Politik

Seltsame linke Logik: „Wir sagen ganz klar: Für uns gehören Antifaschismus und Antiatomkraft zusammen“

Der Linkspolitiker Lorenz Gösta Beutin hat im Rahmen der Klimadebatte einen verstörenden Zusammenhang konstruiert. „Wir sagen ganz klar: Für uns gehören Antifaschismus und Antiatomkraft zusammen“, meint er.
30.04.2021 16:03
Aktualisiert: 30.04.2021 16:03
Lesezeit: 1 min
Seltsame linke Logik: „Wir sagen ganz klar: Für uns gehören Antifaschismus und Antiatomkraft zusammen“
Dampf steigt aus den Kühltürmen des Atomkraftwerks (AKW) Grohnde im Landkreis Hameln-Pyrmont auf. (Foto: dpa)

Der Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, Lorenz Gösta Beutin, hatte am 13. April 2021 eine Rede gehalten, die tief blicken lässt.

Beutin wörtlich: „Die Rechten behaupten immer, die Energiewende sei doch so teuer, Atomkraft sei die günstige Alternative. Nun, ganz abgesehen davon, dass es eine Gefahr für die ganze Menschheit ist: Atomkraft ist zwar eine Gelddruckmaschine und ist damit gut für die Konzerne. Aber allein zwischen 2007 und 2019 hat uns die Atomkraft 533 Milliarden Euro gekostet, insgesamt seit den 1950er-Jahren 1 Billion Euro. Das heißt: Atomkraft ist einfach unbezahlbar (…) Wir sagen ganz klar: Für uns gehören Antifaschismus und Antiatomkraft zusammen.“

Beutin ist ein überzeugter Gegner der Atomkraft. Das sei ihm gegönnt, zumal es tatsächlich auch Argumente gegen den Einsatz von Atomenergie gibt. Doch unklar bleibt, warum er die Gegnerschaft zur Atomkraft in einen Zusammenhang mit dem Kampf gegen Faschismus, Rassismus und Ausgrenzung bringt. Schließlich sollten die Gedanken und Meinungen in der Klimadebatte frei geäußert werden dürfen.

Ist es denn nicht möglich, den Einsatz von Atomenergie zu unterstützen und dabei gleichzeitig ein Gegner von Faschismus, Rassismus und Ausgrenzung zu sein? Darf ein Atomkraft-Befürworter kein Antifaschist sein? Beutin konstruiert einen Zusammenhang zwischen zwei Dingen, wo es keinen Zusammenhang gibt.

Dieser Logik zufolge wäre jeder, der sich für Atomkraft einsetzt, kein Antifaschist und vielleicht sogar ein Faschist oder Rechter?

Mehr zu diesem Thema finden Sie in dieser Analyse:

Klima-Lockdown: Der eigentliche Horror steht dem Mittelstand und den Bürgern noch bevor

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 100 Tage Trump-Deal – Zollfrieden oder Wirtschaftsbremse? Europas Firmen zahlen den Preis
03.11.2025

Hundert Tage nach dem vielbeschworenen Handelsdeal zwischen Brüssel und Washington zeigt sich: Der vermeintliche Durchbruch hat seinen...

DWN
Politik
Politik Anders Fogh hat viele Male mit Putin die Kräfte gemessen. Jetzt schlägt er Alarm
03.11.2025

Ein Ex-NATO-Generalsekretär warnt: Europa ist zu langsam, zu zögerlich und falsch geführt. Anders Fogh Rasmussen fordert eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Chef fordert spätere Rente: Längeres Arbeiten für den Wohlstand
03.11.2025

Bundesbank-Präsident Joachim Nagel spricht sich angesichts der schwachen deutschen Wirtschaft für ein längeres Arbeitsleben aus. „Wir...

DWN
Technologie
Technologie Gesetz gegen digitalen Voyeurismus? Justizministerium will Lücke schließen
03.11.2025

Ein Vorfall in Köln sorgte für Entsetzen: Ein Mann filmte im Frühjahr den Po einer joggenden Frau – anzeigen konnte sie ihn nicht,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nur jede dritte Führungskraft ist weiblich – Deutschland hinkt hinterher
03.11.2025

Trotz fast gleicher Erwerbstätigenzahlen von Frauen und Männern bleiben Frauen in Deutschlands Führungsetagen weiterhin die Ausnahme. Im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Maschinenbau im freien Fall – Aufträge brechen im September dramatisch ein
03.11.2025

Alarmstufe Rot für Deutschlands Maschinenbauer: Nach einem äußerst schwachen September steuert die Branche auf ein Produktionsminus von...

DWN
Politik
Politik General Breuer will alle jungen Männer mustern – Bundeswehr rüstet sich für den Ernstfall
03.11.2025

Ein Satz, der aufhorchen lässt: Alle jungen Männer sollen wieder gemustert werden. Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Führung als Schlüsselfaktor: Wie Chefs Mitarbeiter halten oder vertreiben
03.11.2025

Mitarbeiter kündigen selten wegen Gehalt oder Karrierechancen – entscheidend ist meist der Vorgesetzte. Eine Studie zeigt: Jeder zweite...