Deutschland

52 Milliarden Euro Schaden durch Cyberangriffe im Homeoffice

Hackerangriffe auf Menschen im Homeoffice haben im vergangenen Jahr bei deutschen Firmen zu Schäden von 52 Milliarden Euro geführt.
23.08.2021 13:19
Aktualisiert: 23.08.2021 13:19
Lesezeit: 1 min
52 Milliarden Euro Schaden durch Cyberangriffe im Homeoffice
Tasten einer beleuchteten Tastatur. (Foto: dpa) Foto: Sebastian Gollnow

Datendiebstahl, Industriespionage und Sabotage: Hackerangriffe auf Menschen im Homeoffice haben im vergangenen Jahr bei deutschen Firmen zu Schäden von 52 Milliarden Euro geführt. Dies teilte das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) am Montag zu Berechnungen zu einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom mit. Demnach haben Cyberkriminelle bei den Unternehmen 2020 einen so hohen Schaden verursacht wie noch nie - insgesamt 223 Milliarden Euro. 2019 waren noch rund 103 Milliarden Euro verloren gegangen. „Das Homeoffice ist für Cyberkriminelle ein Geschenk“, erklärte das IW. Denn jeder Mitarbeitende, der von zuhause arbeite, nutze Verbindungen, die oft leichter angegriffen werden könnten als solche im Firmennetzwerk.

Deshalb müsse die IT-Sicherheit während der Pandemie besonders geschützt werden. Das sei bei vielen Unternehmen offensichtlich nicht der Fall gewesen. Ein Viertel der Schadenszunahme aus dem vergangenen Jahr lasse sich auf die Arbeit im Homeoffice zurückführen. „Zu oft gab es keine Firmen-Laptops, keine Schulungen und keine Sicherheitskonzepte“, sagte IW-Studienautorin Barbara Engels. Die Folge seien gestohlene Daten, lahmgelegte Netzwerke und erpresste Unternehmen.

IW-Expertin Engels geht zudem von einer hohen Dunkelziffer aus: Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten sind in der Studie nicht berücksichtigt - sie haben aber meist den größten Nachholbedarf bei IT-Sicherheit. Angriffe könnten hier existenzbedrohend sein. Andere Schäden ließen sich nicht beziffern, weil sie nicht direkt auf Cyberangriffe zurückgeführt würden oder indirekt entstünden, etwa durch fehlende Umsätze oder Reputationsschäden. „Spätestens jetzt ist es an der Zeit, das Homeoffice flächendeckend IT-sicher zu machen. Hier sparen Unternehmen an der falschen Stelle“, warnte Engels.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...