Deutschland

Aus Steuergeldern: Berliner Flughafen braucht wieder 1,9 Milliarden Euro

Die öffentliche Hand soll dem angeschlagenen Hauptstadtflughafen BER mit weiteren 1,9 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Schwarze Zahlen dürfte es wegen des Einbruchs im Flugverkehr aufgrund der Corona-Krise erst wieder 2026 geben.
12.03.2021 16:42
Aktualisiert: 12.03.2021 16:42
Lesezeit: 1 min
Aus Steuergeldern: Berliner Flughafen braucht wieder 1,9 Milliarden Euro
Terminal 1 vom Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg «Willy Brandt» (BER) spiegelt sich in einer Pfütze. Am Nachmittag findet eine Aufsichtsratssitzung der Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH statt. (Foto: dpa) Foto: Patrick Pleul

Die öffentliche Hand soll dem angeschlagenen Hauptstadtflughafen BER mit weiteren 1,9 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Die Betreibergesellschaft FBB teilte am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung mit, dies sehe der Finanzplan für die nächsten Jahr vor. Schwarze Zahlen dürfte es wegen des Einbruchs im Flugverkehr aufgrund der Corona-Krise erst wieder 2026 geben. Die Eigentümer Berlin, Brandenburg und der Bund müssen den Airport bereits 2020 und 2021 wegen der Pandemie und dem Passagierrückgang mit weiteren Mitteln unterstützen. FBB-Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider sagte, der Aufsichtsrat habe einmütig an die Gesellschafter appelliert, die Vorschläge der Geschäftsführung zu unterstützen.

Die FBB ist mit 4,5 Milliarden Euro verschuldet. Die Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern belaufen sich auf 1,1 Milliarden Euro. Hier soll es eine Teilentschuldung geben. Zudem sollen die Eigner rund 800 Millionen Euro als Liquiditätshilfe bis 2025 aufbringen. „Das Konzept basiert außerdem auf der Annahme, dass die Corona-Hilfen für die Jahre 2020 und 2021 analog zu der Unterstützung anderer stark betroffener Branchen vollständig in Zuschüsse umgewandelt werden.“

Der BER wurde nach jahrelangen Verzögerungen wegen Problemen am Bau Ende Oktober 2020 eröffnet. Die Kosten stiegen von rund 2,7 Milliarden Euro auf knapp sechs Milliarden Euro. Wegen der Corona-Pandemie wird der Airport nun noch mehrere Jahre Verluste machen. Der 64-jährige FBB-Chef Engelbert Lütke Daldrup hat noch einen Vertrag bis März 2022, will aber im September 2021 vorzeitig aufhören. Der Aufsichtsrat habe dem einvernehmlich zugestimmt, sagte Bretschneider.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...