Politik

Die Wahrheit ist: Keine Macht der Welt kann China aufhalten

Mittlerweile weisen fast alle Länder der Welt ein größeres Handelsvolumen mit China als mit den USA auf. Alles deutet darauf hin, dass China mit konventionellen Maßnahmen nicht mehr aufzuhalten ist. Denn das Reich der Mitte hat einflussreiche Unterstützer im Westen.
27.07.2021 13:55
Aktualisiert: 27.07.2021 13:55
Lesezeit: 2 min
Die Wahrheit ist: Keine Macht der Welt kann China aufhalten
Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hält anlässlich des 100. Jubiläums der Kommunistischen Partei Chinas eine Rede. Xi Jinping hat die absolute Führungsrolle der Kommunistischen Partei unterstrichen. (Foto: dpa) Foto: Li Xueren

Die Kritiken an China haben zweifellos ihre Berechtigung. Doch die Wahrheit ist auch, dass mittlerweile keine

Macht der Welt China aufhalten kann, ohne einen Krieg auszulösen. Aus einer Grafik von „Capitalist Exploits“ geht hervor, dass etwa 23 Staaten im Jahr 2000 ein größeres Handelsvolumen mit den USA als mit China aufwiesen. Im Jahr 2020 hatten nur noch etwa 20 Staaten ein größeres Handelsvolumen mit den USA als mit China. Der gesamte Rest der Welt wies ein größeres Handelsvolumen mit China auf. Daraus geht hervor, dass Chinas Handelspolitik sich in der Zeitspanne von 2000 bis 2020 als erfolgreich erwiesen hat. In einem Artikel der Autoren Andrew Sheng und Xiao Geng, der bei den DWN veröffentlicht wurde, wird vorgeschlagen, dass der Westen mit China kooperiert: „Dazu müssen die Politiker über einen engen Fokus auf nationale Sicherheit hinausgehen und umfassende, inklusive Diskussionen darüber führen, wie globale Sicherheit in Form von Frieden, Stabilität, angemessener Ernährung und ökologischer Nachhaltigkeit erreicht werden kann. Aber zuerst müssen die USA damit aufhören, China einzuhegen, und damit beginnen, das Land einzubeziehen.“

Melvyn Krauss führt hingegen in einem DWN-Beitrag aus, dass der Westen Russland einbinden muss, wenn er China eindämmen will. „Wenn der Westen will, dass sich Russland von China distanziert, muss er Putin so akzeptieren, wie er ist - mit allen Fehlern. Auch wenn er seine Menschenrechtsbilanz nicht verbessern wird, könnte er zumindest überzeugt werden, international vereinbarte Normen im Cyberspace anzuerkennen und seine Nachbarn nicht mehr offen zu bedrohen. Solch eine Vereinbarung ist absolut möglich, und sie könnte ausreichen, um den sturen Xi klar zu machen, dass die Schikanen, mit denen er andere Staaten sowohl auf regionaler als auch auf internationaler Ebene überzieht, für China mit einem hohen strategischen Risiko verbunden sind.“

Natürlich hat China auch mächtige Unterstützer im Westen. Im Juni 2021 kam das „International Finance Forum“ (IFF) in Peking zusammen, um sich gemeinsam mit der Kommunistischen Partei Chinas für digitale Zentralbankwährungen, die auf der Blockchain-Technologie basieren, stark zu machen.

Die namhaften Teilnehmer aus dem Westen waren UN-Generalsekretär António Guterres, die IWF-Chefin Kristina Georgieva, der ehemalige EU-Kommissionchef José Manuel Durão Barroso, der ehemalige EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy, der ehemalige französische Premier Laurent Fabius, der ehemalige RTI Capital-Chef Jacob Rothschild, der Chef der Capital Market Association (ICMA), Martin Scheck, der ehemalige Energieminister Thomas Ostros, der ehemalige türkische Vize-Premier Mehmet Şimşek und weitere namhafte Personen. Die gesamte Namensliste kann HIER angerufen werden.

Seit Jahren bauen auch das Weltwirtschaftsforum unter Klaus Schwab und China ihre Beziehungen aus. Das Forum hat eine eindeutig positive Einstellung gegenüber China, das eine Symbiose aus Sozialismus, Kapitalismus, sozialer Kontrolle und Überwachung darstellt. Chinesische Medien meinen, dass das Forum weiterhin Nationen wie China, die sich bemühen, den „gemeinsamen Traum von Weltfrieden, Glück, Gerechtigkeit, Gleichheit und Liebe zu verwirklichen“, stärken werde (HIER).

Es ist völlig ausgeschlossen, dass China bei so vielen einflussreichen Unterstützern aus dem Westen gestoppt werden kann.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shein, Temu & Co. betroffen: EU erhöht Kosten für Billigpakete aus Drittstaaten
12.12.2025

Um die Flut günstiger Online-Pakete aus Ländern wie China einzudämmen, beschließt die EU eine neue Importabgabe. Ab Juli 2026 sollen...

DWN
Politik
Politik Regierung reagiert auf Cyberangriffe: Russlands Botschafter einbestellt
12.12.2025

Nach einer Reihe hybrider Angriffe, darunter Falschnachrichten, manipulierte Videos und eine Hacker-Attacke, hat die Bundesregierung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flix bestellt 65 neue Fernzüge: Ausbau ab 2028 geplant
12.12.2025

Flix will das Fernverkehrsangebot deutlich ausbauen: Das Unternehmen hat beim spanischen Hersteller Talgo bis zu 65 neue Züge geordert....

DWN
Politik
Politik Regierung startet Onlineportal für Bürgerfeedback
12.12.2025

Die Bundesregierung will Bürger und Unternehmen stärker in die Verwaltungsarbeit einbeziehen. Über das neue Portal „Einfach machen“...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU setzt auf Kreislaufwirtschaft: Mehr Rohstoffe aus Schrottautos
12.12.2025

Die EU will die Wiederverwertung von Fahrzeugen deutlich verbessern. Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten...

DWN
Immobilien
Immobilien Hausbrände verhüten: Wie Sie sich vor Feuer schützen
12.12.2025

Jährlich gibt es in Deutschland um die 200.000 Haus- und Wohnungsbrände. Eine verheerende Zahl, insbesondere wenn man bedenkt, dass die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen in Deutschland steigen weiter um 5,7 Prozent
12.12.2025

Die Pleitewelle in Deutschland reißt nicht ab: Im November stieg die Zahl der Firmeninsolvenzen im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent,...