Politik

Menschenaffen werden gegen Corona geimpft

Weil Menschenaffen vom Aussterben bedroht sind, werden sie gegen Corona geimpft.
06.03.2021 14:35
Aktualisiert: 06.03.2021 14:35
Lesezeit: 1 min
Menschenaffen werden gegen Corona geimpft
Gorilla "Winston" hat sich nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion erholt. Bei dem 48-jährigen Silberrücken seien eine Lungenentzündung und Herzprobleme festgestellt worden, teilte der Zoo in der kalifornischen Großstadt mit. Daraufhin sei der Gigant mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt worden. (Foto: dpa) Foto: Ken Bohn

Im Zoo von San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien sind die ersten Menschenaffen gegen Covid-19 geimpft worden. Das bestätigte der Betreiber des Zoos, die „San Diego Zoo Wildlife Alliance“, am Freitag (Ortszeit) auf Twitter. „Der Impfstoff wurde speziell für Tiere entwickelt“, hieß es weiter. Geimpft wurden laut „National Geographic“ vier Orang-Utans und fünf Bonobos, demnächst sollen vier weitere Affen an der Reihe sein. Die Tiere erhielten jeweils nach drei Wochen ihre zweite Dosis.

„Den Tieren geht es gut, und wir haben keine unerwünschten Reaktionen auf den Impfstoff festgestellt“, sagte Darla Davis, Sprecherin der „Wildlife Alliance“, dem Sender CNN. Zuvor waren im Januar acht Gorillas des Zoos positiv auf das Virus getestet worden - und waren damit die ersten positiv getesteten Menschenaffen weltweit. Die Symptome waren jedoch mild und beschränkten sich auf Husten, Verstopfung und Müdigkeit. Die Affen haben sich seitdem vollständig erholt. Es wurde vermutet, dass sich die Tiere trotz Sicherheitsvorkehrungen des Zoos bei einem asymptomatischen Mitarbeiter angesteckt hatten.

Nadine Lamberski von der „San Diego Zoo Wildlife Alliance“ sagte „National Geographic“, sie habe noch nie in ihrer Laufbahn so früh Zugang zu einem experimentellen Impfstoff gehabt. Obwohl der Impfstoff zuvor nur an Katzen und Hunden getestet worden sei, habe sie sich für das Risiko entschieden, die Menschenaffen damit zu impfen. Insgesamt kümmerten sie und ihr Team sich um 14 Gorillas, acht Bonobos und vier Orang-Utans - allesamt gefährdete Tiere, die viel Zeit in Innenräumen verbrächten, wo die Verbreitung von Krankheiten wahrscheinlicher sei. Während der Impfung wurden die Tiere mit Leckereien abgelenkt.

Corona-Infektionen sind laut „National Geographic“ auch bei Hunden, Katzen, Nerzen, Tigern, Löwen und einigen anderen Tieren auf der ganzen Welt bestätigt worden. Dass Menschenaffen für das Coronavirus empfänglich waren, beunruhigte die Wissenschaftler aber besonders, berichtete „National Geographic“. Es gebe nur noch weniger als 5.000 Gorillas in freier Wildbahn. Da sie in engen Familiengruppen lebten, wurde befürchtet, die Infektion könnte sich schnell ausbreiten und die Populationen gefährden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Donald Trumps Industriepolitik: US-Regierung prüft Einstieg in Schlüsselindustrien
04.11.2025

Angesichts globaler Spannungen und wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit gewinnen staatliche Eingriffe in Schlüsselindustrien an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand-Beschäftigungsrekord erreicht – Bürokratie bleibt Bremse
04.11.2025

Der Mittelstand in Deutschland erreicht einen historischen Mittelstand-Beschäftigungsrekord, doch die Euphorie bleibt gedämpft. Steigende...

DWN
Finanzen
Finanzen SAF-Holland-Aktie: US-Zölle bremsen Nachfrage – Lkw-Zulieferer senkt erneut Umsatzziel
04.11.2025

Die SAF-Holland-Aktie steht erneut im Fokus: Der Lkw-Zulieferer muss seine Umsatzprognose senken, während US-Zölle und schwache Märkte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sun Contracting-Pleite erschüttert den europäischen Solarmarkt – und deutsche Landwirte
04.11.2025

Die Sun Contracting-Pleite erschüttert Europas Solarmarkt: Millionenverluste, Ermittlungen und betroffene Landwirte zeigen, wie riskant...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mindestlohnerhöhung beschlossen: Warum das für viele Betriebe ein Problem wird
04.11.2025

Die Merz-Regierung hat den höheren Mindestlohn beschlossen. Viele Unternehmen sehen „explodierende Kosten“ kommen und sind vor große...

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie: Deutscher Rüstungsriese baut größte Munitionsfabrik in Litauen
04.11.2025

In Litauen beginnt der Bau der bislang größten Verteidigungsinvestition des Landes: Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall errichtet...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Krise in der Autoindustrie: Mahle-Stellenabbau trifft Stuttgart besonders hart
04.11.2025

Der Mahle-Stellenabbau erschüttert die Automobilbranche: Der traditionsreiche Zulieferer reagiert mit harten Sparmaßnahmen auf die Krise....

DWN
Finanzen
Finanzen Alles auf Rekord: Vielleicht ist es Zeit, auf langweilige Aktien zu schauen
04.11.2025

Aktien, Krypto, Gold auf Rekord. Doch die Rally ruht auf wenigen Tech-Giganten. Gesundheitswerte, Versorger und Basiskonsum könnten jetzt...