Politik

Serbien entsendet Truppen an Grenze zum Kosovo – Nato und EU sind alarmiert

Serbien hat Truppen und Polizeieinheiten an die serbisch-kosovarische Grenze entsandt. Die Truppen befinden sich in Alarmbereitschaft. Ein erneutes Aufflammen des Konflikts zwischen Serben und Kosovaren ist nicht ausgeschlossen. Die EU und die Nato rufen dazu auf, den alten Konflikt nicht eskalieren zu lassen.
27.09.2021 15:37
Aktualisiert: 27.09.2021 15:37
Lesezeit: 1 min
Serbien entsendet Truppen an Grenze zum Kosovo – Nato und EU sind alarmiert
Serbische Einheiten an der Grenze zum Kosovo. (Screenhsot)

Serbische Truppen befinden sich in erhöhter Alarmbereitschaft, nachdem die Regierung in Belgrad dem benachbarten Kosovo „Provokationen“ vorgeworfen hatte. Belgrad hat bereits Spezialtruppen und Polizeieinheiten an die serbisch-kosovarische Grenze entsandt. Der serbische Verteidigungsminister Nebojša Stefanović hat die Truppen in der Region inspiziert. Der serbischen Zeitung „Politika“ zufolge kontrollieren KFOR-Soldaten das Grenzgebiet, in dem sich ein neuer Konflikt anbahnt. Die Bürgermeister aus dem Norden Kosovos und Metohija sprachen mit dem KFOR-Kommandeur, Generalmajor Frank Federici, über die Lage im Norden und forderten eine verstärkte KFOR-Präsenz an den Grenzübergängen, insbesondere in Brnjak.

Vier Tage vor der anstehenden Eskalation hatten die DWN unter dem Titel „An der Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo wird wieder gezündelt“ berichtet „An der Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo wird wieder gezündelt“: „An den serbisch-kosovarischen Grenzübergängen Jarinje und Bernjak haben Serben die Straßen blockiert. Der Grund: Bei der Einreise in den Kosovo müssen serbische Autos neuerdings ihre serbischen Kfz-Kennzeichen in kosovarische Kfz-Kennzeichen für den Zeitraum des Aufenthalts umtauschen. Dasselbe müssen Personen mit kosovarischen Kfz-Kennzeichen seit 20 Jahren machen, wenn sie nach Serbien einreisen.“

Der Chefdiplomat der Europäischen Union, Josep Borrell, forderte Serbien und Kosovo auf, die Spannungen „durch den sofortigen Abzug von Spezialeinheiten der Polizei und den Abbau von Straßensperren“ abzubauen. „Weitere Provokationen oder einseitige und unkoordinierte Aktionen sind inakzeptabel“, sagte er in einer Erklärung.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, er habe mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić und kosovarischen Ministerpräsidenten Albin Kurti telefoniert. „Es ist wichtig, dass sowohl Belgrad als auch Pristina Zurückhaltung zeigen und zum Dialog zurückkehren“, twitterte er.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Schiene unter Druck: Expertenrunde soll Bahnverkehr stabilisieren
06.12.2025

Wegen anhaltender Probleme im Zugverkehr arbeitet eine neue Taskforce an kurzfristigen Lösungen für mehr Pünktlichkeit und Stabilität...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Automobilindustrie erholt sich: Nachfrage kehrt zurück
06.12.2025

Die europäischen Neuzulassungen ziehen spürbar an und signalisieren eine langsame, aber stabile Erholung der Automobilindustrie. Doch...

DWN
Technologie
Technologie Bidirektionales Laden in Schweden: E-Autos und Solaranlagen bieten neue Energie für Haushalte
06.12.2025

In Schweden entwickelt sich eine neue Form der dezentralen Energieversorgung, bei der Haushalte Strom selbst erzeugen und intelligent...

DWN
Politik
Politik Benelux-Einigung: Wie ein radikaler Zusammenschluss Europa herausfordern würde
06.12.2025

Mitten in einer Phase wachsender geopolitischer Spannungen nehmen belgische Politiker eine Vision wieder auf, die lange undenkbar schien...

DWN
Politik
Politik Trumps US-Sicherheitsstrategie und die Folgen für Europa
05.12.2025

Donald Trumps neue US-Sicherheitsstrategie rückt Europa ins Zentrum – allerdings als Risiko. Das 33-seitige Papier attackiert...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs schließt über 24.000 Punkten: Erholung geht am Freitag weiter
05.12.2025

Der deutsche Aktienmarkt legt zum Wochenschluss spürbar zu und der Dax überschreitet eine wichtige Schwelle. Doch der Blick richtet sich...

DWN
Politik
Politik Putin in Indien: Strategische Unabhängigkeit in der neuen Weltordnung
05.12.2025

Indien empfängt den russischen Präsidenten mit allen protokollarischen Ehren und stellt damit gängige westliche Erwartungen an globale...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Handwerkskunst aus Deutschland: Pariser Luxus-Modehäuser vertrauen auf die Stickerei Müller
05.12.2025

Die Stickerei Müller aus Franken fertigt für große Modehäuser wie Balenciaga und Yves Saint Laurent. Auf schwierige Jahre nach der...