Politik

Fast ein Drittel der US-Amerikaner lehnt eine Impfung ab

Lesezeit: 1 min
21.01.2021 10:17
Etwa ein Drittel der US-Amerikaner beäugen Impfstoffe mit Argwohn. Besonders hoch ist die Ablehnung dann, wenn es um einen Impfstoff aus dem Ausland geht, so Matt Motta von der Oklahoma State University. Deshalb sei eine gute Gesundheitskommunikation unerlässlich.
Fast ein Drittel der US-Amerikaner lehnt eine Impfung ab
Das Illustrationsarchivfoto zeigt eine Spritze und eine Flasche mit der Aufschrift "Vaccine Covid-19" neben dem Logo des Biotech-Unternehmens Moderna. (Foto: dpa)
Foto: Joel Saget

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

„Alle Amerikaner scheinen vorsichtig optimistisch zu sein, welche Rolle Impfstoffe bei der Beendigung der Pandemie spielen könnten. Jüngste Untersuchungen der öffentlichen Meinung legen jedoch nahe, dass 29 bis 37 Prozent der Amerikaner planen, einen COVID-19-Impfstoff abzulehnen. Nach einigen epidemiologischen Schätzungen müssen bis zu drei Viertel der Amerikaner gegen Covid-19 immun werden - entweder durch Genesung von der Krankheit oder durch Impfung -, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen (…) Amerikaner beabsichtigen am ehesten zu impfen, wenn ein Impfstoff in den USA hergestellt wird, der in einer Einzeldosis verabreicht wird, zu über 90 Prozent wirksam ist und eine Wahrscheinlichkeit von weniger als 1 zu 100 aufweist, dass geringfügige Nebenwirkungen auftreten. Selbst unter diesen idealen Bedingungen beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass sich der durchschnittliche Befragte in der Studie für eine Impfung entscheidet, nur 68 Prozent.“, führt Matt Motta von der Oklahoma State University in einem Gastbeitrag von „Consortium News“ aus.

Die Tatsache, dass etwa ein Drittel der Amerikaner Impfungen ablehnen sei jedoch problematisch, weil die Fähigkeit, eine Immunität der Bevölkerung zu erreichen, gefährdet werde, was wiederum die Pandemie verlängern würde. „Sowohl akademische als auch öffentliche Meinungsforschungen haben ergeben, dass Frauen im Vergleich zu Männern und schwarze Amerikaner im Vergleich zu weißen Amerikanern mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit beabsichtigen, die Impfung abzulehnen. Die Ablehnung von Impfstoffen ist auch politisch umstritten. Die Ablehnung spiegelt tendenziell Meinungsverschiedenheiten mit der Art und Weise wider, wie Politiker über Impfstoffprobleme sprechen“, so Motta.

Impfstoffe, die von der US-Regierung zugelassen wurden, enthalten wahrscheinlich eine Mischung von Attributen, die die Amerikaner sowohl für günstig als auch für ungünstig halten. Deshalb sei eine gute Gesundheitskommunikation wichtig, um Aufklärung zu betreiben. Allerdings sei es auch wichtig, dass die positiven Attribute von Impfstoffen stärker betont werden, meint Motta.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Israel billigt Waffenruhe mit Hisbollah: Umsetzung in der Nacht
26.11.2024

Über ein Jahr nach Beginn des Konflikts mit der libanesischen Hisbollah-Miliz hat das israelische Sicherheitskabinett laut dem Büro von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Minijob-Grenze 2025 steigt wegen Mindestlohnerhöhung - was heißt das für Arbeitgeber und Minijobber?
26.11.2024

Ab 2025 können Minijobber mehr Einkommen erzielen, denn wenn zum 1. Januar der Mindestlohn auf 12,82 Euro steigt, steigt auch die...

DWN
Politik
Politik Angela Merkel: Schuldenbremse-Reform notwendig für deutsche Zukunftsinvestitionen
26.11.2024

Vor Kurzem sind die Merkel-Memoiren erschienen, in denen sich die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel unter anderem für eine Reform der...

DWN
Politik
Politik Habeck für schnelle Maßnahmen zur Entlastung der Industrie - auch mit der Union
26.11.2024

Die deutsche Industrie soll schnellstens bei den Energiekosten entlastet werden. Das schlägt Wirtschaftsminister Robert Habeck von den...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Wieder im Minus - 100.000 Dollar bleiben in Reichweite
26.11.2024

Der Bitcoin-Kurs hatte sich nach den teils erheblichen Verlusten des Vortages kurzzeitig gefangen, doch nun tendiert die wichtigste...

DWN
Politik
Politik Fünfer-Runde mit Polen und Italien: Nato-Länder stützen ukrainische Rüstungsindustrie
26.11.2024

Die jüngste Eskalation im Ukraine-Krieg bringt Kiew weitere Unterstützung der Nato. In der Nacht werden erneut Drohnenangriffe auf Kiew...

DWN
Politik
Politik Brombeer-Koalition in Thüringen vorm Aus? SPD übt Kritik am Koalitionsvertrag
26.11.2024

Erst am Freitag stellten CDU, BSW und SPD den fertigen Koalitionsvertrag für Thüringen vor. Doch jetzt regt sich Widerstand: Der linke...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Lebensmittelkennzeichnung: Warum und wie Verbraucher oft in die Irre geführt werden
26.11.2024

Die Kennzeichnung von Lebensmitteln in der EU steht in der Kritik: Der Europäische Rechnungshof bemängelt fehlende Standards,...