Politik

Ursprung des Corona-Virus: China zeigt mit dem Finger auf „Fort Detrick“ in den USA

Das chinesische Außenministerium fordert, dass das US-Biolabor „Fort Detrick“ geöffnet wird, um den Ursprung des Corona-Virus untersuchen zu lassen. Das Labor wurde 2019 vorübergehend geschlossen, weil es ein menschliches Versagen bei der Behandlung von Laborabwässern gegeben hatte. Die Zeitung „The Daily Mail“ meint, dass Chinas Vorwurf eine Verschwörungstheorie sei.
22.01.2021 17:58
Aktualisiert: 22.01.2021 17:58
Lesezeit: 1 min
Ursprung des Corona-Virus: China zeigt mit dem Finger auf „Fort Detrick“ in den USA
Hua Chunying, Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, spricht bei einer Pressekonferenz. Chinas Regierung hat den Ausschluss des chinesischen Telekom-Riesen Huawei vom Ausbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes in Großbritannien scharf kritisiert. (Foto: dpa) Foto: -

„Nach der jüngsten Rede der chinesischen Sprecherin des Außenministeriums, Hua Chunying, auf einer regelmäßigen Pressekonferenz, in der die USA aufgefordert wurden, das Fort Detrick-Labor am Montag für Inspektoren zu öffnen, ist dieses etwas mysteriöse biologische Labor, das sich mit sensiblen Krankheitsressourcen in Maryland befasst, zu einem heißen Thema“ in China geworden“, so die Zeitung „Global Times“, die das Propagandaorgan der Kommunistischen Partei Chinas ist.

„Wenn die USA die Fakten wirklich respektieren, sollten Sie bitte das biologische Labor in Fort Detrick öffnen. Zeigen Sie mehr Transparenz bei Themen wie den über 200 Bio-Labors in Übersee und laden Sie WHO-Experten ein, um die Herkunftsverfolgung in den USA durchzuführen“, sagte Hua.

Als Forschungslabor der US-Armee war „Fort Detrick“ vor 1969 das Zentrum des US-amerikanischen Programms für biologische Waffen. Es behandelt hochgefährliche Krankheiten wie Ebola und Anthrax. Es wurde vorübergehend geschlossen, nachdem die US-amerikanischen „Zentren für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten“ (CDC) im Juli 2019 eine Unterlassungsverfügung erteilt hatten. Es hatte mechanische Probleme und menschliches Versagen bei der Behandlung von Laborabwässern gegeben.

Neben der Rede von Hua am Montag hat das chinesische Außenministerium acht Mal über das biologische Zentrum gesprochen und Fragen gestellt wie „Wann werden die USA Experten der WHO oder anderer internationaler Institutionen einladen, die Herkunft von COVID-19 in den USA zu untersuchen?“ und „Was ist der wahre Grund für die Abschaltung des Fort Detrick Biolab durch die US-Regierung?“.

The Daily Mail“ berichtet: „Die chinesischen Behörden haben eine Verschwörungstheorie, die die Ursprünge des neuartigen Coronavirus mit einem Labor der US-Armee verbindet, neu vorangetrieben. Der staatliche Sender des Landes teilte seinen Millionen Zuschauern heute mit, dass im Fort Detrick-Labor ,etwas faul' vor sich gehe, was das Gerücht wiederbelebte, dass die Ansteckung von dort stammen könnte. Der offizielle Bericht kam drei Tage, nachdem Peking Washington aufgefordert hatte, ,das biologische Labor in Fort Detrick zu öffnen‘, um ,WHO-Experten einzuladen, damit sie eine Herkunftsverfolgung in den Vereinigten Staaten durchzuführen‘ können. Damit wollen die chinesische Behörden auf die USA als Ursprung des Virus hinweisen. Während die genaue Herkunft des Virus unbekannt bleibt, ist der breite wissenschaftliche Konsens der Ansicht, dass es von Fledermäusen stammte und über einen Zwischenwirt zum Menschen übergesprungen ist.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Jetzt Tesla-Aktie kaufen? Welche Erwartungen Investoren an Elon Musk haben
21.12.2025

Visionäre Unternehmer haben an den Kapitalmärkten immer wieder ganze Branchen neu geordnet. Ob Tesla-Aktien weiterhin von technologischem...

DWN
Panorama
Panorama Gaudís Sagrada Família: Der höchste Kirchturm der Welt
21.12.2025

Barcelona feiert 2026 die Architektur – und ein Turm der Sagrada Família soll Geschichte schreiben. Doch hinter dem Rekord stecken Geld,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Leadership-Coach Lars Krimpenfort: „Klopp ist ein gutes Beispiel für klare Führung unter Druck“
21.12.2025

Im Mittelstand steigen die Belastungen gefühlt täglich. Wie gelingt es Führungskräften dennoch, unter Druck richtig zu entscheiden?...

DWN
Politik
Politik EU-Kapitalmarktunion: Warum kleine Staaten um ihre Finanzmacht kämpfen
21.12.2025

Die EU will ihren Kapitalmarkt neu ordnen und zentrale Aufsichtsrechte nach Paris verlagern, während kleinere Staaten den Verlust ihrer...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 51: Die wichtigsten Analysen der Woche
21.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 51 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand vor existenziellen Problemen: Keine Aufträge und schlechte Rahmenbedingungen
21.12.2025

Wie eine aktuelle Umfrage des ifo-Instituts ergab, sehen sich 8,1 Prozent der befragten Firmen direkt in ihrer wirtschaftlichen Existenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Zölle auf Kleinsendungen: Neue Abgabe trifft Online-Bestellungen aus Drittstaaten
21.12.2025

Der Online-Handel mit günstigen Waren aus Drittstaaten wächst rasant und stellt den europäischen Binnenmarkt vor strukturelle...

DWN
Finanzen
Finanzen Topanalyst enthüllt: Das sind die attraktivsten Rüstungsaktien
21.12.2025

Die globale Sicherheitslage wandelt sich rasant, und die Verteidigungsindustrie gewinnt an Bedeutung für Regierungen und Kapitalmärkte....