Finanzen

Die Fed hält an ihrer „Supernova-Orgie aus Geld“ fest – Was bedeutet das für Gold und Silber?

Die US-Notenbank pumpt seit Jahren Billionen Dollar in den Markt. Im Zusammenhang mit anderen Faktoren wird die Inflation drastisch ansteigen. Doch was bedeutet das für die Entwicklung der Edelmetallpreise in den kommenden zwei Jahren?
17.06.2021 13:41
Aktualisiert: 17.06.2021 13:41
Lesezeit: 2 min

Die US-Notenbank Fed erweitert die Geldmenge auf eine willkürliche Art und Weise. Die Wirtschaft wird seit dem Jahr 2008 regelrecht mit einer „Supernova-Orgie aus Geld überflutet“. Damals betrug die Bilanzsumme etwa 800 Milliarden Dollar. Heute sind es 8 Billionen Dollar – 10 mal so viel. Sie hat in den vergangenen zwölf Jahren enorme Geldmengen in die Wirtschaft gepumpt – insbesondere im vergangenen Jahr.

Seit Beginn der Corona-Krise hat die Fed ihre Bilanz verdoppelt und die Geldmenge mit Ausnahme von 1943 mehr als in jedem Jahr in der US-Geschichte ausgeweitet.

Doch gleichzeitig wurden zahlreiche Geschäfte geschlossen. Die Mitarbeiter wurden nachhause geschickt. All diese Maßnahmen bedeuten, dass weniger Güter in der Wirtschaft produziert werden, was zwangsläufig zu einer Inflation führt. Einige Geschäfte wurden nur vorübergehend geschlossen, was bedeutet, dass sie sich früher oder später erholen werden. Die Produktion wird somit wieder anlaufen, berichtet das Finanzportal „Sovereignman“. „In jeder Volkswirtschaft gibt es eine begrenzte Menge an Gütern und Dienstleistungen. Es gibt nur so viel Eigentum, nur so viele Brote, die gebacken werden. Und es gibt nur 500 Unternehmen im S&P“, so das Portal.

Aber längerfristig gibt es viele andere Faktoren zu berücksichtigen:

  • Steuerpolitik: Es ist geplant, die Steuern für Unternehmen und Investoren zu erhöhen. Tatsächlich beträgt der vorgeschlagene Körperschaftsteuersatz 28 Prozent. Gleichzeitig wurde ein globaler Mindeststeuersatz von 15 Prozent vorgeschlagen. Die US-Regierung schafft also im Wesentlichen einen großen Anreiz für US-Unternehmen, die Produktion in Amerika einzustellen und wegen eines niedrigeren Steuersatzes ins Ausland zu gehen.
  • Umstrittene Corona-Regeln: Unsinnig anmutende Corona-Bestimmungen hemmen die Wirtschaft. Ein Beispiel sei hier genannt: Viele US-Hotels halten ein gebrauchtes Zimmer nach dem Check-out eines Gastes 24 Stunden lang frei, um eine ,richtige Belüftung‘ zu gewährleisten, bevor ein neuer Gast in diesem Zimmer bleiben kann. Dies bedeutet, dass Hotels nie mit voller Kapazität arbeiten können, was sie viel Geld kostet. Und letztendlich werden diese Kosten von den Verbrauchern in Form von höheren Zimmerpreisen getragen. Auch das ist Inflation.
  • Universelles Grundeinkommen (UBI): Diese Maßnahme, die in Form von Pilotprojekten gestartet wurde, animiert die Bürer dazu, nicht zu arbeiten. Denn das UBI wird dann ausgezahlt, wenn die Bürger nicht arbeiten. Im Klartext: die US-Regierung gibt Geld aus, damit die Bürger sich keinen Job suchen. Gleichzeitig beklagt sie die steigende Arbeitslosigkeit. Arbeitslose, die auf das UBI zählen können, haben keinen Anreiz, um zu arbeiten. Das ist ein großes Hemmnis für die angepeilte Produktionssteigerung.
  • All diese Tatsachen geben den Inflations-Skeptikern recht. Die Bestimmunen wurden derart gestrickt, dass es zu einer grassierenden Inflation – und vielleicht sogar zu einer Hyperinflation – kommen muss.

Was das für die Entwicklung der Gold- und Silberpreise bedeutet, liegt auf der Hand. Die Menschen werden zwangsläufig sichere Häfen suchen, um ihre Einlagen zu investieren. Physisches Gold und Silber besonders begehrt werden. Der Goldpreis könnte sich in den kommenden verdoppeln, während der Silberpreis um das fünffache ansteigen könnte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Positive Nachrichten für den XRP ETF: Moon Hash Automatic Income Plan

Analysten prognostizieren einen potenziellen Kurssprung bei XRP, der einen raschen Marktwechsel hin zur intelligenten...

DWN
Politik
Politik Rentenpaket 2025 beschlossen: Wirtschaft hält es für „unfinanzierbar“ – die zentralen Bausteine
14.12.2025

Das von der Bundesregierung beschlossene Rentenpaket soll am 19. Dezember vom Bundesrat bestätigt werden. Was es genau beinhaltet und...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Warum der Chipriese plötzlich um seinen Ruf kämpfen muss
14.12.2025

Die enormen Kursgewinne von Nvidia haben den Chipkonzern zum Symbol eines Marktes gemacht, der zwischen technologischem Fortschritt und...

DWN
Finanzen
Finanzen Averaging down: Billig, billiger, "verbilligen" – Chance oder Anlegerfalle?
14.12.2025

"Verbilligen" klingt nach Schnäppchen – doch an der Börse ist billig nicht automatisch gut. Viele Vermögensverwalter empfehlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trennungsunterhalt: Wann es einen Unterhaltsanspruch zwischen Ehepartnern gibt
14.12.2025

Kommt es zu einer Trennung in der Ehe, kann unter bestimmten Bedingungen der finanziell schwächer gestellte Ehepartner vom anderen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gasversorgung in Deutschland: Das Für und Wider der Gasspeicherung
14.12.2025

Vor ein paar Jahren liefen wir Gefahr, im Winter zu frieren, denn bei schlechten Witterungsbedingungen einem und hohem Verbrauch bestand...

DWN
Politik
Politik Die entstellte Seele Europas. Wie ein ganzer Kontinent seine Richtung verliert
14.12.2025

Ganze 210 Milliarden Euro stehen auf dem Spiel. Die EU sucht einen Weg, russische Vermögenswerte zu nutzen, Belgien fürchtet Vergeltung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eurowind-Rückzug erschüttert US-Markt: Warum Europa nun wichtiger ist
14.12.2025

Der überraschende Rückzug des dänischen Energieparkentwicklers Eurowind aus den Vereinigten Staaten trifft eine Energiebranche, die...

DWN
Panorama
Panorama Feiertage 2026: Alle Termine, Brückentage und Regeln – wie Sie am besten profitieren
13.12.2025

Die Feiertage 2026 liegen günstig und ermöglichen viele lange Wochenenden. Wer früh plant, kann deshalb Brückentage optimal nutzen....