Deutschland

Bundesbank: Womöglich weniger Wachstum 2021 als zuletzt noch erwartet

Die Bundesbank setzt wegen der Unsicherheit hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Folgen der Pandemie ein Fragezeichen hinter ihre jüngste Konjunkturprognose.
23.08.2021 12:31
Aktualisiert: 23.08.2021 12:31
Lesezeit: 1 min
Bundesbank: Womöglich weniger Wachstum 2021 als zuletzt noch erwartet
Die Präsidentin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, und der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, unterhalten sich am 28.05.2015 vor dem sogenannten Familienfoto im Residenzschloss in Dresden (Sachsen). (Foto: dpa) Foto: Arno Burgi

Die Bundesbank setzt wegen der Unsicherheit hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Folgen der Pandemie ein Fragezeichen hinter ihre jüngste Konjunkturprognose. Die Delta-Variante und eine nachlassende Dynamik beim Impfen könnten wieder zu schärferen Eindämmungsschritten führen, schreibt die Bundesbank in ihrem Monatsbericht August, der am Montag veröffentlicht wurde. Belasten werde dies die Wirtschaft dann aber erst im Herbstquartal. Aus heutiger Sicht könne das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr im Schnitt „etwas geringer ausfallen als in der Juni-Projektion erwartet,“ schreibt die Notenbank in ihrem Bericht.

Die Bundesbank hatte im Juni für das laufende Jahr einen kalenderbereinigten Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,7 Prozent vorhergesagt. Noch im Dezember hatte sie lediglich ein Plus von 3,0 Prozent prognostiziert. Für 2022 wurde ein Wachstum von 5,2 Prozent in Aussicht gestellt. Als überschaubaren Belastungsfaktor wertete die Bundesbank zerstörte Infrastruktur und Produktionskapazitäten in den Gebieten, die die Flutkatastrophe getroffen hat. „Insgesamt bleibt abzuwarten, ob das BIP sein Vorkrisenniveau bereits im Sommer wieder erreicht oder erst im Herbst“, führte die Notenbank aus.

Für die Sommermonate äußerten sich die Bundesbank-Experten optimistisch. „Die deutsche Wirtschaftsleistung dürfte im Sommer stark wachsen und noch wesentlich kräftiger zulegen als im Frühjahr“, heißt es im Monatsbericht. Von seit Mitte Mai deutlich gelockerten Eindämmungsmaßnahmen könnten das Gastgewerbe, die Reisebranche oder Einzelhandelsgeschäfte besonders stark profitieren. Zudem seien die Auftragsbücher im Bau und in der Industrie gut gefüllt. Hier machte die Bundesbank erste Anzeichen dafür aus, dass sich die Lieferengpässe bei manchen Vorprodukten und Rohstoffen nicht mehr so deutlich verschärfen wie noch im zweiten Quartal. Zuletzt hatte die große Mehrheit der deutschen Unternehmen noch über solche Lieferprobleme geklagt, wie aus einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervorgeht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Microsoft-Aktie im Fokus: Rekordinvestitionen in Cloud und KI stärken das Wachstum
27.11.2025

Microsoft setzt mit massiven Investitionen in Cloud-Infrastruktur und künstliche Intelligenz auf Wachstum und Innovation. Können diese...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundespräsident Steinmeier: Europa muss Potenzial als Wirtschaftsmacht ausschöpfen
27.11.2025

Krieg, Machtverschiebungen und zähe Entscheidungen in der EU belasten die Wirtschaftsmacht Europa. Auf dem Wirtschaftsforum in Madrid...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Kursrückgang nach enttäuschenden Studien – trotz positivem Analystenkommentar
27.11.2025

Die Novo Nordisk-Aktie steht seit vielen Monaten unter Druck. Auch im Donnerstaghandel an der Frankfurter Börse verbucht die Novo...

DWN
Panorama
Panorama Rabattschlacht: Warum Fake-Shops am Black Friday besonders riskant sind – und wie Sie sie erkennen
27.11.2025

Der Black Friday lockt mit Rekordrabatten – doch zwischen echten Deals verstecken sich zunehmend Fake-Shops. Professionell gestaltet und...

DWN
Immobilien
Immobilien EH-55-Förderung kehrt zurück: Was Bauherren ab Dezember beachten müssen
27.11.2025

Ab Mitte Dezember fließt wieder Geld für Neubauten im EH-55-Standard. Die KfW öffnet ein bekanntes Förderfenster – doch nur unter...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neue EU-Regeln: Mehr Bargeld im Supermarkt und besserer Schutz vor Online-Betrug
27.11.2025

Die Europäische Union stellt Zahlungsdienste auf den Prüfstand: Neue EU-Regeln sollen Kunden besser schützen und den Alltag erleichtern....

DWN
Finanzen
Finanzen Wacker Chemie-Aktie steigt: Anleger honorieren Stellenabbau und Sparanstrengungen
27.11.2025

Wacker Chemie zieht angesichts der anhaltenden Branchenflaute die Reißleine und legt ein Sparpaket auf. Mehr als 1.500 Jobs stehen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verdi und DGB warnen vor AfD-Kurs der Familienunternehmer
27.11.2025

Der Streit um den AfD-Kurs spitzt sich zu. Nun warnen Verdi und der DGB vor einem Rechtsdrift. Unternehmer verweisen auf die historische...