Politik

Belgien verbietet seinen Bürgern nicht notwendige Reisen ins Ausland

Lesezeit: 1 min
27.01.2021 17:01  Aktualisiert: 27.01.2021 17:01
Urlaubs- sowie Freizeitreisen aus und nach Belgien sind ab sofort verboten. Die Entscheidung der Regierungen von Land und Regionen trat am Mittwoch in Kraft.
Belgien verbietet seinen Bürgern nicht notwendige Reisen ins Ausland
Polizeibeamte während einer Demonstration gegen die Corona-Ausgangssperre in Lüttich im letzten November. (Foto: dpa)
Foto: Thomas Michiels

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nicht notwendige Reisen aus und nach Belgien sind ab sofort verboten. Eine entsprechende Entscheidung der Regierungen von Land und Regionen trat am Mittwoch in Kraft. Demnach sind Urlaubs- sowie Freizeitreisen bis zum 1. März nicht mehr erlaubt. So soll verhindert werden, dass neue Corona-Infektionen in das Land getragen werden. Das Verbot soll im Straßen-, Flug-, Schiffs- und Schienenverkehr kontrolliert werden.

Allerdings gibt es Ausnahmen. Der Warenverkehr soll weiter fließen. Auch Besuche bei einem Ehe- oder Lebenspartner, Reisen aus beruflichen oder Studiengründen sowie für Beerdigungen naher Verwandter bleiben erlaubt. "Wir bauen keine Mauer um unser Land", hatte Regierungschef Alexander De Croo am Freitag nach der Entscheidung gesagt. Wer für sich eine der Ausnahmen in Anspruch nimmt, muss eine "ehrenwörtliche Erklärung" ausfüllen.

Am Flughafen der belgischen Hauptstadt Brüssel wurden am Mittwoch nicht einmal 2000 Passagiere erwartet, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete. In den vorangegangenen Tagen seien es noch zwischen 6000 und 8000, vor der Pandemie bis zu 60 000 Passagiere gewesen. Einer Flughafen-Sprecherin zufolge wurden die Passagiere von den Fluggesellschaften und der Polizei kontrolliert.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten sich vergangene Woche darauf verständigt, den Reiseverkehr angesichts besonders gefürchteter Varianten des Coronavirus weitgehend auszubremsen. Belgien geht mit dem Verbot allerdings darüber hinaus. Auch die Bundesregierung in Berlin schließt weitere Reisebeschränkungen derzeit nicht aus.

Das Königreich mit 11,5 Millionen Einwohnern will so auch seine verhältnismäßig gute Corona-Lage bewahren. Doch auch hier stiegen die Infektionszahlen zuletzt wieder. In den vergangenen zwei Wochen wurden nach Angaben des Gesundheitsamts Sciensano 252 neue Fälle je 100 000 Einwohner registriert - ein Zuwachs um 12 Prozent. Insgesamt waren es in der vergangenen Woche täglich im Schnitt 2148 Fälle. Im Oktober waren es zeitweise mehr als 20 000 Fälle pro Tag gewesen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...