Unternehmen

Trotz Pandemie: Investments in Logistik-Immobilien weiter hoch im Milliarden-Bereich

Lesezeit: 2 min
11.04.2021 10:31
Die Pandemie beeinträchtigt zwar viele Branchen. Doch bleiben die Engagements im Immobiliensektor nach wie vor äußerst hoch.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Transaktionsvolumina in Logistik-Investments hat in Deutschland nach den ersten drei Monaten bei 2,04 Milliarden Euro gelegen. Wie aus einer Analyse der Immobiliensektion von "BNP Paribas Real Estate" hervorgeht, war dies der drittbeste Wert, seitdem die Zählung durchgeführt wird.

Die Fachleute weisen darauf hin, dass es zwar Rückgänge von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gegeben habe. Doch sei im Vorjahr ein Rekordvolumen zu verzeichnen gewesen. Außerdem sei der zehnjährige Durchschnitt um 51 Prozent übertroffen worden.

„Mit 1,45 Milliarden Euro legen Einzeldeals gegenüber dem Vorjahr noch einmal zu und stellen erneut eine neue Bestmarke zum Jahresauftakt auf. Dabei wurden wesentlich mehr Transaktionen abgeschlossen als im Vorjahr, was unterstreicht, wie lebhaft der Markt trotz anhaltender Corona-Pandemie ist. Portfolio-Transaktionen steuern mit einem Anteil von knapp 29 Prozent weitere 600 Millionen Euro zum Gesamtresultat bei. Dies ist deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum, entspricht aber in etwa dem langjährigen Durchschnitt“, sagt Christopher Raabe, Geschäftsführer und Head of Logistics & Industrial der "BNP Paribas Real Estate".

Trotz des insgesamt hohen Ergebnisses haben die Unternehmen an den großen Investment-Standorten bisher noch vergleichsweise geringe Volumina umgesetzt. Verantwortlich hierfür ist aber einzig und allein ein zu geringes Angebot. Ansonsten wären die Transaktionsvolumina deutlich höher ausgefallen.

Während zum Jahresauftakt des Vorjahres bereits drei Standorte im dreistelligen Millionenbereich lagen, setzt sich aktuell München mit 55 Millionen Euro an die Spitze. Das waren 20 Prozent mehr als noch zwölf Monate zuvor. Daneben kann lediglich Köln mit einem Ergebnis von 35 Millionen Euro gegenüber dem schwachen Vorjahresquartal zulegen, alle übrigen Märkte verzeichnen Rückgänge, teilweise im hohen zweistelligen Prozentbereich:

So landet Berlin bei 47 Millionen Euro EUR und verbuchte einen Rückgang von 70 Prozent, während Hamburg um 85 Prozent auf 26 Millionen Euro und Frankfurt am Main um 94 Prozent auf 13 Millionen Euro zurückgingen.

Die Verteilung der Investments auf die Größenklassen zeigt ein sehr homogenes Bild. Während die großvolumigen Abschlüsse ab 100 Millionen Euro das Marktgeschehen im Vorjahreszeitraum mit 62 Prozent dominierten, steuern sie aktuell lediglich ein Drittel zum Ergebnis bei. Bemerkenswert ist, dass alle anderen Segmente beim absoluten Umsatz teilweise sehr stark zulegen konnten. In der Klasse zwischen 50 und 100 Millionen Euro wurde mit einem Anteil von 25 Prozent mehr als eine halbe Milliarde Euro investiert, was einen der drei höchsten jemals registrierten Quartalswerte darstellt.

Darüber hinaus hat das Segment zwischen 10 und 25 Millionen Euro mit über 400 Millionen Euro einen neuen Rekord aufgestellt und kommt auf 20 Prozent. Gut 16 Prozent steuern Deals zwischen 25 und 50 Millionen Euro bei.

„Der Logistik-Investmentmarkt hat schon im vergangenen Jahr gezeigt, dass er im Vergleich zu anderen Assetklassen ausgesprochen krisenresistent ist und stellt dies auch aktuell unter Beweis. Es ist über alle Größenklassen und Investorengruppen sehr viel Bewegung im Markt, so dass auch für den weiteren Jahresverlauf von einem hohen Investitionsvolumen auszugehen ist. Dabei könnten vor allem anstehende Portfolio-Transaktionen das Ergebnis noch erheblich ansteigen lassen. Ob das Volumen im Gesamtjahr erneut deutlich über 7 Milliarden Euro liegen wird, bleibt aber noch abzuwarten und wird nicht zuletzt vom zur Verfügung stehenden Angebot abhängen", fasst Christopher Raabe die weiteren Aussichten zusammen.

 


Mehr zum Thema:  

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...