Politik

Parteikollegen werfen Wagenknecht „Rechtsabweichung“ und „Flüchtlingsfeindlichkeit“ vor

Die Linken sind unzufrieden mit Sahra Wagenknecht. Sie werfen ihr vor, das rechte Milieu zu bedienen. Wagenknecht hatte zuvor gesagt: „Wer bestimmte Meinungen nicht teilt, ist deshalb noch lange kein Nazi, der gecancelt werden muss“. Wagenknecht hatte zuvor Kritik am Linksliberalismus und am Corona-Kurs der Regierung geübt.
20.02.2021 12:06
Lesezeit: 1 min

Die linke Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht hat einen schweren Stand innerhalb der Partei DIE LINKE. In NRW werfen ihr ihre Parteimitglieder vor, sie würde im rechten und „verschwörungstheoretischen“ Milieu auf Stimmenfang gehen. Der „Spiegel“ berichtet: „Während sich die Parteispitze überlegte, ob man sich der ,No Covid‘-Forderung anschließen sollte und die Linke in den drei Landesregierungen die Shutdown-Politik mitverantwortet, fährt Wagenknecht einen anderen Kurs – und fische damit im Verschwörungsmilieu, so werfen es ihr zumindest die Kritiker vor. Mal zeigt sie Verständnis für Demonstranten, die an der Seite von Rechtsradikalen gegen die Anti-Corona-Maßnahmen protestierten, ein anderes Mal kritisierte sie übertrieben scharf das Robert Koch-Institut.“

Probleme gibt es auch mit einem Wahlkampftermin der Linken-Landtagsfraktion. Die Linken in Sachsen-Anhalt werfen ihr „eine Rechtsabweichung“ vor. Der „Spiegel“ zitiert Rebekka Grotjohann, Mitglied im Linken-Landesvorstand: „Ich hätte es besser gefunden, wenn man sie nicht eingeladen hätte. Sie polarisiert und bringt immer wieder Streit in die Partei. Mit ihren flüchtlingsfeindlichen Aussagen und ihrem Blinken nach rechts hat sich Wagenknecht bei vielen von uns und auch bei mir sehr unbeliebt gemacht.“

Tatsächlich hatte sich Wagenknecht in den vergangenen Wochen mit einigen Aussagen den Zorn ihrer Parteikollegen auf sich gezogen. In einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“ kritisierte sie den linksliberalen Zeitgeist, der geprägt sei von Intoleranz gegenüber Andersdenkenden. Die „Berliner Zeitung“ berichtet: „Die Geisteshaltung vieler Linker sei: ,Wer nicht für mich ist, ist kein Andersdenkender, sondern ein schlechter Mensch‘. Dieses Denkmuster sei ,ein typisches Herangehen des linksliberalen Milieus‘. Diese ,selbstgerechte Attitüde‘ müssten Linke ablegen. Entstanden sei besagter Linksilliberalismus aus ,der neuen akademischen Mittelschicht der Großstädte‘. Es sei ,ein relativ privilegiertes Milieu, das heute weitgehend abgeschottet lebt, eine Filterblase im realen Leben‘. Es müsse doch klar sein: ,Wer bestimmte Meinungen nicht teilt, ist deshalb noch lange kein Nazi, der gecancelt werden muss‘, so Wagenknecht“.

Der „Nordkurier“ zitiert Wagenknecht: „Wer nicht für mich ist, ist kein Andersdenkender, sondern ein schlechter Mensch. Das ist ein typisches Herangehen des linksliberalen Milieus: Wer für eine Begrenzung von Zuwanderung ist, ist ein Rassist. Wer CO2-Steuern kritisiert, ein Klimaleugner. Und wer die Schließung von Schulen, Restaurants und Fitnessstudios nicht für richtig hält, ein ‘Covidiot’“.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Averaging down: Billig, billiger, "verbilligen" – Chance oder Anlegerfalle?
14.12.2025

"Verbilligen" klingt nach Schnäppchen – doch an der Börse ist billig nicht automatisch gut. Viele Vermögensverwalter empfehlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trennungsunterhalt: Wann es einen Unterhaltsanspruch zwischen Ehepartnern gibt
14.12.2025

Kommt es zu einer Trennung in der Ehe, kann unter bestimmten Bedingungen der finanziell schwächer gestellte Ehepartner vom anderen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gasversorgung in Deutschland: Das Für und Wider der Gasspeicherung
14.12.2025

Vor ein paar Jahren liefen wir Gefahr, im Winter zu frieren, denn bei schlechten Witterungsbedingungen einem und hohem Verbrauch bestand...

DWN
Politik
Politik Die entstellte Seele Europas. Wie ein ganzer Kontinent seine Richtung verliert
14.12.2025

Ganze 210 Milliarden Euro stehen auf dem Spiel. Die EU sucht einen Weg, russische Vermögenswerte zu nutzen, Belgien fürchtet Vergeltung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eurowind-Rückzug erschüttert US-Markt: Warum Europa nun wichtiger ist
14.12.2025

Der überraschende Rückzug des dänischen Energieparkentwicklers Eurowind aus den Vereinigten Staaten trifft eine Energiebranche, die...

DWN
Panorama
Panorama Feiertage 2026: Alle Termine, Brückentage und Regeln – wie Sie am besten profitieren
13.12.2025

Die Feiertage 2026 liegen günstig und ermöglichen viele lange Wochenenden. Wer früh plant, kann deshalb Brückentage optimal nutzen....

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienrendite: Es lohnt sich wieder zu vermieten
13.12.2025

Eine Mietimmobilie als Kapitalanlage kann wieder eine interessante Investition sein. Doch nicht überall macht das Sinn. Wo sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prominenter China-Experte zeichnet düsteres Bild für Europa: „Es wird ziemlich schlimm“
13.12.2025

Europa wähnt sich sicher, doch die nächste ökonomische Erschütterung rollt bereits heran. Der prominente China-Analyst Dan Wang...