Finanzen

Fed belässt Leitzins bei 0,25 Prozent: Dow Jones verliert leicht, S&P 500 kaum verändert und Nasdaq mit Zugewinn

Die US-Börsen sind nach dem Zinsentscheid der Notenbank Federal Reserve uneinheitlich aus dem Handel gegangen.
28.07.2021 23:56
Aktualisiert: 28.07.2021 23:56
Lesezeit: 2 min
Fed belässt Leitzins bei 0,25 Prozent: Dow Jones verliert leicht, S&P 500 kaum verändert und Nasdaq mit Zugewinn
Jerome Powell, Vorsitzender der US-Notenbank Fed. (Foto: dpa) Foto: ---

Die US-Börsen sind nach dem Zinsentscheid der Notenbank Federal Reserve uneinheitlich aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones-Index der Standardwerte verlor am Mittwoch 0,4 Prozent auf 34.930 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 schloss kaum verändert bei 4.400 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte dagegen 0,7 Prozent auf 14.762 Punkte vor.

Die amerikanische Zentralbank bleibt trotz des Aufschwungs und anziehender Inflation geldpolitisch vorläufig auf dem Gas. Sie beließ den Leitzins auf dem historisch niedrigen Niveau von null bis 0,25 Prozent. Ihre Geldspritzen in Höhe von monatlich 120 Milliarden Dollar wollen die Währungshüter zudem in voller Dosis beibehalten, bis erhebliche Fortschritte bei Preisstabilität und Arbeitslosigkeit erreicht sind. Allerdings schmiedet die Fed zugleich konkrete Pläne für eine schrittweise Abkehr von ihrer sehr lockeren Geldpolitik. Sie spielte am Mittwoch laut Fed-Chef Jerome Powell durch, wie die milliardenschweren Konjunkturspritzen verringert werden könnten.

Unterdessen griffen erste Anleger wieder bei chinesischen Werten zu, nachdem eine Regulierungsoffensive der Regierung in Peking deren Aktien im In- und Ausland auf Talfahrt geschickt hatte. Dies sei aber nur ein Zwischenhoch und die Talsohle noch nicht erreicht, warnte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. Der börsennotierte Fonds (ETF) iShares China Large-Cap stieg um 6 Prozent, nachdem er am Dienstag auf den tiefsten Stand seit mehr als einem Jahr gefallen war.

Kräftig zulegen konnte auch Bitcoin. Die Cyber-Devise stieg um bis zu 7,5 Prozent auf ein Sechs-Wochen-Hoch von 40.908 Dollar. Die Optimisten hätten offenbar das Ruder wieder fest in der Hand und könnten den Kurs kurzfristig bis auf 45.000 Dollar treiben, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Vor diesem Hintergrund griffen Investoren auch bei Werten aus dem Kryptowährungssektor und Unternehmen, die sich mit der Bitcoin & Co zugrundeliegenden Blockchain-Technologie befassen, beherzt zu. So stiegen die Papiere von Coinbase, Riot, Marathon und Silvergate an der Wall Street um bis zu vier Prozent. Die Titel der Softwarefirma MicroStrategy, die Milliarden in Bitcoin investiert hat, rückten 2,5 Prozent vor.

Die Aktien von Alphabet stiegen zeitweilig um bis zu 4,8 Prozent auf ein Rekordhoch von 2765,94 Dollar, gingen dann aber 0,3 Prozent leichter bei 2727,63 Dollar aus dem Handel. Der Internet-Konzern habe das dritte Quartal in Folge Gewinn die Erwartungen übertroffen, kommentierte Analyst Brent Thill von der Investmentbank Jefferies. Ein Ende des Booms bei den Einnahmen aus der Online-Werbung sei dabei bislang nicht absehbar. Gleichzeitig wachse das Cloud-Geschäft stärker als der Markt und stärker als beim Konkurrenten Microsoft. Dessen Titel notierten zum Schluss bei 286,22 Dollar 0,1 Prozent schwächer.

Facebook schlossen 1,5 Prozent fester auf 373,28 Dollar. Börsianer werteten den kräftigen Anstieg der Werbe-Einnahmen bei Alphabet als gutes Omen für die nach Börseschluss veröffentlichten Zahlen des Online-Netzwerks. Tatsächlich verzeichnete Facebook einen Umsatzsprung von 56 Prozent auf knapp 29,1 Milliarden Dollar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa-Krise vertieft sich: JPMorgan warnt vor dramatischen Folgen für Amerika
13.12.2025

Die Warnungen von JPMorgan Chef Jamie Dimon treffen Europa in einer Phase wachsender politischer Unsicherheit. Seine Kritik an der...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Textilrecycling: Wie eine schwedische Gründerin die Branche unter Druck setzt
12.12.2025

Ein junges schwedisches Unternehmen behauptet, die nachhaltigste Lösung für das Textilrecycling gefunden zu haben. Die Methode nutzt CO2,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shein, Temu & Co. betroffen: EU erhöht Kosten für Billigpakete aus Drittstaaten
12.12.2025

Um die Flut günstiger Online-Pakete aus Ländern wie China einzudämmen, beschließt die EU eine neue Importabgabe. Ab Juli 2026 sollen...

DWN
Politik
Politik Regierung reagiert auf Cyberangriffe: Russlands Botschafter einbestellt
12.12.2025

Nach einer Reihe hybrider Angriffe, darunter Falschnachrichten, manipulierte Videos und eine Hacker-Attacke, hat die Bundesregierung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flix bestellt 65 neue Fernzüge: Ausbau ab 2028 geplant
12.12.2025

Flix will das Fernverkehrsangebot deutlich ausbauen: Das Unternehmen hat beim spanischen Hersteller Talgo bis zu 65 neue Züge geordert....

DWN
Politik
Politik Regierung startet Onlineportal für Bürgerfeedback
12.12.2025

Die Bundesregierung will Bürger und Unternehmen stärker in die Verwaltungsarbeit einbeziehen. Über das neue Portal „Einfach machen“...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU setzt auf Kreislaufwirtschaft: Mehr Rohstoffe aus Schrottautos
12.12.2025

Die EU will die Wiederverwertung von Fahrzeugen deutlich verbessern. Unterhändler des Europäischen Parlaments und der Mitgliedsstaaten...

DWN
Immobilien
Immobilien Hausbrände verhüten: Wie Sie sich vor Feuer schützen
12.12.2025

Jährlich gibt es in Deutschland um die 200.000 Haus- und Wohnungsbrände. Eine verheerende Zahl, insbesondere wenn man bedenkt, dass die...