Deutschland

Schäuble will, dass die CO2-Steuer noch schneller steigt

Der CDU-Politiker Wolfgang Schäuble fordert, dass der CO2-Preis schneller steigt. Die CO2-Steuer führt dazu, dass das Leben der der Deutschen beim Heizen und beim Tanken massiv verteuert wird.
05.08.2021 14:56
Aktualisiert: 05.08.2021 14:56
Lesezeit: 1 min
Schäuble will, dass die CO2-Steuer noch schneller steigt
Wolfgang Schäuble (CDU), Bundestagspräsident, leitet die Sitzung bei der Regierungsbefragung im Plenum in Bundestag. (Foto: dpa) Foto: Michael Kappeler

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat sich für einen schnelleren Anstieg des CO2-Preises ausgesprochen, um beim Kampf gegen den Klimawandel voranzukommen. „Eine höhere CO2-Bepreisung habe ich immer für richtig gehalten. Das muss auch schneller vorangehen“, sagte der CDU-Politiker der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Und wenn dann das Autofahren teurer wird, sollte uns das nicht schrecken, wobei soziale Härten natürlich ausgeglichen werden müssen.“ Über höhere Kosten für Treibhausgasemissionen den Markt zur CO2-Vermeidung zu treiben, sei „genau der richtige Weg“.

In Deutschland gibt es einen CO2-Preis seit Jahresbeginn im Verkehr und beim Heizen. Derzeit werden pro Tonne klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) 25 Euro fällig, bis 2025 soll der Preis schrittweise auf 55 Euro steigen. Indem Diesel, Benzin, Heizöl und Gas teurer werden, sollen Bürger und Industrie zum Umstieg auf umweltfreundlichere Alternativen bewegt werden.

Schäuble forderte Ehrlichkeit im Wahlkampf hinsichtlich der Kosten für Klimamaßnahmen. „Wir sollten den Menschen - ob Wahlkampf oder nicht - klar sagen, dass die notwendigen Schritte allen etwas abverlangen werden. Den Eindruck zu erwecken, die anstehenden strukturellen Veränderungen beträfen den Einzelnen nicht, das ist nicht die Wahrheit“, sagte der Bundestagspräsident. „Die Menschen können die Wahrheit aber durchaus ertragen, auch im Wahlkampf. Daher schadet Ehrlichkeit nicht.“

Im Zwist zwischen CSU-Chef Markus Söder und Unionskanzlerkandidat Armin Laschet über den Zeitpunkt des Kohleausstiegs unterstützt Schäuble den CDU-Vorsitzenden. „Ich sehe keinen Sinn darin, in einem politischen Überbietungswettbewerb jetzt die Jahreszahl für das Kohle-Aus wieder infrage zu stellen“, sagte Schäuble. Söder hatte gefordert, den Kohleausstieg schon 2030 zu ermöglichen. Schäuble verwies auf den Konsens über den Kohleausstieg und „harte Veränderungen“, die auf Braunkohlereviere am Niederrhein und vor allem in der Lausitz zukämen.

Deutschland steigt bis spätestens 2038 schrittweise aus der Kohle aus, das hatten Bundestag und Bundesrat beschlossen. Zugleich sollen zur Stilllegung von Kohlekraftwerken und an Strukturhilfen für die Kohleregionen rund 40 Milliarden Euro fließen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis aktuell leichter: Kurspotenzial weiter hoch – jetzt Rücksetzer nutzen und Silber kaufen?
04.12.2025

Der Silberpreis hat am Mittwoch ein Rekordhoch erreicht. Doch der starke Anstieg des Silberpreises in den vergangenen Monaten stellt die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Porsche-Aktie: 1.900 Stellen fallen weg
04.12.2025

Porsche verschärft seinen Sparkurs und fordert deutliche Zugeständnisse der Beschäftigten. 1.900 Stellen sollen bis 2029 wegfallen,...

DWN
Technologie
Technologie Lockerung der Gentechnik-Regeln im Supermarkt: Was Verbraucher jetzt wissen müssen
04.12.2025

Neue EU-Vorgaben aus Brüssel: Gibt es im Supermarkt bald keinen Hinweis mehr auf genveränderte Lebensmittel? Was sich für Obst, Gemüse...

DWN
Politik
Politik Durch Angriffe beschädigte Pipeline lässt den Ölpreis steigen
04.12.2025

Ein beschädigter Pipeline-Anleger im Schwarzen Meer lässt den Ölpreis scharf anziehen. Die Märkte reagieren nervös, denn geopolitische...

DWN
Politik
Politik Beiträge für Private Krankenversicherung steigen kräftig ab 2026
04.12.2025

Die Mehrheit der Privatversicherten muss kommendes Jahr höhere Beiträge für ihre Krankenkasse bezahlen. Die Branche rechnet mit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schweizer Rohstoffhändler wankt: Gunvor-Chef steigt aus – die Lehren aus Gunvors Buy-out
04.12.2025

Gunvor galt lange als diskreter Globalplayer im Ölhandel – bis der Flirt mit dem russischer Öl- und Gaskonzern Lukoil sowie Vorwürfe...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuer auf Kontoguthaben? Marktforscher wollen höhere Ausgaben anreizen
03.12.2025

Die Stimmung der deutschen Verbraucher bleibt auch beim Weihnachtsgeschäft auf dem Tiefpunkt: Das Land der Sparer hält das Geld zusammen...

DWN
Politik
Politik Falsche Daten, statistische Mängel: Deutsche Klimaforscher ziehen Studie zum Klimawandel zurück
03.12.2025

Falsche Wirtschaftsdaten zu Usbekistan, statistische Mängel: Nach einiger Kritik ziehen Klimaforscher eine Studie des Potsdamer Instituts...