Deutschland

Nächster Schock: Bundesregierung hält neuen Lockdown für möglich

Die Bundesregierung will in der Coronavirus-Pandemie einen neuen Lockdown trotz fortschreitender Impfkampagne nicht ausschließen. Der Mittelstand hatte zuvor verkündet, dass ein neuer Lockdown für sehr viele Klein- und Mittelbetriebe das endgültige wirtschaftliche Aus bedeuten würde.
04.08.2021 15:20
Aktualisiert: 04.08.2021 15:20
Lesezeit: 1 min
Nächster Schock: Bundesregierung hält neuen Lockdown für möglich
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sitzt in der Bundespressekonferenz und stellt sich den Fragen der Hauptstadt-Journalisten. Es ist voraussichtlich ihr letzter Auftritt dieser Art. (Foto: dpa) Foto: Wolfgang Kumm

Die Bundesregierung will in der Coronavirus-Pandemie einen neuen Lockdown trotz fortschreitender Impfkampagne nicht ausschließen, meldet Reuters. Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte am Mittwoch in Berlin, Ziel sei es aber, einen harten Lockdown im Herbst und Winter zu verhindern. „Wir können den Pandemieverlauf beeinflussen.“ Es sei angesichts zuletzt wieder steigender Infektionszahlen weiterhin angebracht, in bestimmten Situationen Masken zu tragen sowie Abstand zu anderen Personen zu halten.

In Deutschland haben aktuell 53 Prozent der Bevölkerung einen vollen Impfschutz, 62 Prozent sind mindestens einmal geimpft. Das Impftempo hat zuletzt aber deutlich nachgelassen. Demmer bekräftigte, impfen sei wichtig und könne Leben retten, es werde aber keine Pflicht dazu geben. „Wir wollen keine Impfpflicht, auch nicht durch die Hintertür.“ Gleichzeitig will die Bundesregierung die Teilnahme von Ungeimpften am öffentlichen Leben massiv einschränken. Die „BILD“ wörtlich: „Das Bundesgesundheitsministerium verschickte am Dienstag seinen Corona-Plan für den Herbst und Winter (liegt BILD vor) an die Bundesländer. ,Ein so einschneidender Lockdown wie in der zweiten und dritten Welle wird aller Voraussicht nach nicht mehr notwendig sein‘, heißt es im brisanten Dokument. Doch das heißt: Ein milderer Lockdown ist denkbar! Und sogar schon in Planung. Mit weitreichenden Folgen für Millionen Bürger.“

Eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums sagte, auf Dauer könnten die bislang noch kostenlosen Corona-Tests, die für Ungeimpfte zum Teil etwa für Restaurant- oder Friseurbesuche Voraussetzung sind, nicht von der Allgemeinheit finanziert werden. Mitte Oktober sei ein guter Zeitpunkt, bis dahin werde es für wirklich jeden ein Impfangebot gegeben haben. Über das Thema wollen Bund und Länder am Dienstag im Detail beraten. „Die Gespräche laufen derzeit“, sagte die Sprecherin des Gesundheitsministeriums.

Der Bundesgeschäftsführer des Bundesverbands Mittelständische Wirtschaft (BVMW), Markus Jerger hatte zuvor laut dem „RND“ gewarnt: „Im Mittelstand herrscht die große Sorge vor einem drohenden erneuten Lockdown, der dramatische Folgen für unsere Wirtschaft hätte und für sehr viele Klein- und Mittelbetriebe das endgültige wirtschaftliche Aus bedeuten würde. Zudem besteht bei den Mittelständlern offensichtlich erhebliche Unsicherheit über die Impfstrategie der Bundesregierung.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Kryptowährungsmarkt im Fokus: ETFs, XRP und Moon Hash – Weihnachtsbonusverträge beflügeln Cloud-Computing-Trends

Zum Jahresende erlebt der Kryptowährungsmarkt einen neuen Aufschwung. Kryptowährungs-ETFs und XRP ziehen zunehmend Gelder traditioneller...

DWN
Finanzen
Finanzen Jetzt Tesla-Aktie kaufen? Welche Erwartungen Investoren an Elon Musk haben
21.12.2025

Visionäre Unternehmer haben an den Kapitalmärkten immer wieder ganze Branchen neu geordnet. Ob Tesla-Aktien weiterhin von technologischem...

DWN
Panorama
Panorama Gaudís Sagrada Família: Der höchste Kirchturm der Welt
21.12.2025

Barcelona feiert 2026 die Architektur – und ein Turm der Sagrada Família soll Geschichte schreiben. Doch hinter dem Rekord stecken Geld,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Leadership-Coach Lars Krimpenfort: „Klopp ist ein gutes Beispiel für klare Führung unter Druck“
21.12.2025

Im Mittelstand steigen die Belastungen gefühlt täglich. Wie gelingt es Führungskräften dennoch, unter Druck richtig zu entscheiden?...

DWN
Politik
Politik EU-Kapitalmarktunion: Warum kleine Staaten um ihre Finanzmacht kämpfen
21.12.2025

Die EU will ihren Kapitalmarkt neu ordnen und zentrale Aufsichtsrechte nach Paris verlagern, während kleinere Staaten den Verlust ihrer...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 51: Die wichtigsten Analysen der Woche
21.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 51 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mittelstand vor existenziellen Problemen: Keine Aufträge und schlechte Rahmenbedingungen
21.12.2025

Wie eine aktuelle Umfrage des ifo-Instituts ergab, sehen sich 8,1 Prozent der befragten Firmen direkt in ihrer wirtschaftlichen Existenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Zölle auf Kleinsendungen: Neue Abgabe trifft Online-Bestellungen aus Drittstaaten
21.12.2025

Der Online-Handel mit günstigen Waren aus Drittstaaten wächst rasant und stellt den europäischen Binnenmarkt vor strukturelle...

DWN
Finanzen
Finanzen Topanalyst enthüllt: Das sind die attraktivsten Rüstungsaktien
21.12.2025

Die globale Sicherheitslage wandelt sich rasant, und die Verteidigungsindustrie gewinnt an Bedeutung für Regierungen und Kapitalmärkte....