Das Schweizer Blatt „Die Ostschweiz“ übt in einem Artikel scharfe Kritik an den deutschen Gesundheitsexperten Karl Lauterbach. Zunächst wird kritisiert, dass Lauterbach auffällig bei zahlreichen Talkshows als Experte auftritt, um sich zum Thema Corona zu äußern. Der Artikel („Das Phänomen Lauterbach: Der als Politiker getarnte Hysteriker“) wurde vom Chefredakteur der Zeitung, Stefan Millius, verfasst.
„Der 58-jährige Berufspolitiker ist das Sinnbild der laufenden Hysterie. Es ist völlig egal, wie stark die Panik sonst bereits herbeigeschrieben wird – Lauterbach setzt immer noch einen drauf. Bei ihm ist alles immer einige Runden schlimmer, verhängnisvoller, dramatischer. So etwas wie Entspannung kennt er nicht, mehr noch: Sie versetzt ihn in Aufregung. Allein der Gedanke, es könnte nicht alles so drastisch sein wie in seinen schlimmsten Albträumen, macht ihn krank. Er muss seine innere Paranoia aufrecht erhalten, sonst bricht er zusammen. Und er muss sie vermitteln, sie anderen aufzwingen. Wie in einem Fieberrausch“, meint der Chefredakteur.
Seit Beginn der Pandemie sei das Corona-Virus für Lauterbach eine Mischung aus „Ebola, spanischer Grippe und der Pest“ gewesen. Ein volles Fußball-Stadion sei für ihn das sichere Anzeichen für das Ende der Menschheit. Passiere danach nichts Nennenswertes, setze er auf das Vergessen und hüpfe einfach zum nächsten Schauplatz des sicheren Untergangs der Menschheit. „Vor seinem inneren Auge werden Kinder im großen Stil dahingerafft, weil sie nicht schnell genug geimpft werden. Dass es überhaupt noch alte Menschen gibt, kann er sowieso kaum fassen. Die Welt des Karl Lauterbach ist eine Mischung aus ,The Walking Dead‘ und ,Planet der Affen‘“, so Millius.
Wenn ein Impfkritiker mit dem „verbalen Instrumentarium“ Lauterbachs um sich schlagen würde, würde man ihn für verrückt erklären, kritisiert Millius. Anschließend verweist das Blatt einen offenen Brief von Ärzten an Lauterbach, aus dem die Forderung hervorgeht, dass Lauterbach seine politische Rolle von seiner medizinischen Rolle trennen solle. Auslöser des Briefs war ein umstrittener Tweet von Lauterbach, in dem er behauptet: „Viele 40-80 Jährige werden einen Moment der Unachtsamkeit mit dem Tod oder Invalidität bezahlen. Junge Männer werden von Sportlern zu Lungenkranken mit Potenzproblemen.”
Zum Brief führt der Chefredakteur aus: „Oder übersetzt: Lauterbach tourt in erster Linie durchs Land, um als Politiker Profit aus Corona zu schlagen, während ihm sein Professorentitel als Steigbügel dient. Der Mann verbreitet kein Wissen, sondern nackte Angst (…) Und vermutlich glaubt er sogar selbst, was er sagt, selbst wenn eine gehörige Portion Selbstzweck dabei ist. Und das ist sie. Er sieht sich selbst als nächsten Gesundheitsminister.“
Der Artikel der Zeitung „Die Ostschweiz“ ist eine schonungslose Abrechnung mit dem SPD-Gesundheitsexperten zu werten. Es ist abzuwarten, ob sich Lauterbach der harschen Kritik stellen wird.