Deutschland

Der Traum von der Immobilie: Wie wir in Zukunft wohnen werden

Das aktuelle DWN-Magazin ist auf dem Markt. Diesmal hat sich die DWN-Redaktion eines besonders breiten Themenspektrums angenommen: Immobilien und Städte, wohnen und leben. DWN-Chefredakteur Hauke Rudolph führt in das Thema ein.
14.08.2021 11:14
Aktualisiert: 14.08.2021 11:14
Lesezeit: 4 min
Der Traum von der Immobilie: Wie wir in Zukunft wohnen werden
Neubauten im Frankfurter Westhafen. (Foto: dpa)

Die Pandemie hat für eine Trendwende gesorgt: Die Menschen fluten nicht mehr die Bürotürme der Innenstädte, sondern arbeiten im Homeoffice. Gleichzeitig sorgt der enorm wachsende Online-Handel dafür, dass mehr und mehr Geschäfte schließen müssen – eine Verödung der Stadtzentren droht. Nicht jedoch eine allgemeine Verödung der Städte oder gar ein Rückgang ihrer Einwohnerzahlen, im Gegenteil: Immer mehr Menschen zieht es in die Metropolen, wo sie die ohnehin schon hohen Mieten kontinuierlich nach oben treiben. Wobei so mancher selbst dann kein Domizil findet, wenn er über genügend finanzielle Ressourcen verfügt – es steht einfach nicht genügend Wohnraum zur Verfügung.

Aber nicht nur die Zahl der Wohnungssuchenden und Wohnungslosen, auch die Zahl der Bauherren nimmt in Zeiten von Niedrigzinsen und äußerst günstigen Krediten enorm zu. Dabei fällt auf, dass Immobilien mit komplexer Nutzung ganz stark im Kommen sind, was den Architektur-Professor Florian Nagler dazu bewogen hat, die Gebäude von heute mit der in ihnen verbauten komplexen Technik mit hochgezüchteten Rennpferden zu vergleichen: „Leistungsstark“ seien sie, aber eben auch „sehr anfällig.“

Immobilien und Städte, wohnen und leben: Mit der von uns gewählten Thematik befassen sich Fachleute unterschiedlichster Couleur. Architekten und Bauingenieure. Makler und Investoren. Stadtplaner und Soziologen. Zukunftsforscher und Ökonomen. Wir haben versucht, den jeweiligen Tätigkeiten, Überlegungen und Zielen dieser diversen Akteure in unseren Artikeln den gebührenden Platz einzuräumen. Das geht natürlich nur bedingt – für eine komplette Darstellung des Themas würde nicht nur ein dicker Wälzer, nein, wahrscheinlich sogar eine mehrbändige Enzyklopädie nicht reichen. Wir mussten uns deshalb auf eine Reihe von – in unseren Augen besonders interessanten – Aspekten beschränken.

Zwei Artikel befassen sich mit Themen aus den Gebieten der Stadtplanung und der Soziologie: Nämlich die Zukunft der Städte sowie die Emigration vieler Deutscher (von denen viele den Anti-Corona-Maßnahmen kritisch gegenüberstehen) ins ländliche Schweden.

In zwei weiteren Texten steht die Immobilien-Wirtschaft im Fokus: Wir thematisieren neben einem aktuellen Marktbericht, wie unberechenbar die internationalen Investoren am Wohnungsmarkt sind. Dies wird nicht zuletzt daran deutlich, dass die Fusion zwischen Vonovia und Deutsche Wohnen völlig unerwartet geplatzt ist. Unbekannte Fonds, die Anteile bei Deutsche Wohnen halten, wollten dann doch nicht das Angebot annehmen. Trotzdem steigen die Wohnungspreise stark weiter.

Und schließlich befassen wir uns mit Technik. Zum einen mit den wichtigsten Trends beim Bauen. Zum anderen mit Photovoltaik: Handelt es sich dabei um eine (staatlich forcierte, mehr und mehr erzwungene) Gesundheitsgefährdung?

Immobilien und Städte, wohnen und leben: Themen, die Evergreens sind, und zusätzlich noch eine ganz besondere Aktualität, ja, man kann sagen Brisanz, besitzen. Schließlich ist Wohnen ein Grundrecht – um das, man mag es kaum glauben, in unserem so unglaublich reichen Land immer mehr Menschen kämpfen müssen. Und darüber hinaus steht außer Frage, dass die großen, die drängenden Probleme unserer Zeit in den Städten gelöst werden müssen. Wissenschaftler, Denker, Politiker, Macher und Entscheidungsträger jeder Couleur: Sie leben, arbeiten und wirken fast alle in den Metropolen. Sie werden von ihnen geprägt – so, wie sie im Gegenzug auch die Metropolen prägen.

Ein interessanter Gedanke, wie ich finde – mit dem ich diese Ankündigung beenden möchte, damit Sie sich nun der Lektüre unserer Artikel widmen können. Ich hoffe, Sie lesen unsere Texte mit Gewinn und auch ein wenig Genuss.

LESEN SIE MORGEN DAS GROSSE INTERVIEW:

"Wir brauchen mehr Plattenbauten und Städte wie New York"

  • Warum Plattenbauten und Hochhäuser die Wohngebäude der Zukunft sind
  • Warum wir viele intakte Dächer abreißen und neu errichten müssen
  • Warum unsere Städte dichter bevölkert sein müssen
  • Warum das Auto aus der Stadt gehört, und zwar sofort

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft kritisiert Bundesregierung: Unternehmen bewerten aktuelle Politik überwiegend schlecht
26.11.2025

Eine Erhebung des BDA zeigt: Die Wirtschaft in Deutschland ist mehr als unzufrieden mit der aktuellen Regierung. Drei Viertel der deutschen...

DWN
Politik
Politik EU USA Handel: Wie Washington die EU mit Digitalforderungen unter Druck setzt
26.11.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Brüssel und verknüpfen den Zollstreit plötzlich mit Europas Digitalregeln. Washington fordert...

DWN
Politik
Politik USA und Ukraine einig über Friedensplan: Moskau bestätigt Pläne über Witkoff-Besuch
26.11.2025

US-Präsident Donald Trump will Tempo bei den Ukraine-Verhandlungen und schickt seinen Sondergesandten Steve Witkoff nach Moskau. Russland...

DWN
Politik
Politik Kritik an Brandmauer: Erster Wirtschaftsverband offen für Gespräche mit AfD
26.11.2025

Die Brandmauer-Debatte hat die Wirtschaft erreicht: Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen, um...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Postzentrum Frankfurt: Noch fließt die Paketflut aus China
26.11.2025

Briefe waren gestern, die Luftpost am Frankfurter Flughafen wird von kleinen Warensendungen aus Fernost dominiert. Doch das könnte sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Bankenregulierung: Neue Regelungen setzen Europas Institute unter Druck
26.11.2025

Die europäische Bankenaufsicht ringt derzeit mit der Frage, wie sich Regulierung und Wettbewerbsfähigkeit neu austarieren lassen, ohne...

DWN
Politik
Politik Umfrage: Deutsche gegen militärische Führungsrolle in Europa
25.11.2025

Rente, Bürgergeld, Wehrdienst – bei solchen Themen ist die Stimmung der Bürger gut erforscht. Für die Außenpolitik gilt das hingegen...

DWN
Politik
Politik Lawrow zu Europa: "Ihr hattet eure Chancen, Leute"
25.11.2025

Haben sich die Ukraine und die USA geeinigt? Europa jedenfalls habe seine Chance verspielt, den Ukrainekonflikt politisch zu entschärfen,...