Politik

BUNDESTAGSWAHL-TICKER: Ganz knappes Rennen zwischen CDU und SPD

Lesezeit: 5 min
26.09.2021 18:48  Aktualisiert: 26.09.2021 18:48
Lesen Sie im Folgenden unseren Bundestagswahl-Ticker, den wir laufend für sie aktualisieren werden.
BUNDESTAGSWAHL-TICKER: Ganz knappes Rennen zwischen CDU und SPD
Die Bundestagswahl ist extrem spannend: Die Hochrechnungen können sich minütlich ändern. (Foto: dpa)
Foto: Kay Nietfeld

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Damit verabschieden wir uns von Ihnen, liebe Leser. Mehr Informationen und Analysen zum Wahlausgang liefern wir Ihnen morgen. Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht!

21.52 Uhr: Die neueste Hochrechnung: CDU/CSU 197 bis 198 (2017: 246), SPD 204 bis 210 (153), Grüne 112 bis 114 (67), FDP 91 bis 95 (80), AfD 83 bis 85 (94), Linke 40 (69).

21.19 Uhr: Olaf Scholz strebt den Abschluss möglicher Koalitionsgespräche bis Jahresende an. Sein Ehrgeiz sei, dass Angela Merkel nicht noch eine Neujahrsansprache als Bundeskanzlerin halten müsse, so der mögliche neue Kanzler.

«Ich finde, ein genaues Datum zu nennen, wäre absurd, aber es muss schon so sein, dass ich, dass wir alles dafür tun, dass wir vor Weihnachten fertig sind, ein bisschen vorher wär auch noch gut», sagte Scholz. «Und das geht auch, wenn man konstruktiv miteinander spricht.» Es gehe ja auch darum, politische Führung zu zeigen.

Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet plädierte ebenfalls für eine Regierungsbildung «auf jeden Fall vor Weihnachten». Er wies darauf hin, dass Deutschland im kommenden Jahr den Vorsitz im Kreis der G7-Staaten haben werde. Daher müsse die neue Regierung «sehr zeitnah ins Amt kommen».

20.50 Uhr: Reuters analysiert: Der von Laschet-Gegnern seit Tagen angeraunte Aufstand am Wahlabend bleibt aus. Das liegt nach Angaben aus der Parteiführung nicht nur daran, dass die Union in den letzten zwei Wochen zur SPD aufgeholt und damit nach dem Umfragen-Absturz wieder etwas Selbstbewusstsein gezeigt hatte. Auch CSU-Chef Söder, der noch vor wenigen Wochen Laschets "Schlafwagen-Wahlkampf" kritisiert hatte, lobt nun die "tolle Aufholjagd" und macht nur Minuten nach Laschet klar, dass beide auch nach dem Wahltag an einem Strang ziehen werden.

Es stimmt: Söder, der Laschet in den vergangenen Wochen oftmals indirekt stark kritisierte, hält sich heute Abend sehr zurück.

20.46 Uhr: Alice Weidel sagt, die AfD müsse sich nicht zwischen dem Höcke-Flügel und dem Meuten-Flügel entscheiden. Die Partei sei geschlossen, es gebe keine Dissonanzen zwischen zwei Flügeln (national, nur an Opposition interessiert versus gemäßigt, an Regierungsverantwortung interessiert).

20.43. Uhr: Angesichts des schwachen Linken-Ergebnisses bei der Bundestagswahl hat Spitzenkandidat Dietmar Bartsch eine tiefgreifende Analyse gefordert. «Wir müssen für uns als Linke einige Grundfragen stellen», sagte Bartsch. «Es lag nicht am Wahlkampf, sondern wir haben in den letzten Jahren meines Erachtes einige Fehler gemacht. Die gilt es zu analysieren und Schlussfolgerungen zu ziehen.» Bartsch betonte: «Dieses Unentschiedensein, diese Zerstrittenheit in der Linken, die wir hatten, die hat auf jeden Fall geschadet.»

20.27 Uhr: Linder will erst mit den Grünen sprechen. Dann sollen die beiden entscheiden, mit wem sie Gespräche aufnehmen, CDU oder FDP. Mit anderen Worten: Grüne und FDP wollen entscheiden, wer Kanzler wird. Baerbock kommentiert sinngemäß, das sei eine gute Idee.

20.26 Uhr: Linder ist an der Reihe. Er weißt auf die vielen unterschiedlichen Koalitionen hin, die die FDP in den einzelnen Bundesländern eingegangen ist. Würde man das Wahlergebnis nicht kennen, man könnte glauben, die Liberalen würden den Kanzler stellen.

20.24 Uhr: Baerbock spricht - es ist offensichtlich, dass sie angeschlagen ist. Sie weiß: Von heute an ist Habeck die neue Nummer eins der Grünen.

20.22 Uhr: Söder interpretiert das Ergebnis folgendermaßen: Es ist ein Votum gegen Rot-Rot-Grün - also ein Votum gegen Olaf Scholz, denn der habe diese Variante ja niemals abgelehnt. Entschuldigen Sie, Herr Söder - das ist doch eine sehr gewagte Interpretation des Wahlergebnisse. Söder, der Spin-Doktor!

20.18 Uhr: Laschet gibt sich zurückhaltend. Er spricht nicht davon, dass die CDU den Kanzler stellen könnte. Er gibt die Niederlage nicht direkt zu - hält sich aber mit Forderungen zurück (auch wenn er sagt, "ich bin bereit"). Das ehrt Armin Laschet. Er spricht von Versöhnung.

20.17 Uhr: Scholz gibt sich im TV ganz cool. Er spricht von einem "klaren Auftrag" für eine "gute, programmatische Regierung". Weiter spricht er von "Respekt". Das ganze Land soll sich bei der "Regierungsfindung wiederfinden".

20.02 Uhr: Die AfD holt 10,8 Prozent. Das bedeutet einen Verlust von 1,8 Prozent gegenüber 2017. Man hätte erwarten können, dass die harten Corona-Maßnahmen mehr Wähler zur AfD treiben - das ist nicht geschehen. Die Partei hat sich etabliert - aber ihr Potential dürfte bei nicht mehr als knapp über 10 Prozent liegen. Die Co-Vorsitzende der Partei, Alice Weidel, sagt allerdings (und damit hat sie Recht), dass man der Partei nach dem triumphalen Ergebnis von 2017 vorhergesagt hätte, sie würde sich in Streit und Chaos verstricken und als politische Eintagsfliege in die Wahlgeschichte gehen. Das ist nicht geschehen. Wie gesagt, die AfD hat sich im Parteienspektrum etabliert.

19.54 Uhr: Kurios: Die Grünen holen mit 14,3 Prozent das beste Ergebnis ihrer Geschichte (bisher bestes Resultat: 10,7 Prozent im Jahre 2009. ) Aber dennoch müsste die Partei von Annalena Baerbock eigentlich enttäuscht sein: Vor vier Monaten stand sie bei 28 Prozent, mehrere Prozentpunkte vor der Union und vor allem: sie hatte doppelt so viele Prozentpunkte wie die SPD. Doch jetzt steht sie bei 13,8 Prozent - hat also seitdem etwas mehr als die Hälfte ihrer Stimmen verloren.

19.53 Uhr: Nach den neuesten Hochrechnungen liegt die SPD jetzt bei 200 Sitzen, CDU/CSU bei 198.

19.33 Uhr: «Unser Ergebnis in Bayern gefällt uns nicht, ganz im Gegenteil, es ist kein zufriedenstellendes Ergebnis», so CSU-Chef «Aber es liegt doch deutlich über dem Bundesergebnis und ist zumindest ein substanzieller Beitrag.»

Der ersten Hochrechnung zufolge hat die CSU bei der Bundestagswahl in Bayern das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Nach den Zahlen von Infratest dimap im Bayerischen Rundfunk landen die Christsozialen bei 32,8 Prozent, im Vergleich zu 2017 wäre das ein Verlust von 6 Prozentpunkten.

19.32 Uhr: «Das ist in jeder Hinsicht beschissen. Das ist ein katastrophales Ergebnis. Und dass es so schlecht wird, hätte auch ich nicht für möglich gehalten" (Jan Korte, Parlamentarischer Geschäftsführer der Linken, zum Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl). Ganz schwere Niederlage für die Linke!

19.10 Uhr:

Schließt man die Möglichkeit einer großen Koalition aus, gibt es nur zwei Möglichkeiten:

CDU-Grüne-FPD oder SPD-Grüne-FDP

Andere Möglichkeiten scheiden aus.

19.02 Uhr: Jetzt ist er da im Willy-Brandt-Haus - seine Parteigenossen jubeln. Schulz möchte sprechen, kommt aber nicht dazu - das Klatschen ist zu laut. Die Genossen sind ganz offensichtlich sehr, sehr zufrieden.

18.58 Uhr: Wo ist Olaf Scholz? Niemand weiß es.

Ist der SPD-Mann zufrieden? Einerseits hat er ein sensationelles Ergebnis eingefahren - noch vor wenigen Monaten galt es als wahrscheinlich, dass die SPD weit abgeschlagen hinter CDU und Grünen auf Platz drei landen würden - vielleicht sogar noch hinter der FDP auf Rang vier. Und jetzt kämpfen die Sozialdemokraten um Platz eins.

Andererseits: Vor wenigen Tagen noch hatte die SPD den Vorhersagen zufolge noch drei Prozente Vorsprung.

18.54 Uhr: Laschet hält eine Rede. Er sagt, es sehe alles danach aus, als ob es eine Dreier-Koalition geben wird. Davon ist auszugehen - eine erneute Große Koalition wollen weder die Union noch die Sozialdemokraten. Laschet betont, es sei darum gegangen, Rot-Rot-Grün zu verhindern. Das sei geschafft worden.

Eine schwacher Trost für die Christdemokraten. Unter Laschet erzielen sie das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte.

18.53 Uhr: Jetzt führt die SPD. Neueste Hochrechnung: SPD 24,9 Prozent / CDU: 24,7 Prozent.

18.32 Uhr: Nach den Prognosen von ARD und ZDF verbessert sich die SPD auf 25 bis 26 Prozent (2017: 20,5 Prozent). Die CDU/CSU fällt auf 24 bis 25 Prozent (32,9). Die Grünen fahren mit Annalena Baerbock 14,5 bis 15 Prozent ein (8,9). Die FDP verbessert sich auf 11 bis 12 Prozent (10,7). Die AfD, bisher drittstärkste Kraft, kommt auf 10 bis 11 Prozent (12,6). Die Linke rutscht auf 5 Prozent ab (9,2).

18.01 Uhr: Die ersten Hochrechnungen zur Bundestagswahl liegen vor. Danach kommen CDU/CSU und SPD beide auf 25,0 Prozent der Stimmen. Aufgrund von Ausgleichsmandaten der CSU sieht es derzeit so aus, als ob die CDU 200 Sitze erreicht, die SPD 197.

Die Grünen kommen auf 15 Prozent, die FDP und die AfD jeweils auf 11 Prozent, die Linken auf 5,0 Prozent. Die übrigen Parteien kommen zusammen auf 8 Prozent, erhalten aufgrund der 5-Prozent-Klausel also keine Sitze im Parlament.

Es handelt sich, wie gesagt, nur um die erste Hochrechnung. Wir sehen einem langen Wahlabend entgegen.


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