Wirtschaft

Starke Nachfrage stimmt deutsche Chemiebranche zuversichtlich

Im letzten Jahr ist die Chemiebranche "mit blauem Auge davongekommen", und auch für 2021 ist sie zuversichtlich. Denn in zwei wichtigen Abnehmerstaaten zieht die kräftig Nachfrage an.
16.03.2021 10:38
Aktualisiert: 16.03.2021 10:38
Lesezeit: 1 min

Die deutsche Chemiebranche ist besser als erwartet durch das Corona-Jahr 2020 gekommen und blickt zuversichtlich auf das laufende Jahr. Die chemisch-pharmazeutische Industrie sei unter dem Strich "mit einem blauen Auge davongekommen", zog der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands VCI, Wolfgang Große Entrup, am Dienstag Bilanz. "Der Nachfragerückgang war wegen der raschen Erholung der globalen Industriekonjunktur wesentlich schwächer, als man im Sommer befürchten musste."

Zwar erwartet die Hälfte der Unternehmen laut einer Mitgliederumfrage des VCI im laufenden Quartal einen Dämpfer angesichts des immer länger andauernden Lockdowns. Dazu tragen auch gestörte Lieferketten und Logistikprobleme wegen der Pandemie bei. Für die zweite Jahreshälfte wird aber mit einer deutlichen Erholung gerechnet. Die Ziele für 2021 schraubte der VCI kräftig nach oben.

Für dieses Jahr rechnet der Branchenverband nach dreijährigem Rückgang nun mit einem Anstieg der Chemie- und Pharmaproduktion von drei Prozent und einem Preisanstieg von zwei Prozent. Der Branchenumsatz dürfte um fünf Prozent auf knapp 200 Milliarden Euro zulegen. Bisher hatte der VCI für 2021 einen Produktionszuwachs von 1,5 Prozent, einen Preisanstieg um ein Prozent und ein Umsatzplus von 2,5 Prozent prognostiziert. Doch die Nachfrage zieht nun stärker an als gedacht, vor allem in China und den USA.

Das vergangene Jahr schloss Deutschlands drittgrößter Industriezweig nach der Autobranche und dem Maschinenbau mit einem positiven vierten Quartal ab. Die Produktion legte um vier Prozent zu, der Umsatz lag aber noch um 0,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Gegenüber dem Vorquartal zog er allerdings um gut acht Prozent an. Dank des Schlussspurts schnitt die deutsche Chemiebranche im Gesamtjahr besser ab als befürchtet: Der Umsatzrückgang lag bei 4,4 Prozent statt wie zuletzt prognostiziert bei sechs Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Endet die Koalition 2026 vorzeitig? Schwarz-Rot steht vor einem Schicksalsjahr
31.12.2025

Fünf Landtagswahlen, umstrittene Reformen: Der Dauerwahlkampf kommendes Jahr hat das Potenzial, die Koalition und die Reformprojekte...

DWN
Finanzen
Finanzen Italien greift nach dem Gold: Droht jetzt die stille Enteignung in der Eurozone?
31.12.2025

Wenn ein hoch verschuldetes Euroland wie Italien den Griff nach dem Gold wagt – wer garantiert, dass andere Staaten nicht nachziehen? Und...

DWN
Politik
Politik CO2-Preis steigt ab morgen: 1.000 Euro mehr Heizkosten im Jahr
31.12.2025

Mit dem Jahreswechsel steigt der CO2-Preis – was das für Tanken, Heizen und Ihre Nebenkostenabrechnung konkret heißt. Und wie es danach...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Home Office vs. Büropräsenz: Warum Führungskräfte unter Druck geraten
31.12.2025

Viele Unternehmen ringen damit, die Erwartungen ihrer Mitarbeitenden an flexible Arbeitsmodelle mit den Anforderungen einer...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse: Verlängerung bis 2029 – was das konkret bringt
31.12.2025

Ende 2025 sollte die Mietpreisbremse in ganz Deutschland auslaufen. Doch im Angesicht der andauernden Mietpreiskrise hat der Bundestag...

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett übergibt Berkshire: Was vom Orakel von Omaha bleibt
31.12.2025

Er ist das Gesicht des Value Investing, ein Vorbild für Generationen von Anlegern – und nun zieht sich Warren Buffett zurück. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen Die drei größten Tops und Flops im MDax 2025
31.12.2025

Der MDax hat 2025 Anlegern wieder Hoffnung gemacht: Mit einem Plus von 19,65 Prozent wuchs der Index mittelgroßer Unternehmen, während...

DWN
Finanzen
Finanzen Die drei größten Tops und Flops im Dax 2025
31.12.2025

Das Börsenjahr 2025 war abermals ein starkes für den Dax. Der deutsche Leitindex erreichte mit 24.490,41 Punkten einen Jahresgewinn von...