Finanzen

Deutsche Privathaushalte halten Geldvermögen von sieben Billionen Euro

Das Geldvermögen der Deutschen eilt von Rekord zu Rekord und hat erstmals die Marke von sieben Billionen Euro überschritten.
16.07.2021 13:01
Lesezeit: 1 min

Das Geldvermögen der Deutschen eilt von Rekord zu Rekord und hat erstmals die Marke von sieben Billionen Euro überschritten. Rund 7143 Milliarden Euro nannten Privathaushalte nach Angaben der Bundesbank zum Ende des ersten Quartals ihr Eigen. Damit erhöhte sich die Summe seit Ende 2020 um 192 Milliarden Euro, wie die Bundesbank am Freitag mitteilte. Die Notenbank berücksichtigt in den Zahlen Bargeld, Wertpapiere, Bankeinlagen sowie Ansprüche gegenüber Versicherungen, nicht jedoch Immobilien. Vor allem Kursgewinne an den Börsen machten sich positiv bemerkbar. Wie das Vermögen genau verteilt ist, geht aus den Daten nicht hervor.



Bargeld und Sichteinlagen etwa auf Giro- und Tagesgeldkonten machen demnach mit gut 2858 Milliarden Euro weiter den größten Posten aus. Dort verdienen Anleger wegen der Zinsflaute zwar nichts, können aber bei Bedarf rasch auf ihr Geld zugreifen. Die Zuflüsse in diesem Bereich fielen mit 47 Milliarden Euro im ersten Vierteljahr allerdings vergleichsweise moderat aus.



Unterdessen spreche „das weiter zunehmende Engagement am Kapitalmarkt für ein gestiegenes Renditebewusstsein“, befand die Bundesbank. „So kauften die privaten Haushalte für 25 Milliarden Euro Anteile an Investmentfonds - so viel wie nie zuvor. Außerdem kauften sie per saldo Aktien und sonstige Anteilsrechte im Wert von 3 Milliarden Euro.“



Viele Anleger profitierten von der steilen Erholung der Kurse nach dem Corona-Crash im Februar und März vergangenen Jahres. Insgesamt jedoch machen Aktien und Fonds nach wie vor nur einen Bruchteil des gesamten Geldvermögens der Privathaushalte aus: Ende März steckten den Bundesbank-Zahlen zufolge gut 866 Milliarden Euro in Aktien und sonstigen Anteilsrechten sowie knapp 791 Milliarden Euro in Investmentfonds.



Große Summen investieren die Menschen in Versicherungen und andere Altersvorsorgeprodukte. Hier legten die Bestände vergleichsweise kräftig um 27 Milliarden Euro auf rund 2485 Milliarden Euro zu.



Ein Grund für das insgesamt gewachsene Vermögen: Im vergangenen Jahr sparten die Menschen in Deutschland wie die Weltmeister - zum großen Teil notgedrungen, weil Reisen ausfielen und Geschäfte sowie Gaststätten über weite Strecken Dienstleistungen nur eingeschränkt anbieten durften. Die Sparquote schnellte 2020 auf das Rekordhoch von 16,2 Prozent. Das heißt: Von 100 Euro verfügbarem Einkommen legten die Haushalte im Schnitt gut 16 Euro auf die hohe Kante.



Volkswirte gehen davon aus, dass die Menschen nach der Vollbremsung in der Pandemie dank Impfungen und Lockerungen zunehmend einiges an Konsum nachholen werden. Dennoch dürfte das Geldvermögen weiter wachsen - dank Wertzuwächsen bei Aktien, Fonds und Zertifikaten. Die DZ Bank prognostiziert für das laufende Jahr ein Geldvermögen von 7,6 Billionen Euro, 2022 könnte das Geldvermögen dann an der Marke von 8 Billionen Euro kratzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Medienkrieg: Warum Paramount Skydance das Netflix-Angebot sprengt
10.12.2025

Ein Übernahmekampf erschüttert die US-Medienbranche, weil Paramount Skydance das vermeintlich entschiedene Rennen um Warner Bros....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen beendet Fahrzeugproduktion: Umbaupläne für Gläserne Manufaktur in Dresden
10.12.2025

Die VW-Fahrzeugproduktion in Dresden endet aus wirtschaftlichen Gründen nach mehr als 20 Jahren. Über die Zukunft des ehemaligen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...