Politik

Karl Lauterbach erwägt Herunterfahren des gesamten Wirtschaftslebens

„Wir haben uns bei dem, was wir gemacht haben, sehr stark auf das Private und die Schulen konzentriert. Wenn das nicht reicht, dann müssen wir tatsächlich auch an die Betriebe herangehen. Das wird schlicht nicht anders gehen“, so der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.
11.01.2021 16:48
Aktualisiert: 11.01.2021 16:48
Lesezeit: 1 min
Karl Lauterbach erwägt Herunterfahren des gesamten Wirtschaftslebens
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. (Foto: dpa) Foto: Bernd von Jutrczenka

Der SPD-Politiker Karl Lauterbach hält eine Verschärfung des Lockdowns für möglich. Notfalls müsse das Wirtschaftsleben drastisch heruntergefahren werden. „Wir haben uns bei dem, was wir gemacht haben, sehr stark auf das Private und die Schulen konzentriert. Wenn das nicht reicht, dann müssen wir tatsächlich auch an die Betriebe herangehen. Das wird schlicht nicht anders gehen“, sagte er dem „Tagesspiegel“.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sprach sich mit drastischen Worten gegen Forderungen nach Lockerungen in der Corona-Pandemie aus. „Wir müssen einfach der Tatsache ins Auge sehen, dass das Virus jetzt erst anfängt, richtig Fahrt aufzunehmen“, sagte der Linke-Politiker am Sonntagabend im ZDF-„heute journal“. „Ich merke, dass bei mir in Thüringen gerade die Hütte brennt. Heute ist für mich ein schlimmer Tag. Denn heute haben wir in ganz Thüringen die 300er-Inzidenz überschritten, und alle Landkreise und kreisfreien Städte sind über die 200 gegangen. Es ist kein Platz mehr für Lockerungen und die Debatte von der Lockerung zur Lockerung.“

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft: „Wenn man zu früh lockert, läuft man Gefahr, dass es danach wieder steil nach oben geht. Wir brauchen Geduld und Umsicht.“ Seine Hoffnung sei, dass sich die Lage durch den Lockdown und die fortschreitenden Impfungen entspanne. „Aber wenn sich das in Großbritannien entdeckte, mutierte Virus noch weiter ausbreitet, werden die Zeiten noch ernster“. Über die weiterhin lückenhaften Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) sagte FDP-Generalsekretär Volker Wissing am Sonntagabend bei „Bild Live“: „Ich finde es schwierig, wenn man einerseits sagt, wir haben keine Datengrundlage um Öffnungen zu diskutieren, aber Verschärfungen gehen immer.“

Mehr zum Thema:

Corona-Krise: Wie die Politik Deutschlands Rechtssystem und Wirtschaft zerschlägt

Corona-Jahr 2021: Neue Unruhen, Finanz-Crash und Amokläufe

Knockout: Harter Lockdown wird dramatische Insolvenzwelle auslösen

Corona-Fehlalarm? Wenn die Bundesregierung sich geirrt hat, wird sie „stürzen“

„Feuersturm“: Die großen Corona-Unruhen werden nach der Pandemie ausbrechen

Corona-Nachwehen: Deutschland bereitet sich auf schwere Unruhen vor

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen BMW-Aktie: Grüner Move beim bayrischen Autobauer – neuer iX3 besteht zu einem Drittel aus Recycling
17.08.2025

Mit dem neuen iX3, dem ersten Elektroauto der neuen Klasse, verfolgt BMW erstmals einen ganzheitlichen Ansatz zur Reduzierung seines...

DWN
Politik
Politik Tarnung 4.0: Bundeswehr rüstet sich für urbane Einsätze
17.08.2025

Die Bundeswehr stellt ihre Kampfbekleidung auf Multitarn um. Ab 2026 soll der Multitarndruck das alte Flecktarnmuster ablösen. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenturbulenzen? So machen Sie Ihr Wertpapierdepot krisenfest
17.08.2025

Börsenkurse schwanken, politische Unsicherheiten nehmen zu – und das Depot gerät ins Wanken. Wie schützen Sie Ihr Vermögen, ohne...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitale Erschöpfung: Wie Technologien helfen können, die Überlastung durch Technologien zu lindern
17.08.2025

Müde, obwohl Sie ausgeschlafen sind? Reizbar, obwohl nichts passiert ist? Der Grund könnte digitale Erschöpfung sein – ein stiller...

DWN
Finanzen
Finanzen Gruppeneffekt an der Börse: Wenn Freunde das Portfolio steuern
17.08.2025

Unsere finanziellen Entscheidungen sind oft weniger durchdacht, als wir glauben. Menschen in unserem Umfeld können erheblichen Einfluss...

DWN
Panorama
Panorama Dienstleister für Visa und ETA: Zwischen Hilfe und Abzocke – was Sie wissen müssen
17.08.2025

Reisen wird komplizierter: In vielen Ländern reicht der Reisepass nicht mehr. Visa, ETA oder digitale Einreisekarten sind nötig....

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerhinterziehung: Zahl der Betriebsprüfungen geht seit Jahren zurück - das bringt Probleme mit sich
17.08.2025

Der Kampf gegen Steuerhinterziehung ist immer wieder ein erklärtes Ziel der Politik. Doch in der Realität gibt es immer weniger...

DWN
Technologie
Technologie Bionik, KI und Robotik: Der Innovationsschub, der alles verändert
16.08.2025

Von der Bionik bis zur KI-Konvergenz: Neue Technologien versprechen einen Innovationssprung – und könnten Wirtschaft, Gesellschaft und...