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Mehrheit der Eltern in Deutschland will Kinder gegen Corona impfen lassen

Lesezeit: 1 min
13.08.2021 16:51  Aktualisiert: 13.08.2021 16:51
Zahlreiche Eltern wollen nicht einmal eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) abwarten und ihre Kinder spritzen lassen, sobald ein Impfstoff für sie zugelassen wird.
Mehrheit der Eltern in Deutschland will Kinder gegen Corona impfen lassen
Im Impfzentrum in Dessau-Roßlau werden seit Anfang August Corona-Impfungen an Kindern durchgeführt. (Foto: dpa)

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Sechs von zehn Eltern würden laut einer Umfrage ihr Kind gegen Corona impfen lassen, wenn ein Impfstoff für die entsprechende Altersgruppe zugelassen ist - einige davon sogar ohne eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Dies geht aus einer bundesweiten Online-Umfrage im Juli unter 1000 Erwachsenen mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt hervor. Auftraggeber war die Krankenkasse pronova BKK (Ludwigshafen). Die Ergebnisse der Umfrage lagen der Deutschen Presse-Agentur dpa am Freitag vor.

Demnach möchten 17 Prozent ihr Kind auch ohne Stiko-Empfehlung impfen lassen, 28 Prozent dagegen auf keinen Fall. 43 Prozent würden ihr Kind impfen lassen, wenn die Ständige Impfkommission die Impfung empfiehlt. 12 Prozent hatten nach eigenen Angaben noch nicht darüber nachgedacht.

Falls die Stiko eine Impfung empfehlen sollte, befürworten 34 Prozent der Eltern sogar eine Impfpflicht. 16 Prozent sind für eine Impfpflicht von Kindern auch ohne Stiko-Empfehlung.

"Wir sehen einmal mehr, wie groß das Vertrauen der Eltern in die Stiko ist. Sie ist die Instanz, auf die Eltern ihre Entscheidungen beim Thema Impfen in vielen Fällen stützen", erklärte Gerd Herold, Beratungsarzt bei der pronova BKK.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat für Kinder ab 12 Jahren die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen. In Deutschland empfiehlt die Stiko Impfungen von Kindern dieser Altersgruppe trotz politischen Drucks bisher aber nicht allgemein, sondern nur bei höherem Risiko für schwerere Corona-Verläufe etwa wegen Erkrankungen wie Diabetes.

Anfang August beschlossen die Landes-Gesundheitsminister, Impfungen für 12- bis 17-Jährige nun auch in den regionalen Impfzentren anzubieten. Ein solches Angebot zur individuellen Entscheidung von Eltern und Kindern stehe im Einklang mit den Empfehlungen der Stiko, hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gesagt.

Die Umfrage ergab, dass Eltern auch bei anderen Impfentscheidungen auf die Stiko hören. 84 Prozent geben an, dass ihre Kinder nach Stiko-Empfehlung durchgeimpft sind. Zudem würden mehr als drei Viertel eine Impfpflicht zumindest für einige der Standardimpfungen wie Tetanus oder Polio befürworten. 44 Prozent sprachen sich dafür aus, den gesamten Stiko-Impfkalender für Kinder zur Pflicht zu machen.

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