Der deutsche Leitindex hat am Morgen bis 11 Uhr 0,5 Prozent auf 15.707 Zähler verloren. Irgendwie wollen die Anleger nicht so recht. Gestern hatte der Dax im Handelsverlauf kurz einen neuen Rekord von 15.811 Punkten aufgestellt, den er bis Sitzungsende aber nicht halten konnte. Die Börsianer fragen sich, ob es eine neue Aufwärtswelle gibt. Allerdings dürfte es heute nicht ganz so einfach sein, wenn man sich die bisherigen Unternehmensmeldungen anschaut:
Wichtig war die Präsentation der vorläufigen Zweitquartalszahlen durch Daimler, das auf dem schwachen Gesamtmarkt 0,4 Prozent auf 73,18 Euro verlor. Dieser Rückgang war nicht verständlich, weil das Unternehmen im zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten weit übertroffen hat. Daimler erreichte dank steigender Verkäufe und höherer Preise einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von fast 5,2 Milliarden Euro, wie der Auto- und Lkw-Bauer am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten den Stuttgartern zufolge im Schnitt nur 4,1 Milliarden Euro erwartet, nachdem der Konzern im Vorjahreszeitraum wegen der Corona-Krise einen Verlust von knapp 1,7 Milliarden ausgewiesen hatte.
Im Sog der schwachen Daimler-Aktie verbuchte auch BMW ein Minus von 0,9 Prozent auf 87,89 Euro verzeichnete, gefolgt von Volkswagen, das einen Verlust von zwei Prozent auf 210,80 Euro einfuhr.
Wenig erfreulich zeigte sich die Aktie von Siemens Energy, die mehr als acht Prozent auf 23,64 Euro einbrach. Die Tochter Siemens Gamesa, die Windkraftanlagen baut, hat bereits zum zweiten Mal ihr Prognose gesenkt.
Nachmittags prasselt wieder ein regelrechtes Zahlengewitter an US-Makros auf die deutschen Anleger nieder: So wird um 14.30 Uhr MEZ die Exportpreis- und Importpreis-Indizes für den Juni veröffentlicht. Die Prognosen liegen bei einem Wachstum von 17,6 beziehungsweise elf Prozent. Zudem veröffentlichen die Verantwortlichen die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, die es in der ersten Juli-Woche gegeben hat. Die Ökonomen rechnen mit 394.000.
Der deutsche Leitindex hat gestern eine ähnliche Performance hingelegt. So hat der Index bei 15.789 Punkte stagniert. Diejenige Aktie, die am meisten gewann, war Fresenius, das 2,1 Prozent auf 45,78 Euro zulegte, gefolgt von Infineon, das einen Gewinn von 1,6 Prozent auf 33,50 Euro verzeichnete. Die Nummer drei auf der Liste war Continental (plus ein Prozent auf 119,06 Euro).
Doch nicht alle Papiere verbuchten Gewinne: Diejenige Aktie, die am meisten verlor, war Siemens Energy, das 1,8 Prozent auf 25,78 Euro einbüßte. RWE lag mit einem Minus von einem Prozent auf 31,19 Euro auf dem dritten Rang der Tabelle.