Technologie

Umfrage auf Bestellung? Immer mehr Verbraucher bezahlen angeblich ohne Bargeld

Einer Umfrage zufolge nimmt die Bedeutung des Bargelds in Deutschland ab. Die Umfrage wurde von einem Technologieunternehmen in Auftrag gegeben, die sich für digitale Zahlungsmittel einsetzt.
29.06.2021 13:39
Aktualisiert: 29.06.2021 13:39
Lesezeit: 1 min

Bargeld ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel - seine Bedeutung nimmt aber stetig ab. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von YouGov im Auftrag der Management- und Technologieberatung BearingPoint, die am Dienstag in Frankfurt veröffentlicht wurde. Aus der Webseite von BearingPoint geht hervor, dass sich das Unternehmen für digitale Zahlungsmittel einsetzt.

Demnach nimmt der Trend zum kontaktlosen Zahlen stetig zu, und auch Bezahldienste werden immer beliebter. Unter den neuen Dienstleistern, die ein bargeldloses Bezahlen ermöglichen, ragen zwei US-Anbieter heraus: So ist der Bezahldienst Paypal nach Bargeld weiterhin das am zweithäufigsten genutzte Zahlungsmittel in Deutschland. Spektakulär ist auch der Aufstieg von Apple in diesem Segment. Die Häufigkeit der Nutzung von Apple Pay habe sich bei der jungen Generation gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Unter den 18 bis 24-jährigen nutzen in Deutschland und in der Schweiz inzwischen 12 Prozent und in Österreich 14 Prozent die Bezahlmöglichkeit per Apple Pay. Im Vorjahr hatten nur durchschnittlich 6 Prozent der jungen Altersgruppe in den drei Ländern diesen Bezahldienst genutzt.

In Deutschland setzen 66 Prozent der Befragten vor allem Bargeld ein, im Vorjahr waren das noch 75 Prozent. In Österreich nutzen 78 Prozent (im Vorjahr 83 Prozent), in der Schweiz nur noch 64 Prozent (im Vorjahr 71 Prozent) Bargeld. Einen gänzlichen Verzicht auf Scheine und Münzen kann sich laut der Umfrage die große Mehrheit der Befragten in allen drei Ländern nicht vorstellen. Auch eine Abkehr vom Bargeld in den nächsten fünf oder zehn Jahren ist - wie schon im Vorjahr - für deutlich über 60 Prozent der Befragten derzeit nicht vorstellbar.

In Deutschland und der Schweiz kommen etliche Verbraucher nicht so gut mit der neuen Technik zurecht, die mit den neuen Bezahlmethoden verbunden ist. 58 Prozent der Deutschen sagen, vor allem die Vertrautheit (58 Prozent) sei die wichtigste Eigenschaft für die Bargeldnutzung. Bei den Schweizern liegt dieser Wert bei 53 Prozent. Für die Österreicher steht inzwischen die Anonymität (59 Prozent) an oberster Stelle, warum sie mehrheitlich noch auf das Bargeld setzen.

Nach dem Bargeld eroberte Paypal mit 59 Prozent in Deutschland den Platz 2 der am häufigsten genutzten Zahlungsmittel, in den beiden Nachbarländern nahm die Popularität des Zahlungsdienstes allerdings ab: In Österreich sank der Wert auf 42 Prozent und der Schweiz auf 31 Prozent. In der Schweiz hat die nationale Bezahllösung Twint mit 45 Prozent eine starke Marktstellung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Endet die Koalition 2026 vorzeitig? Schwarz-Rot steht vor einem Schicksalsjahr
29.12.2025

Fünf Landtagswahlen, umstrittene Reformen: Der Dauerwahlkampf kommendes Jahr hat das Potenzial, die Koalition und die Reformprojekte...

DWN
Politik
Politik Gewalttaten nehmen zu: Über 46.000 Fälle von Gewalt gegen Polizisten
29.12.2025

Angriffe, Widerstand, Körperverletzung: Die Zahl registrierter Gewalttaten gegen Polizisten ist auch 2024 weiter angestiegen. Schwarz-Rot...

DWN
Finanzen
Finanzen Kosten der Arbeitslosigkeit deutlich gestiegen - Bürgergeld größter Block
29.12.2025

Die Ausgaben für Arbeitslosigkeit waren 2024 so hoch wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. Warum die Kosten explodieren und was das für...

DWN
Politik
Politik Ökonom Fratzscher: Feiertagsdiskussion ist „Phantomdebatte“
29.12.2025

Wegfallende Feiertage: Aus Arbeitnehmersicht liegen einige Feiertage 2026 ungünstig. Linke und Grüne fordern Ersatz unter der Woche. Ein...

DWN
Politik
Politik BKA-Chef: Russland will unsere Demokratie schwächen
29.12.2025

Russische Sabotage und Spionage nehmen laut BKA-Präsident Münch zu. Er fordert: Deutschland braucht bessere Daten zu Drohnenüberflügen.

DWN
Finanzen
Finanzen Änderungen 2026: Rente, Mindestlohn, Familienleistungen – das ändert sich im neuen Jahr
29.12.2025

Im neuen Jahr 2026 gibt es einige neue Regelungen, die Verbraucher kennen sollten. In den Bereichen Steuern, Strompreise, Kfz-Versicherung...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkauf: Eigentumswohnungen werden erschwinglicher aber nicht für alle
29.12.2025

Eigentumswohnungen sind in Deutschland laut Kreditvermittler Interhyp wieder für mehr Menschen bezahlbar geworden. In fünf Metropolen ist...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswechsel: Ansturm auf Feuerwerk für Silvester
29.12.2025

Pyrotechnik für den Jahreswechsel darf seit Montag verkauft werden. Mancherorts gab es vor Läden lange Schlangen.