Unternehmen

Darmstädter Ausstatter für Inspektions-Roboter bekommt millionenschwere Finanz-Spritze

Der Produzent für Robotersoftware aus Darmstadt, Energy Robotics, hat neue finanzielle Mittel in Millionen-Euro-Höhe bekommen. Das Unternehmen stattet unter anderem Laufroboter aus, die Industrieanlagen untersuchen.
25.01.2021 16:39
Lesezeit: 1 min
Darmstädter Ausstatter für Inspektions-Roboter bekommt millionenschwere Finanz-Spritze
Der Lauf-Roboter "Spot" des Herstellers Boston Dynamics, mit dem die Deutschen zusammenarbeiten. (Foto: dpa) Foto: Eric Keenan

Der Darmstädter Hersteller von Software für Roboter, Energy Robotics (ER), hat in einer neuen Finanzierungsrunde zwei Millionen Euro eingesammelt. Wie das Unternehmen in einer Erklärung mitteilt, handelt es sich bei dem Investor um Energy Capital – einen Venture-Capital-Fonds, der sich 1997 auf Engagements in Technologiefirmen konzentriert.

ER spricht von zwei weiteren namhaften Investoren, die auch finanzielle Mittel bereitstellen, ohne aber deren Namen zu nennen. Das Unternehmen aus Hessen bietet eigenen Angaben zufolge eine besondere Software-Plattform, die ein Roboterbetriebs-System, cloudbasiertes Flottenmanagement und KI-getriebene Datenanalyse für industrielle Anwendungen zusammenführt.

„Wir verstehen unsere Lösung als Plattform für autonome Ferninspektion und Überwachung. Unser Ziel ist es, den Kunden unsere Software in Kombination mit der von ihnen gewünschten Hardware, also dem für ihren spezifischen Anwendungsfall bestgeeigneten Roboter, anzubieten. Dabei vereint die Plattform nicht nur unterschiedliche Robotertypen, sondern ermöglicht gleichzeitig die Einbindung einer Vielfalt an Apps, um die KI-gestützte Auswertung der gesammelten Daten durchzuführen“, erläutert Marc Dassler, Co-Founder und CEO von Energy Robotics.

Zu den Projekten, die für das deutsche Unternehmen besonders prestigeträchtig sind, gehört die Zusammenarbeit mit dem Hersteller Boston Dynamics, die das Startup im September 2020 vereinbart hat. Es geht um den kopflosen Roboter „Spot“, der vielfältige Aufgaben übernimmt, die für den Menschen oft mühselig sind. Dazu gehören routinemäßige Untersuchungen von Produktionsanlagen. Der Roboter wurde das erste Mal vor drei Jahren angeboten – und zwar zu einem Einstiegspreis von 74.500 Dollar (etwa 60.000 Euro).

Jetzt liefert ER für Boston Dynamics wichtige Technologien wie Kameras, Sensoren und intelligente Steuerungssoftware. Für seinen ersten Einsatz hat das deutsche Unternehmen auch gleich einen wichtigen Kunden gefunden: So übernimmt „Spot“ beim Darmstädter Pharmakonzern Merck Inspektionen der Industrieanlagen. In diesem spezifischen Anwendungsfall liest der Laufroboter nun beispielsweise Manometer ab und kontrolliert Luftauslässe.

Doch soll diese bei weitem nicht das einzige Projekt bleiben: So plant ER mit dem neuen Investment von Earlybird die Weiterentwicklung ihrer Software und gestaltet den Wandel, ausgelöst durch autonome, intelligente Roboter, weiter an vorderster Front mit.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen NATO-Ostflanke: Drohnenhersteller Quantum Systems unterstützt die Bundeswehr-Brigade in Litauen
22.11.2025

Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems expandiert nach Litauen und baut dort ein umfassendes Wartungs- und Logistikzentrum für...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität: Wie Deutschland bei Breitband, 5G und Cloud die Abhängigkeit verringern kann
22.11.2025

Verpasst Deutschland die digitale Zeitenwende? Der Wohlstand von morgen entsteht nicht mehr in Produktionshallen, sondern in...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz-Erfinder warnt: „Meine Schöpfung kann uns vernichten“
22.11.2025

Er gilt als einer der „Väter der Künstlichen Intelligenz“ – jetzt warnt Yoshua Bengio vor ihrer zerstörerischen Kraft. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Škoda-Erfolg und Chinas Einfluss: Was die Abhängigkeit für deutsche Autobauer bedeutet
22.11.2025

Elektromobilität ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern prägt zunehmend den europäischen Massenmarkt. Doch wie gelingt es...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachtsmarkt-Sicherheit: Was bringen Beton, Kameras und Co. auf Weihnachtsmärkten wirklich?
22.11.2025

Deutsche Weihnachtsmärkte stehen für Atmosphäre, Tradition und Millionen Besucher. Gleichzeitig wächst die Debatte über Schutz,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ticketsteuer sinkt: Flugbranche verspricht mehr Verbindungen – Passagiere bleiben skeptisch
22.11.2025

Die Bundesregierung will den Luftverkehr mit einer Absenkung der Ticketsteuer ab Mitte nächsten Jahres entlasten. Die Flug- und...

DWN
Politik
Politik New York-Wahl: Was Mamdanis Sieg für Europa bedeutet
22.11.2025

Der Sieg eines radikalen Sozialisten in New York, Deutschlands Stillstand und Polens Aufstieg: Ein Kommentar darüber, wie politische und...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...