Politik

Deutsche sehen in USA größere Bedrohung als in Russland

Einer Umfrage zufolge sehen die Deutschen in den USA eine größere Bedrohung als in China oder Russland.
06.05.2021 20:50
Aktualisiert: 06.05.2021 20:50
Lesezeit: 1 min
Deutsche sehen in USA größere Bedrohung als in Russland
Majestätisch steht die Statue der Germania auf dem Sockel des Niederwalddenkmals über der Stadt Rüdesheim. (Foto: Pixabay)

Einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Latana zufolge im Rahmen des „Democracy Perception Index“ (DPI) sehen die Deutschen in den USA eine größere Bedrohung als in China oder Russland. Der „SPIEGEL“ wörtlich: „Demnach sind rund ein Drittel der Deutschen (36 Prozent) der Meinung, dass der Einfluss der USA eine größere Bedrohung für die Demokratie in Deutschland darstellt als der Chinas (33 Prozent) oder Russlands (29 Prozent). Jeder Zweite (51 Prozent) sieht den Einfluss des Landes auf die globale Demokratie als eher negativ, gut ein Drittel (32 Prozent) als positiv.“

Die „Frankfurter Rundschau“ berichtet übereinstimmend mit dem „SPIEGEL“: „Aus der Umfrage, die im Frühjahr 2021 durchgeführt wurde, geht hervor, dass gut 36 Prozent der Deutschen im Einfluss der USA eine Bedrohung für die Demokratie sehen. Die Bevölkerung in Deutschland hält die USA in dieser Frage somit für bedrohlicher als beispielsweise China (33 Prozent) oder Russland (29 Prozent). Auch der US-Einfluss auf die globale Demokratie wird eher kritisch gesehen. Mit 51 Prozent äußerte jeder zweite der Befragten Bedenken. Nur gut 32 Prozent stehen dem Einfluss der Vereinigten Staaten positiv gegenüber.“

Der DWN-Kolumnist Bernd Murawski erörtert in einer aktuellen Analyse, ob es besser wäre für Deutschland, sich von den USA zu lösen (Mehr HIER). Er zieht folgendes Fazit: „Um ihre Glaubwürdigkeit wiederzugewinnen, müssen die USA ihre prinzipielle Haltung ändern. In diesem Sinn äußerte sich Henry Kissinger, als er die Regierung seines Landes zu einer Anerkennung der Realitäten aufrief. Die primäre Aufgabe sei eine Normalisierung der Beziehungen zu China, da dessen Aufstieg nicht verhindert werden kann. Anstatt an ihrem Dominanzanspruch festzuhalten, sollten die USA Schritte zu einer multipolaren Ordnung unterstützen, zumal die chinesische Führung keine Ambitionen auf Weltherrschaft zeige. Zugleich würde das Arsenal verschwinden, mit dem Deutschland in der Position eines Vasallen gehalten wird.“

Die Deutschen lehnen einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2017 zufolge die von den USA gegen Russland verhängten Strafmaßnahmen mehrheitlich ab. 83 Prozent der Befragten seien gegen die vom US-Kongress beschlossenen Wirtschaftssanktionen, berichtete der „Spiegel“ unter Berufung auf die Erhebung. Sechs Prozent stimmten ihnen zu. Mehr als drei Viertel der Befragten waren der Ansicht, dass es den USA in Wahrheit darum geht, durch die Sanktionen die Position ihrer eigenen Wirtschaft zu stärken (Mehr HIER).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Panorama
Panorama USA wollen Gazastreifen übernehmen
05.02.2025

Donald Trump will den Gazastreifen übernehmen und wirtschaftlich entwickeln. Dafür soll das vom Krieg gezeichnete Gebiet erst geräumt...

DWN
Politik
Politik Wagenknecht knüpft politische Zukunft an Wahlerfolg
05.02.2025

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht kämpft um den Einzug in den Bundestag – und knüpft daran ihre politische Zukunft. Mit einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Firmen verstärken Investitionen in Mittel- und Osteuropa
05.02.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass immer mehr deutsche Unternehmen überlegen, ihre Produktion nach Mittel- und Osteuropa zu verlagern....

DWN
Politik
Politik Heizungsgesetz: CDU will es abschaffen – was wären die Folgen?
05.02.2025

Heizungsgesetz CDU? Was viele nicht wissen: Das heiß diskutierte und viel gehasste „Heizungsgesetz“ stammt ursprünglich von der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China kündigt Gegenmaßnahmen auf US-Zölle an - so könnte die EU reagieren
04.02.2025

Während Mexiko und Kanada mit US-Präsident Donald Trump eine Vereinbarung zur vorübergehenden Aussetzung von Zöllen erzielten, kam es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Spotify: Musikstreaming-Anbieter legt starke Zahlen vor - Aktie im Aufwind
04.02.2025

Spotify hat für das vierte Quartal im letzten Jahr starke Zahlen vorgelegt und kann immer mehr Nutzer von seinem Angebot überzeugen -...

DWN
Immobilien
Immobilien Anmeldung einer Wohnung: Die Krux des Meldewesens und wie Vermieter am Immobilienmarkt herumtricksen
04.02.2025

Es gibt eine neue Initiative namens „Anmeldung für alle“, die das polizeiliche Meldewesen als letzte Hürde des ungebremsten Zuzugs,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall-Aktie nach Großauftrag mit Auf und Ab an der Börse
04.02.2025

Die Bundeswehr beschert dem Rüstungskonzern Rheinmetall einen Großauftrag in Milliardenhöhe. An der Börse ist mächtig Bewegung drin....