Wirtschaft

Wirtschaftliche Erholung in China treibt Nachfrage nach Goldschmuck

Die Schmuckkäufe in China haben sich von dem durch Corona bedingten Einbruch erholt. Dies ist ein positives Signal für Goldinvestoren.
12.02.2021 09:00
Lesezeit: 2 min

In Deutschland leidet die Wirtschaft weiter unter dem fortgesetzten Lockdown. In China hingegen hat sich die Wirtschaft in großen Teilen wieder von den negativen Auswirkungen von Corona erholt. Zudem hat die wieder erstarkende chinesische Wirtschaft auch Auswirkungen auf den globalen Goldmarkt. Denn die Schmucknachfrage in dem Land kann sich nun von dem Einbruch des letzten Jahres erholen.

Chinas Schmuckhändler haben in den letzten Monaten starke Umsätze gemeldet, auch wenn die Verbraucher derzeit verstärkt auf Online-Käufe setzen. Dies ist eine Trendwende im Vergleich zum Mondneujahrsfest im letzten Jahr, als die Geschäfte wegen Corona gezwungen waren, die Öffnungszeiten zu verkürzen und ihre Angestellten freizustellen. Zugleich verringerten die Verbraucher in der Krise ihre Ausgaben.

Der wackelige Start in das letzte Jahr ließ die Nachfrage nach Goldschmuck in China, dem größten Goldverbraucher der Welt, um 35 Prozent auf den niedrigsten Jahreswert seit 2009 fallen. Daran konnte auch der Aufschwung in den letzten drei Quartalen nichts mehr ändern. Am Donnerstag hat nun Chinas Mondneujahrsfest begonnen, eine traditionelle Zeit für Goldkäufe.

Eine stärkere Neujahrsperiode könnte aber auf einen positiveren Jahresausblick hindeuten. Chinas Nachfrage könnte in diesem Jahr steigen, da die politischen Entscheidungsträger den Binnenkonsum zur Priorität gemacht haben, sagte Roland Wang, der Geschäftsführer des World Gold Council für China. Das sei ein gutes Zeichen für die Goldnachfrage, vor allem für Schmuck.

Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass die Umsätze bereits wieder auf das Niveau vor der Pandemie steigen. Die Nachfrage nach Goldschmuck könnte aufgrund des Wiederauftretens des Virus in einigen Provinzen etwa 30 Prozent niedriger sein als im gleichen Zeitraum 2018 und 2019, zitiert Bloomberg Haywood Cheung, den Präsidenten der chinesischen Gold- und Silberbörse in Hongkong.

Denn Teile Nordchinas haben kürzlich wieder Lockdowns verhängt, und die Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um Millionen von Menschen zum Frühlingsfest von den traditionellen Reisen in ihre Heimatstädte abzuhalten. Dieses harte Vorgehen ist negativ für den Verkauf von Goldschmuck, weil die Menschen keine Geschenke für Verwandte und Freunde kaufen, wenn sie diese nicht besuchen.

Das Unternehmen Luk Fook verzeichnete im vierten Quartal 2020 in den eigenen Geschäften ein Umsatzwachstum für seine Goldprodukte um 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Einen ähnlichen Anstieg verzeichnete das Unternehmen auch in seinen lizenzierten Geschäften, die etwa 96 Prozent seiner gesamten Geschäfte in China ausmachen. Das Online-Geschäft verzeichnete sogar einen Umsatzsprung um 53 Prozent.

"Nach Monaten der Lockdowns und der sozialen Distanzierung haben die Kunden ihre Einkaufsgewohnheiten geändert und kaufen nun online", so die stellvertretende Geschäftsführerin Nancy Wong. "Die Kunden kaufen verstärkt online, und Live-Streaming ist zu einer beliebten Aktivität geworden, bei der die Kunden die Produkte sehen und mit dem Gastgeber interagieren können."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Erfolg im Job: Warum Diplome nicht mehr über Karrierechancen entscheiden
18.11.2025

Die Anforderungen an Fachkräfte haben sich deutlich verändert, und Arbeitgeber legen zunehmend Wert auf Fähigkeiten, Persönlichkeit und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht unter 90.000 US-Dollar: Kryptomarkt in extremer Angst
18.11.2025

Der Bitcoin-Kurs ist tief gefallen und löst weltweit Unruhe unter Anlegern aus. Der Fear-and-Greed-Index warnt vor extremer Angst am...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität in Europa: Beckedahl kritisiert Bundesregierung
18.11.2025

Deutschland feiert neue Google- und Microsoft-Rechenzentren, während die digitale Abhängigkeit von US-Konzernen wächst. Der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Selbstständige in Deutschland: Von der Politik vergessen – jeder fünfte Selbstständige steht vor dem Aus
18.11.2025

Die Zahlen sind alarmierend: Jeder fünfte Selbstständige in Deutschland steht vor dem Aus, während die Großwirtschaft auf Erholung...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie klettert: Kapitalmarkttag, Rekordaufträge und politische Impulse
18.11.2025

Die Rheinmetall-Aktie legt am Dienstag kräftig zu. Ambitionierte Ziele, politischer Rückenwind und ein mit Spannung erwarteter...

DWN
Politik
Politik Goldene Toiletten, schwarze Kassen: Neuer Korruptionsskandal erschüttert die Ukraine
18.11.2025

Während die Bevölkerung unter täglichen Stromausfällen leidet, decken Ermittler ein Korruptionsnetzwerk im Umfeld der politischen Elite...

DWN
Panorama
Panorama Arbeiten bis 67? Die Generation Z hat andere Pläne
18.11.2025

Geld als Mittel zur Unabhängigkeit: Für die Generation Z steht finanzielle Freiheit auf der Prioritätenliste ganz oben. Eine neue Studie...

DWN
Technologie
Technologie Schwarz-Gruppe startet Milliardenprojekt: KI-Rechenzentrum im Spreewald
18.11.2025

Die Schwarz-Gruppe, Mutterkonzern von Lidl und Kaufland, treibt ihre Digitalstrategie mit einem gigantischen Schritt voran: Für elf...