Kritiker der Corona-Maßnahmen wollen am 17. April erneut in Stuttgart auf die Straße gehen. Bei der Stadt sei eine entsprechende Veranstaltung angemeldet, teilte eine Sprecherin am Donnerstag mit. "Diese wird nun geprüft - unter Einbeziehung der Ereignisse vom vergangenen Wochenende." Hinter der neuen geplanten Kundgebung steht eine Initiative mit dem Namen "Es reicht uns".
In der baden-württembergischen Landeshauptstadt hatten sich am Karsamstag rund 15.000 Menschen größtenteils ohne Masken und Mindestabstand versammelt, um gegen die weitreichenden Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung und deren Schäden für Wirtschaft und Bürgerrechte zu demonstrieren. Es waren mehr als 1000 Polizisten im Einsatz. Sie schritten wegen der Verstöße gegen die Corona-Regeln aber kaum ein. Stuttgarts Stadtoberhaupt Frank Nopper (CDU) hatte die Erlaubnis der Stadt für die Demonstration verteidigt. Sie war von der "Querdenken"-Bewegung angemeldet worden.
Die Veranstalter namens "Es reicht uns" hatten zuletzt am 13. März in Stuttgart demonstriert. Damals hatte die Polizei die Teilnehmer aufgefordert, die Auflagen einzuhalten. Daraufhin löste der Anmelder die Veranstaltung auf, wie die Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten berichteten. Er habe das nicht mit der mangelnden Einsicht der Teilnehmenden begründet, Masken zu tragen und Abstand zu halten, sondern mit dem schlechten Wetter. Die Menge trennte sich dann und zog in Grüppchen in die Innenstadt.
Baden-Württemberg zeichnete sich in der Vergangenheit durch rigorose Corona-Maßnahmen aus. So erließ die Landesregierung beispielsweise in den Wintermonaten eine wochenlange, landesweite Ausgangssperre, welche letztendlich vom Höchstgericht in Mannheim gekippt wurde. Andererseits öffnete das Bundesland auch relativ früh wieder Kitas und Grundschulen zum 1. Februar.