Der Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, Lorenz Gösta Beutin, hatte am 13. April 2021 eine Rede gehalten, die tief blicken lässt.
Beutin wörtlich: „Die Rechten behaupten immer, die Energiewende sei doch so teuer, Atomkraft sei die günstige Alternative. Nun, ganz abgesehen davon, dass es eine Gefahr für die ganze Menschheit ist: Atomkraft ist zwar eine Gelddruckmaschine und ist damit gut für die Konzerne. Aber allein zwischen 2007 und 2019 hat uns die Atomkraft 533 Milliarden Euro gekostet, insgesamt seit den 1950er-Jahren 1 Billion Euro. Das heißt: Atomkraft ist einfach unbezahlbar (…) Wir sagen ganz klar: Für uns gehören Antifaschismus und Antiatomkraft zusammen.“
Beutin ist ein überzeugter Gegner der Atomkraft. Das sei ihm gegönnt, zumal es tatsächlich auch Argumente gegen den Einsatz von Atomenergie gibt. Doch unklar bleibt, warum er die Gegnerschaft zur Atomkraft in einen Zusammenhang mit dem Kampf gegen Faschismus, Rassismus und Ausgrenzung bringt. Schließlich sollten die Gedanken und Meinungen in der Klimadebatte frei geäußert werden dürfen.
Ist es denn nicht möglich, den Einsatz von Atomenergie zu unterstützen und dabei gleichzeitig ein Gegner von Faschismus, Rassismus und Ausgrenzung zu sein? Darf ein Atomkraft-Befürworter kein Antifaschist sein? Beutin konstruiert einen Zusammenhang zwischen zwei Dingen, wo es keinen Zusammenhang gibt.
Dieser Logik zufolge wäre jeder, der sich für Atomkraft einsetzt, kein Antifaschist und vielleicht sogar ein Faschist oder Rechter?
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