Deutschland

Steuersenkung für hohe Einkommen wäre unmoralisch

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz lehnt Steuersenkungen für besonders hohe Einkommen als unmoralisch ab.
14.08.2021 17:22
Aktualisiert: 14.08.2021 17:22
Lesezeit: 1 min

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz lehnt Steuersenkungen für besonders hohe Einkommen als unmoralisch ab. „Einige sind der Meinung, Leute, die so viel verdienen wie ich oder noch viel mehr, die bräuchten jetzt mal ordentlich eine Steuerentlastung“, sagte der Bundesfinanzminister am Samstag in Bochum zum Start in die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes. „Das ist nicht nur unfinanzierbar, das ist unsolidarisch und unmoralisch.“

Scholz attackierte die Union. „Die verstehen nichts von Wirtschaft. Wir aber tun das“, sagte Scholz. Im ersten Jahr seiner Kanzlerschaft werde es eine realistische Festlegung des Strombedarfs geben, damit Zementindustrie, Chemiebranche und Stahlwirtschaft investieren könnten. Deutschland stehe vor einer zweiten industriellen Revolution, damit es gelinge, in knapp 25 Jahren kohlendioxidneutral zu wirtschaften. Es müsse eine „erstrangige Aufgabe der Wirtschaftspolitik“ werden, die Grundlage für künftigen Wohlstand zu schaffen. „Wenn wir das nicht machen, kann das den Spitzenplatz der deutschen Automobilindustrie in der Welt kosten.“

In der Sozialpolitik unterstrich Scholz die Absage an eine weitere Erhöhung der Altersgrenze für die Rente über 67 Jahre hinaus: „Da ist mal Schluss. Wir wollen keine weitere Steigerung des Renteneintrittsalters.“ Die Heraufsetzung des Mindestlohns auf zwölf Euro wolle er „im ersten Jahr meiner Kanzlerschaft durchsetzen“. Beim Wohnungsbau müsse gelten, dass auch ein normaler Arbeitnehmer „die Perspektive hat, sich vielleicht ein kleines Häuschen abzusparen“. Das sei kein Hexenwerk. Die SPD wolle dafür sorgen, dass jährlich 400.000 neue Wohnungen entstünden, davon 100.000 im sozialen Wohnungsbau.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN-Wochenrückblick

Weniger E-Mails, mehr Substanz: Der DWN-Wochenrückblick liefert 1x/Woche die wichtigsten Themen kompakt und Podcast. Für alle, deren Postfach überläuft.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kakao-Krise eskaliert: Warum Schokolade neu erfunden werden muss
23.12.2025

Schokolade wird teurer, kleiner und zunehmend anders zusammengesetzt. Hinter den Kulissen zwingt die Kakao-Krise Hersteller, Forscher und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF verkauft Fahrerassistenzgeschäft: 3.750 Mitarbeiter wechseln
23.12.2025

ZF zieht die Reißleine. Mit dem Verkauf seines Fahrerassistenzgeschäfts an die Samsung-Tochter Harman trennt sich der angeschlagene...

DWN
Politik
Politik Autoindustrie im Umbruch: EU passt Emmissionsziele an und schafft neuen Spielraum für Hersteller
23.12.2025

Die EU lockert ihre Emissionsziele für neue Autos ab 2035 und eröffnet damit neue Spielräume für alternative Antriebskonzepte. Welche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Hilfsarbeitskraft: Deutschlands unterschätzte Welle zur Rettung bei Fachkräftemangel
23.12.2025

Die Krise im deutschen Mittelstand ist real: Der Fachkräftemangel lähmt das Wachstum. Die strategische Antwort darauf ist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Dividenden 2025: Finanzsektor glänzt, Autobauer kürzen massiv
23.12.2025

Während die Autobranche unter Druck steht, feiern Banken und Versicherer Rekordzahlen. Für deutsche Aktionäre bedeutet das ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Gold und Silber auf Rekordkurs: Edelmetalle profitieren von Zinserwartungen und Geopolitik
23.12.2025

Edelmetalle rücken erneut in den Fokus der Finanzmärkte und markieren ungewöhnliche Preisbewegungen in einem zunehmend unsicheren...

DWN
Politik
Politik Mike Pompeo über China und Russland: Die wahre Bedrohung für den Westen
23.12.2025

Der frühere US-Außenminister Mike Pompeo entwirft ein Bild globaler Machtverschiebungen, in dem Abschreckung und strategische Klarheit...

DWN
Politik
Politik Nato-Chef Rutte: Wie sich ein Angriff Russlands verhindern lässt
23.12.2025

Ein Nato-Generalsekretär, der von Gefahr spricht, wählt seine Worte nicht leichtfertig. Mark Rutte zeichnet das Bild eines Russland, das...