker und schneller machen soll. Über 200 Maßnahmen zielen auf Bürger,...

DWN
Politik
Politik Steuern, Deutschlandticket, Musterung – die Änderungen 2026 im Überblick
27.12.2025

2026 bringt spürbare Änderungen bei Lohn, Rente, Steuern und Alltag. Manche Neuerungen entlasten, andere verteuern Mobilität oder...

DWN
Panorama
Panorama Keine Monster, keine Aliens: Prophezeiungen für 2025 erneut widerlegt
27.12.2025

Düstere Visionen und spektakuläre Vorhersagen sorgen jedes Jahr für Schlagzeilen – doch mit der Realität haben sie meist wenig zu...

DWN
Unternehmen
Unternehmen E-Mail-Betrug im Mittelstand: Die unterschätzte Gefahr im Posteingang – und welche Maßnahmen schützen
27.12.2025

E-Mail-Betrug verursacht im Mittelstand mehr Schäden als Ransomware. Stoïk, ein auf Cybersecurity spezialisiertes Unternehmen, zeigt,...

DWN
Technologie
Technologie China überholt Europa: Wie europäische Energieprojekte den Aufstieg befeuerten
27.12.2025

Europa hat in den vergangenen Jahrzehnten erheblich zum Aufbau der chinesischen Industrie beigetragen, ohne die langfristigen Folgen zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hoffnung auf den Aufschwung: Kann 2026 die Wirtschaftswende bringen?
27.12.2025

Nach mehreren Jahren der Stagnation und anhaltend schlechter Stimmung in vielen Branchen richtet sich der Blick der deutschen Wirtschaft...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Handelspolitik ist von Unsicherheit geprägt: Experten erwarten weniger Investitionen
27.12.2025

Die Unsicherheiten in der Handelspolitik lassen die Investitionen schrumpfen und führen zu Wachstumsverlusten. Zölle schaden der...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-Blase: Warum der Hype um die Nvidia und Co. gefährlich werden könnte
27.12.2025

Die weltweite Euphorie rund um künstliche Intelligenz treibt Aktien wie Nvidia und Microsoft in immer neue Höhen und heizt die Diskussion...