Politik

Kindesmissbrauch im Live-Stream: Nur sechs Jahre für Auftraggeber dank deutscher Kuscheljustiz

Er ließ Kinder aus anderen Ländern vor laufender Kamera sexuell missbrauchen – nun ist ein Online-Täter aus München zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.
13.04.2021 23:39
Aktualisiert: 13.04.2021 23:39
Lesezeit: 1 min
Kindesmissbrauch im Live-Stream: Nur sechs Jahre für Auftraggeber dank deutscher Kuscheljustiz
Ein wegen Verbreitung, Erwerbs und Besitzes kinderpornographischer Schriften angeklagter Mann (r) verdeckt vor Prozessbeginn in einem Gerichtssaal vom Landgericht München I sein Gesicht mit einem Aktenordner, während er von einem Justiz-Polizisten in den Saal begleitet wird. (Foto: dpa) Foto: Matthias Balk

Er ließ Kinder aus anderen Ländern vor laufender Kamera sexuell missbrauchen – nun ist ein Online-Täter aus München zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Das teilte ein Sprecher vom Landgericht München I am Donnerstag mit. Das Gericht sprach den Immobilienkaufmann am Mittwochabend unter anderem der Anstiftung zur Vergewaltigung und zum schweren sexuellen Missbrauch von Kindern schuldig. Der 40-Jährige brachte demnach auch Kinder in Chats dazu, sich vor der Kamera zu entblößen und sexuelle Handlungen vorzunehmen. Darüber hinaus besaß der Mann zahlreiche Missbrauchsfotos und -videos.

Mehr zum Thema: Kinderpornografie: Erreicht der gruselige Skandal bald die Eliten in Deutschland?

Live ins Netz übertragener Kindesmissbrauch ist ein Verbrechen, das vor allem auf den Philippinen verbreitet ist, sich aber nach Angaben des Kinderhilfswerks terre des hommes global rasant ausbreitet. Die Täter werden von Menschen aus anderen Ländern dafür bezahlt, Kinder nach deren konkreten Vorgaben sexuell zu quälen.

Im nun verhandelten Fall verliefen die Chats laut der ermittelnden, bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg ansässigen Zentralstelle Cybercrime oft auf Englisch, bezahlt wurde in US-Dollar. Ein pensionierter Kriminalhauptkommissar sagte vor wenigen Jahren im Gespräch mit der „BILD“ über den Umgang der Justiz mit Kinderschändern: „Es kotzt mich an, wie die Justiz mit solchen Tätern umgeht. Die Justiz ist seit Langem extrem lasch und versteckt sich hinter Persönlichkeitsrechten des Täters, die höher bewertet werden als die Qualen der Opfer!“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs rutscht zeitweise unter 90.000 US-Dollar: Kryptomarkt in extremer Angst
18.11.2025

Der Bitcoin-Kurs ist am Dienstag zeitweise tief gefallen und hat weltweit Unruhe unter Anlegern ausgelöst. Der Fear-and-Greed-Index warnt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flixtrain bereit zum harten Wettbewerb um Bahn-Kunden
18.11.2025

Im Fernverkehr auf deutschen Schienen herrscht bislang wenig Wettbewerb. Das könnte sich in den kommenden Jahren ändern. Ein kleiner...

DWN
Technologie
Technologie Fliegende Autos: XPeng eröffnet erste Produktionsstätte für Flugfahrzeuge in China
18.11.2025

China eröffnet erstmals industrielle Strukturen für Fahrzeuge, die sowohl am Boden als auch in der Luft nutzbar sein sollen. Wird damit...

DWN
Technologie
Technologie Cloudflare down: Internetdienste X und ChatGPT massiv von Cloudflare-Störung betroffen
18.11.2025

Die Cloudflare-Dienste sind seit Dienstagmittag weltweit massiv gestört, betroffen sind darunter große Plattformen wie X und ChatGPT. Das...

DWN
Finanzen
Finanzen Nokia-Aktie und Nvidia-Aktie im Fokus: Wie die Partnerschaft 5G-Wachstum antreibt
18.11.2025

Die einst vor allem für Handys bekannte Nokia hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt und rückt nun wieder in den Fokus von...

DWN
Finanzen
Finanzen Vestas-Aktie im Minus: So sollen 900 gezielte Entlassungen die Ertragsziele stützen
18.11.2025

Die Vestas-Aktie steht derzeit unter Druck. Dass das Unternehmen weltweit 900 Bürostellen abbaut, scheint den Anlegern auch Sorgen zu...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Erfolg im Job: Warum Diplome nicht mehr über Karrierechancen entscheiden
18.11.2025

Die Anforderungen an Fachkräfte haben sich deutlich verändert, und Arbeitgeber legen zunehmend Wert auf Fähigkeiten, Persönlichkeit und...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität in Europa: Beckedahl kritisiert Bundesregierung
18.11.2025

Deutschland feiert neue Google- und Microsoft-Rechenzentren, während die digitale Abhängigkeit von US-Konzernen wächst. Der...